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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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wenig ahnte er, dass es ihnen dort unten kaum besser erging, als wenn sie in ein mittelalterliches Verlies geworfen worden wären.
    Zaks Sicherheitsteam hatte den Elitesoldaten sämtliche Waffen und Funkgeräte abgenommen und sie dann zusammen mit der Besatzung der
Polar Dawn
an Bord des Leichters getrieben. Dort wurden die Amerikaner mit vorgehaltener Waffe gezwungen, in einen engen Stauraum am Bug des Schiffes zu steigen. Nachdem der letzte Gefangene die Stahlleiter hinuntergeklettert war, warf Roman einen Blick zurück und sah, wie zwei Männer die Zodiacs an Bord hievten und auf dem Achterdeck festzurrten.
    Die einzige Verpflegung, die man ihnen zukommen ließ, zwei Flaschen mit gefrorenem Wasser, wurde in den Raum geworfen, bevor der schwere Lukendeckel zuknallte. Der Arretierhebel wurde umgelegt, dann war Kettengerassel zu hören, als man ihn sicherte. Die Männer, die schweigend in dem eiskalten, pechschwarzen Raum standen, hatten das Gefühl, dass ihnen Unheil drohte.
    Dann ging eine Stiftlampe an, gefolgt von einer zweiten. Roman fand seine in einer Brusttasche, schaltete sie ein und war dankbar dafür, dass ihm etwas Nützliches zur Verfügung stand, das nicht konfisziert worden war.
    Die diversen Strahlen huschten durch den Raum und erfassten die bangen Gesichter der fünfundvierzig anderen Männer. Roman bemerkte, dass ihr Gelass nicht groß war. Neben der Luke, durch die sie herabgestiegen waren, befand sich in der hinteren Wand ein weiterer Durchgang, der offen war. In der einen Ecke waren zwei aufgerollte Vertäuleinen übereinandergestapelt, und die eine Wand wurde von einem Haufen Reifen gesäumt. Die schmutzigen, abgefahrenen Reifen dienten offenbar als Fender und wurden vor dem Anlegen des Leichters über die Bordwand ausgebracht. Während er seine Bestandsaufnahme machte, hörte Roman, wie die starken Dieselmaschinen des Eisbrechers angeworfen wurden und mit tiefem Grollen im Leerlauf vor sich hintuckerten.
    Roman richtete den Strahl seiner Stiftlampe auf die Besatzung der
Polar Dawn
. »Ist der Kapitän da?«, fragte er.
    Ein vornehm wirkender Mann mit grauem Kinnbart trat vor.
    »Ich bin Murdock, ehemals Kapitän der
Polar Dawn

    Roman stellte sich vor und zitierte seine Einsatzbefehle. Murdock fiel ihm ins Wort.
    »Captain, uns zu retten, war eine große Leistung. Aber entschuldigen Sie, wenn ich mich nicht dafür bedanke, dass Sie uns aus den Händen der kanadischen Polizei befreit haben«, sagte er trocken und deutete in das dunkle Gelass.
    »Wir waren nicht darauf gefasst, dass sich Außenstehende einmischen könnten«, erwiderte Roman. »Wissen Sie, wer diese Leute sind?«
    »Die gleiche Frage könnte ich Ihnen stellen«, erwiderte Murdock. »Ich weiß lediglich, dass ein Privatunternehmen diese Eisbrecher im Auftrag der kanadischen Regierung zum Geleit von Handelsschiffen betreibt. Offenbar gehören dieser Firma auch die Leichter. Aber ich habe keine Ahnung, warum bewaffnete Sicherheitskräfte an Bord sind und weshalb man uns als Geiseln genommen hat.«
    Roman war nicht minder erstaunt. Bei der Einsatzbesprechung hatten die Leute vom Nachrichtendienst lediglich darauf hingewiesen, dass ihm vonseiten der kanadischen Marine und der Mounted Police Gefahr drohen könnte. Er verstand das Ganze einfach nicht.
    Die Männer hörten, wie die Maschinen des Eisbrechers höher drehten, dann spürten sie einen leichten Ruck, als das Schiff ablegte und den Leichter hinter sich herschleppte. Sobald das Schiff den Hafen verlassen hatte, steigerte sich die Drehzahl erneut, und die eingesperrten Männer spürten, wie der Leichter stampfend und rollend durch das kabbelige Wasser des Coronation Golf pflügte.
    »Kapitän, haben Sie irgendeine Ahnung, wohin man uns bringen könnte?«, fragte Roman.
    Murdock zuckte die Achseln. »Wir sind ziemlich weit entfernt von allem, was man halbwegs als Zivilisation bezeichnen könnte. Ich glaube nicht, dass sie die kanadischen Hoheitsgewässer verlassen werden, aber trotzdem könnte es eine lange, kalte Fahrt werden.«
    Roman hörte ein lautes Schnauben auf der anderen Seite des Raums, gefolgt von mehreren Tritten, und richtete seine Lampe auf die Leiter, über die sie herabgestiegen waren. Auf einer der oberen Sprossen stand Sergeant Bojorquez, der mit dem Lukendeckel kämpfte, sich mit aller Kraft gegen den Arretierhebel warf und dann einen Schwall Flüche ausstieß. Als er den Lichtstrahl bemerkte, richtete er sich auf und drehte sich zu Roman um.
    »Die Luke

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