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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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Umschlag und ziehe ein Ticket raus. »Jared Jameson!«, kreische ich. »Der ist Wahnsinn!«
    Carla verdreht die Augen. »Ja, ja, kann sein. Die Vorgruppe spielt schon, also mach hin.«

    Ich geh schnell zu meinem Schrank und hol ein Paar Jeans raus, meine anfängliche Begeisterung wird – wie immer – von rationaler Analyse überrollt.
    »Deine erste Wahl hat abgesagt, stimmt’s?«, frage ich und zwänge mich in ein Outfit. »Also, ich hab dich ewig nicht gesehen und dann …«
    Carla setzt sich auf die Bettkante und zuckt die Achseln. »Klar, hat sich verdrückt. Dein Glück, denn du bist die Einzige, die ich kenne, die zahm genug ist für dieses weichgespülte Rockzeug. Und damit lag ich wohl ganz richtig.«
    »Muss man dir lassen«, sage ich und zupfe meine Auswahl aus dem frisch getunten Kleiderschrank zurecht. Der größte Teil meines Torsos mag ja bedeckt sein, aber der Stoff sitzt, nun ja, ein wenig straff. »Wie geht’s dir denn eigentlich – ist der Aufsatz über die parlamentäre Demokratie was geworden? «
    »War der Wahnsinn.« Carla grinst. »Ich hab die höchste Punktzahl im Kurs gekriegt und diese verklemmte Lindsay Mayhew ist auf ihren vergoldeten Arsch gefallen.«
    »Herzlichen Glückwunsch.« Mein Make-up von vorhin ist noch immer drauf, ich muss also nur noch Jacke und Tasche finden und ich bin fertig.
    »Das brauchst du nicht.« Carla nimmt mir die Jacke ab und wirft sie aufs Bett. »Da draußen haben wir 21 Grad oder so.«
    »Alte Gewohnheit.« Ich lächele versonnen und denke an die frische Februarluft drüben in Oxford, von der meine Ohrläppchen immer signalrot geworden sind.
    »Also, was soll das alles?«, fragt Carla, als ich hinter mir abschließe. »Als ich dich letzte Woche gesehen habe, warst
du …« Sie wird von Morgan unterbrochen, die beladen mit Einkaufstüten und einer riesigen Umhängetasche die Treppe hochkommt.
    »Du gehst aus?« Morgans Augen leuchten bei meinem Anblick. »Wie lange bleibst du weg?«
    »Ein paar Stunden vielleicht?« Ich kann sehen, wie sie, noch während wir reden, ihre Liste potenzieller Workout-Partner durchgeht. »Ist alles deins.«
    »Cool.« Sie grinst. »Oh, hey, hast du Lust auf ein paar Stunden Wellness morgen? Meine Mom hat mir einen Gutschein geschickt und ich hab total Bock auf ein bisschen entstressen. «
    »Klar, macht bestimmt Spaß«, sage ich. »Um zwölf hab ich eine Vorlesung …« Ich zögere, die folgenden Worte bringe ich nur mit etwas Anstrengung über die Lippen. »Aber die könnte ich ja auch ausfallen lassen.« Atmen, Emily. »Übrigens, das ist Carla.«
    »Hey!«, schmettert Morgan sonnig, der Gedanke an die bevorstehenden privaten Stunden macht sie ganz glücklich. »Cool, na denn, dann machen wir also ganz auf Wellness.« Sie geht auf unsere Wohnung zu, dreht sich aber noch einmal um, als ihr was Wichtiges einfällt.
    »Em, ruf mich an, wenn du auf dem Rückweg bist, ja?«
    »Okay«, sage ich mit einem Lächeln. Sie kann ja doch rücksichtsvoll sein.
    »Hmmm.« Carla beobachtet mich, als wir in den Fahrstuhl steigen. »Wellness, Friseursalon, ausgefallene Sweats … ich vermute mal, dafür gibt es gute Gründe?«
    »Gibt es.« Ich hab da so ein kleines Hochgefühl, bin einfach
froh, meine Arbeit hinter mir zu lassen und auszugehen. Kleine Siege, ich weiß, aber nicht zu verachten. Eine ganze Woche lang habe ich keine Kopfschmerzen gehabt.
    »Dachte ich mir. Du müsstest mir schon einen ordentlichen Haufen Kohle bieten, wenn ich bei deiner Mitbewohnerin die Nette spielen sollte.«
    »So übel ist sie gar nicht«, behaupte ich plötzlich. Carla führt mich über den Parkplatz auf ein verbeultes rotes Auto zu. »Sie ist einfach … anders.«
    »Das sagt man auch immer von Serienmördern.« Carla zerrt die Fahrertür auf, langt rüber, um die Tür auf meiner Seite aufzumachen, und fegt dabei CD-Stapel und Fast-Food-Tüten vom Sitz.
    »Stimmt.« Ich lache und steige ein. »Eines schönen Tages wird sie durchdrehen und mich mit einer Nagelfeile erdolchen. «
     
    Die Schlange zieht sich die ganze Straße runter, als wir ankommen, aber Carla wirft dem Türsteher nur ein Lächeln zu und geht mit großen Schritten an allen vorbei.
    »Viel Spaß, C.« Er zwinkert ihr zu, als wir durch die Haupttür gehen. Mir fällt auf, dass er nicht mal unsere Ausweise geprüft hat.
    »Du kennst ja alle«, bemerke ich ein wenig ehrfürchtig. »Den Jungen vom Kaffeewagen, den Wachmann vom Studentenheim …«
    Carla zuckt die Achseln. »Ich hab schon

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