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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary-Anne Raven
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Körper.“
    „ Was redest du da für einen Quatsch von einer Prinzessin? Ich kenne keine Prinzessin.“ Er hatte Mühe, seine Sinne zu ordnen. Erstaunt stellte er fest, dass sein Mund offenbar plapperte, ohne sein Gehirn vorher um Erlaubnis zu fragen. „Meinst du etwa diese blonde Furie? Die mich zusammengeschlagen hat? Die hatte nun wirklich nichts Prinzessinnenhaftes an si… Autsch!“ Die kleinen Krallen der Ratte n pfote hatten sich in Deans Nasenrücken gebohrt.
    „ Hey! Was soll denn der Quatsch ? Das tut weh!“
    „ Rede gefälligst nicht so abfällig, oder es wird dir noch leidtun.“
    Langsam wurde ihm die Sache zu bunt. Sein jetziger Zustand mochte jämmerlich sein, doch so jämmerlich, dass er sich von einem Nager belehren lassen musste, nun auch wieder nicht. Er hatte weiß Gott W ichtigeres zu tun. Die Bücher … Wo waren seine Bücher? Hektisch glitt sein Blick umher, was ihm erneut schmerzhafte Proteste aus allen Ecken seines Kopfes bescherte.
    „ Na wird’s bald“, fuhr ihn die Ratte an.
    „ Geh mir nicht auf den Keks. Wenn du nicht sofort aufhörst zu fi e pen, tret ich dich zu Brei.“ Dean machte Anstalten aufzustehen.
    Seltsamerweise zeigte sich die Ratte nicht im Geringsten beeindruckt von seinen Worten. Als Dean gleich darauf erstaunt feststellen musste, dass er sich keinen Zentimeter bewegen konnte, schwante ihm lan g sam, dass er vielleicht doch nicht der Überlegene in dieser Situation war.
    Verwundert blickte er an sich herab und bemerkte H underte kleiner Fäden, die um seinen Körper gewickelt worden waren. Er war ve r schnürt wie eine Weihnachtsgans.
    Erneut traf ihn die Rattenpfote an der Nase. „Los jetzt, antworte! Was hast du mit der Prinzessin gemacht?“
    „ Aua! Lass das, verflucht noch mal, das tut richtig weh! Was soll di e ser ganze Zirkus? Mach mich sofort los!“ Dean versuchte sich aus se i nen Fesseln zu befreien, doch die Schnüre zogen sich nur noch fester um seinen Körper.
    „ Rede, oder du wirst es bereuen, Kerl“, fuhr die Ratte ihn an.
    Jetzt musste er lachen. „Was? Du Zwerg willst mir drohen! Womit denn? Dass du meine Nase blutig kratzt?“
    Ein diabolisches Grinsen erschien plötzlich auf dem Gesicht der Ra t te. Unbeeindruckt von Deans Gelächter trat sie noch näher an sein Gesicht heran, bis ihre kleine rosa Nase fast die seine berührte.
    „ Wenn dir nichts an deiner Nase liegt, stört es dich bestimmt nicht, wenn ich mir ein zwei Scheiben davon abschneide“, sagte das Nagetier gelassen und zog den Dolch aus dem Gürtel. Deans Lachen erstarb abrupt.
    Selbst nach all den anderen schweren Verletzungen, die er sich an diesem Tag zugezogen hatte, erfüllte ihn eine Verstümmelung seines Gesichts mit nacktem Grauen. Wild zerrte er an seinen Fesseln. Doch es gab kein Entkommen für ihn.
    Die Ratte ließ den Dolch demonstrativ langsam von einer Pfote in die andere wandern und trat einen letzten Schritt auf ihn zu. Er spürte einen stechenden Schmerz, als sich die dünne Klinge in seine Nase n spitze bohrte.
    „ Ahhhh! Aufhören, aufhören“, rief er mit aufsteigender Panik. „Ich rede ja, ich rede ja! Ich sage alles, was ihr wollt!“
    Gott, was für ein erbärmlicher, jammernder Wurm er doch war.
    „ Also, was weißt du über die Prinzessin, Kerl?“
    „ Ich, ähm … ich hab eurer Prinzessin nichts getan. Ich bin ihr nur kurz begegnet. Das … das ist alles.“
    „ Red keinen Unsinn! Du trägst ihren Geruch am ganzen Körper. Das rieche ich sogar durch diesen entsetzlichen Knoblauch-Gestank. Raus mit der Sprache. Was hast du ihr angetan?“
    „ Ich hab ihr überhaupt nichts angetan! Wir … wir sind uns zufällig ... begegnet … und … und …“
    „ So, so. Zufällig begegnet. Als wenn es für einen Vampir so etwas wie zufällige Begegnungen geben würde.“ Die Ratte hob erneut die Pfote mit dem Dolch.
    „ Ich … ich bin kein Vampir!“ Kaum zu glauben, dass ausgerechnet diese jämmerliche Tatsache nun ein Vorteil für ihn sein könnte.
    „ In der Tat, du bist kein Vampir, sonst wärst du wohl schon zu Staub zerfallen“, stellte die Ratte sachlich fest. „Aber du riechst seltsame r weise wie einer. Los Kerl, rede. Was ist zwischen dir und der Prinze s sin vorgefallen?“ Die Pfote der Ratte schoss vor und Dean spürte e r neut einen stechenden Schmerz in seiner Nasenspitze.
    „ Au!“ Verdammt, verdammt, verdammt!
    Fieberhaft suchte er nach einer einigermaßen plausiblen Antwort. Die Wahrheit schied definitiv aus. Er konnte sich

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