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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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finden solche formellen Sachen eigentlich nie statt, aber wir haben viel mehr kleinere Veranstaltungen.« Er nickt höflich. »Irgendwie habt ihr bei euch ja nur einmal im Monat so einen Bop.« So nennen sie die seltsamen Kostümfeste in der Bar von Raleigh. »Aber wir haben Wohnheimfeste und Strandpartys und …« Ich merke, dass er nach jemandem Ausschau hält, der ihn rettet, also gebe ich auf und warte schweigend, während die Schlange vorankriecht, bis wir endlich drinnen im Warmen angelangt sind.
    »Komm mit!« Holly schleift mich durch das Foyer und einen mit schweren Fahnen geschmückten Flur hinunter. Die Räume sehen aus wie in Oxford üblich, dunkle Holztäfelung und strenge Porträts in Öl, aber für den Ball haben sie total über die Stränge geschlagen. Überall stehen riesige Vasen mit frischen Blumen, rot und lila, silberne Platten mit Kanapees und ein stumm zirkulierendes Heer von Kellnern. Ich höre klassische Musik und frage mich, was Morgan wohl sagen würde, wenn sie mich so sehen könnte. Wir haben gemailt und gesimst, aber durch den Zeitunterschied fühle ich mich nur noch weiter weg. Und sie fragt immer nur nach Jungs und gibt dann damit an, wie viele sie abgeschleppt hat. Manchmal kommt es mir so vor, als läge mehr als ein Ozean zwischen uns.
    »Ich glaube, du sitzt da drüben, neben James, und ich auf
der anderen Seite mit Ellen …« Holly hat den lang gestreckten Speisesaal erreicht, sie wirft einen schnellen Blick auf den Sitzplan, ehe sie mich zu meinem Platz scheucht. »Bin ich froh, dass wir das erste Dinner gewählt haben. Letztes Jahr hatten wir uns für das spätere eingetragen, aber dann haben die überzogen und wir waren völlig ausgehungert.« Sie strahlt, in dieser steifen Umgebung ist sie absolut entspannt. »Auf diese Weise können wir uns mit kostenlosem Wein betrinken, bevor der Tanz beginnt.« Ich lache mit, noch immer total befremdet davon, dass uns Getränke angeboten werden und wir sie uns nicht mit gefälschtem Ausweis erschleichen müssen. Nicht, dass ich heute Abend etwas trinken würde. Meine Post-Tubgate-Gesetze sind immer noch in Stein gehauen: nicht trinken, nicht daten, keine nicht jugendfreien YouTube Clips.
    Ein älterer Mann schlägt mit einem kleinen Metallhammer auf den Gong und wir nehmen unsere Plätze ein. Ein Trio steif anmutender Jungs hält eine Begrüßungsrede für uns, dann plätschert höflicher Applaus und sofort erfüllen angeregte Unterhaltungen den ganzen Raum. Voller Eifer schaue ich mich um, während der erste Gang aufgetragen wird. Das ist ja so anders als sämtliche Events, auf denen ich bisher gewesen wesen bin, Geschichte und Privilegiertheit liegen hier so unverkennbar in der Luft wie der Duft der Hyazinthen. Holly ist nicht in Redeweite, sie sitzt auf der anderen Seite des Tisches, drei Plätze weiter unten. Mr Plappermaul, James, sitzt neben mir und auf der anderen Seite ein superdünnes blondes Mädchen in einem rosa Kleid.

    »Hi«, ich begrüße sie freundlich. »Ich bin Natasha, vom Raleigh.«
    Sie reicht mir eine schlaffe Hand zum Schütteln. »Portia«, antwortet sie. »Christ Church.« Sie scheint ungeschminkt zu sein (aber ich weiß, wie viel Aufwand das bedeutet) und trägt ein Etuikleid, ganz schlicht und absolut klasse. »Erfreut, dich kennenzulernen.«
    »Ebenfalls erfreut, dich kennenzulernen«, sage ich. Ein Kellner beugt sich vor, um mir ein Glas Wein einzuschenken. »Nein, danke«, sage ich schnell, »aber trotzdem vielen Dank.« Er ignoriert mich, und als Portia an der Reihe ist, hält sie einfach nur eine elegante Hand über ihr Glas und er geht weiter. Ein Minuspunkt für mich und mein Geplapper.
    »Ich finde dein Kleid absolut toll«, sage ich. James lehnt sich zu einer Gruppe in der anderen Richtung hinüber und lacht laut, also entweder rede ich mit der Eisprinzessin oder gar nicht.
    Portia lächelt schwach, als ob ein echter Gesichtsausdruck einfach zu viel Aufwand wäre. »Danke. Deins ist … niedlich. «
    Ich werde rot, mir ist unwohl. Das ist verrückt, ich hab mich immer wohlgefühlt, egal was ich anhatte und wo ich war, aber jetzt komme ich mir vor wie in einer fremden Haut. So als wäre ich nicht gut genug, an einem Tisch mit gestärktem weißem Tischtuch zu sitzen, an dem ich mich mit Seitenblicken auf die Umsitzenden rückversichern muss, dass ich auch die richtige blanke Silbergabel benutze.
    »Wo hast du …?« Meine Worte ersterben auf meinen Lippen. Die Schneekönigin hat sich seufzend von mir

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