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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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vorwärts hinzubekommen, aber es war chancenlos, denn schon landete ich mit dem Hintern auf dem Rasen, und zwar hart. Meine Schultasche knallte mir erst an den Kopf, dann flog sie in hohem Bogen davon. Ich kniff die Augen vor Schmerz zusammen. Hinter mir hörte ich die Skateboard-Jungs lachen. Als die Sternchen verschwunden waren und ich die Augen wieder aufmachte, starrte ich direkt auf eine Hand.
    Â»Gehört das zu deinem Trainingsprogramm?«, fragte Greg und sah mich halb amüsiert und halb besorgt an.
    Ich ließ mich von ihm hochziehen. Dann zupfte ich mir ein paar Grashalme vom Rock und grinste: »Auch Fallen will gelernt sein.«
    Â»Stimmt. Sah jedenfalls ganz schön … heftig aus. Geht’s dir gut?« Greg hielt mir seine rechte Hand mit drei ausgetreckten Fingern vor die Nase. »Wie viele Finger kannst du sehen?«
    Â»Zwölf«, verkündete ich.
    Er hob lachend meine Tasche auf.
    Suse, die wie jeder normale Mensch locker durchs Gartentor spazierte, statt idiotisch darüberzuspringen, sagte zu ihrem Bruder: »Meine kannst du auch tragen.«
    Â»Und meine erst!«, krähte Luna.
    Â»Kein Problem, aber vorher müsst ihr auch so einen spektakulären Stur… Fall wie Marli hinlegen.«
    Â»Vielleicht ein anderes Mal«, sagte Luna. Dann wirbelte sie herum und brüllte über die Straße den noch immer lachenden Skateboard-Typen zu: »Hört auf zu lachen, ihr Blödkröten, ihr seid doch zu doof, um eine Banane zu schälen.«
    Wie gesagt, sie verteidigt einen immer. Und tatsächlich, die Typen verstummten sofort.
    Wir durchquerten den Garten. Zwischen zwei Bäumen hing etwas schlaff ein buntes Band, auf das Greg jetzt stolz deutete. »Das ist es!«
    Ich hatte im Park von Hell’s Kitchen oft irgendwelche Leute slacken sehen und fand das mindestens genauso super wie Freerunning.
    Â»Hey, das kenne ich!«, rief Suse. »Klasse, seit wann haben wir denn so was?«
    Â»Tja, das – werte Damen – wird meine Ferienbeschäftigung«, verkündete Greg, beugte sich vor und spannte geschickt das Band mit einer Ratsche, bis es sich etwa auf Kniehöhe befand. Dann zog er Socken und Schuhe aus.
    Â»Kannst du mir mal helfen?«, fragte er mich.
    Ich strich mir über meine Stirntolle, die durch den Sturz nicht mehr ganz so steil in die Höhe stand wie sonst, und nickte. »Klar.«
    Ich konnte regelrecht spüren, wie Luna und Suse, die dicht hinter uns standen, mir vier Löcher in den Rücken brannten, als würden sie Laserstrahlen aus ihren Augen schießen. Sie hatten sich schon öfter darüber gewundert, dass Greg und ich uns ganz gut verstehen. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir beide ausgefallene Sportarten mögen.
    Suse behauptet ständig, dass ihr echter Bruder Greg vor Kurzem höchstwahrscheinlich von Außerirdischen entführt worden wäre. Bis vor ein paar Wochen, sagt sie, hätte er den ganzen Tag mit zugezogenen Vorhängen vor seinem Computer gehockt und sich bewegt wie ferngesteuert. Und von einem Tag auf den anderen hätte er plötzlich angefangen, zu reden und zu lachen wie ein ganz normaler Mensch. Na ja, Suse macht sich immer lustig über ihn, aber ich glaube, nur wenn wir zu dritt sind. Denn in Wahrheit findet sie ihren Bruder toll. Wenn sie sich unbeobachtet fühlt, guckt sie ihn mit so einer Mischung aus Stolz (das ist mein großer Bruder!) und Bewunderung (mein großer Bruder kann alles!) an.
    Greg hielt sich jetzt an meinen Schultern fest, dann kletterte er auf das Band. Sofort: heftiger Zitteralarm. Er atmete ein paar Mal durch, schaute mich an und ließ meine Schultern los. Mit weit ausgebreiteten Armen schwankte er von links nach rechts, vor und zurück, seine Beine wackelten wild hin und her. Aber er blieb mindestens fünfzehn Sekunden stehen.
    Â»Na, na. Sieht jetzt nicht besonders sportlich aus«, kicherte Suse.
    Luna machte: »Hm, hm, hm«, dann rief sie: »Hey! Und das mindestens zehn Zentimeter über dem Boden. Echt verwegen, Cousin.«
    Greg sprang ins Gras und lächelte Luna und Suse seelenruhig an. Ich hatte schon öfter festgestellt, dass er sich von den beiden nie provozieren ließ.
    Â»Willkommen, willkommen, willkommen!« Suses, Gregs und Lunas Opa steuerte auf uns zu. Oder vielmehr auf mich. »Hallo Marli, ich freue mich, dich wiederzusehen.«
    Dann küsste er mich so schwungvoll links und rechts auf die

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