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Poison (German Edition)

Poison (German Edition)

Titel: Poison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Alster
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dann zuprosten, scheint wieder alles in Ordnung. Hoffentlich. Aber es herauszufinden, fehlt die Gelegenheit, denn plötzlich steht Chris neben mir.
    »Brix ...« Chris scheint erschrocken, mich hier zu sehen. Seine Blicke pendeln fast panisch zwischen Shahin, der sich in gewohnter Pose zwischen mir und der Bar uhm... angekuschelt hat, und mir hin und her. Dieses Mal himmelt er nicht sehnsüchtig, sondern starrt mich eher fassungslos an.
    »Alles klar, Chris?«, ist alles, was mir im Moment einfällt. Ich weiß ja schließlich nicht, was Shahin ihm erzählt hat, und von Chris werde ich auch nicht wirklich viel erfahren. Sein vorwurfsvoller Blick ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern.
    »Du solltest besser dringend mit Mutter sprechen, Brix. In deinem eigenen Interesse«, raunt er mir zu. Ich? Noch einmal zu dieser durchgeknallten Tunte? Niemals.
    »Davon wüsste ich was, Chris«, entgegne ich ihm. »Ich denke gar nicht daran, mich noch einmal so zum Affen zu machen. Sag Mutter, oder wie auch immer er heißen mag, wenn er etwas von mir will, soll er zu mir kommen.«
    Chris stutzt. »Brix, du machst einen Fehler, glaub mir«, bittet er. »Ich werde Damian bitten, dass wir dich noch einmal besuchen und in aller Ruhe darüber sprechen.«
    Forget it, sagte ich das nicht bereits? »Nicht nötig, Chris. Ach, und falls du auf unser Kennenlernen anspielst ... kein Interesse mehr, okay?«
    Chris schluckt, errötet, scheint einen Moment mit seiner Beherrschung zu ringen, zuckt dann mit den Schultern, zischt ein giftiges: »Wenn du meinst ...« in meine Richtung und lässt uns dann einfach stehen. Das Einzige, was mich jetzt daran hindert, mich noch mehr über die Dummheit und den Fanatismus dieser »Kinder der Isis« aufzuregen, sind Shahins Hände unter meinem Muscle-Shirt, die meinen Körper erkunden. Ich lasse mich gerne ablenken und genieße die Berührungen Shahins, sein Knie zwischen meinen Beinen, seine Hüfte, die wie zufällig immer wieder mein Becken berührt, die Nähe seines Körpers und die Wärme seiner Haut auf meiner.
    Als wir nach zwei weiteren Bieren, die uns nun von Gilbert gebracht werden, der uns beide begrüßt, endlich tanzen gehen, sind wir beide so angeheitert, dass es ein langer Abend wird.

87
    Shahin
     
    »Zum Glück habe ich doch nicht so viel Bier getrunken«, ist der erste Gedanke, der beim Aufwachen meinen Kopf durchschießt. Ich bin nämlich gestern nicht mehr wirklich nüchtern gewesen, im Gegenteil. Und Brix hat nachgeholfen, da bin ich mir sicher. Derselbe Brix, der viel mehr verträgt als ich, und der sich einen Spaß daraus gemacht hat, mich armes unschuldiges Wesen unter Alkohol zu setzen. Na ja, irgendwie habe ich ihm doch einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil ich mich ziemlich besoffen gestellt und dadurch das Ergebnis verfälscht habe, sozusagen. Wie gesagt, genau dieser Brix liegt jetzt neben mir in seinem Bett – wir sind wieder einmal bei ihm, und es ist heller Tag. Als ich auf die Uhr schaue, erwacht Brix. Viertel nach zwölf. Um vier muss ich zu Europcar, den bestellten Leihwagen abholen. Autsch. Ganz soo toll fühle ich mich doch nicht, meine Glieder sind ziemlich schwer, aber nicht vom Alkohol, sondern vom Muskelkater. Wir haben nämlich durchgetanzt bis morgens um vier und sind dann nach Hause gelaufen, glaube ich. Ganz genau weiß ich das nicht mehr, ehrlich gesagt. Meine Sinne waren nämlich, gerade zum Ende der Aktion, doch ganz schön getrübt.
    Eine kalte Dusche holt mich auf den Boden der Tatsachen, das Frühstück und die erste Tasse Tee führt mich wieder in vernünftige Bahnen, und so gelingt es mir, einigermaßen einsatzbereit zu sein, als Brix zum zweiten Mal aufwacht und dieses Mal sogar zu sich kommt, aufsteht. Ich bin bereits fertig angezogen, war in meiner Wohnung, habe meine Tasche für die zwei, maximal drei Tage gepackt, habe bei Brix dessen Tasche gepackt und bin eigentlich schon fertig, als Brix aus dem Bad kommt und mich mit ziemlich verquollenen Augen anschaut, als käme ich direkt vom Mars oder Vergleichbares. Seinem Gesichtsausdruck nach ist er entweder ziemlich verkatert oder ziemlich müde ... oder beides. Und ich kann mir gut vorstellen, dass er, zumindest im Moment, nicht wirklich versteht, warum ich schon fit bin ... wo er mich doch nach seiner Meinung bis zum Anschlag abgefüllt hat.
    Brix geht zum Schrank, zieht eine Jeans und ein T-Shirt heraus, stutzt dann und kommt in Richtung Küche, bleibt stehen, als er seinen gepackten Trolley

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