Polifazios Vermächtnis (German Edition)
gildenmagische Wissen verloren. Die heute noch bestehenden Magierakademien verfügen nur noch über einen Bruchteil von dem Wissen, das sie vor vielen Jahrhunderten besaßen. Zwar gibt es auch heute noch fähige und mächtige Magier, doch die sind selten geworden. Sollte Polifazio seine alte, zerstörerische Macht zurückerlangen, dann wird er diesen Kontinent überrennen und alles Leben darauf vernichten. Er wird nicht mit seinem Zerstörungsfeldzug aufhören, ehe nicht das letzte bisschen Leben auf der ganzen Welt vernichtet ist.“ antwortete Delvariel betrübt.
„ Aber dass kann doch nicht sein. Dann musst du ihn eben aufhalten. Wenn du es warst, die alles Leben auf diesem Teil der Erde geschaffen hat, dann hast du auch die Kraft um Polifazio zu vernichten!“ sagte Mugel nach einer Lösung suchend.
„ Ja, das stimmt. Ich könnte ihn mit Leichtigkeit vernichten. Doch sind mir in diesem Fall die Hände gebunden. Ich bin damals von den Göttern dazu beauftragt worden, diesen Teil der Erde mit Leben zu füllen. Die Zauberkraft, die mir verliehen wurde, kann nur Leben schaffen, nicht aber welches zerstören. Nicht einmal, wenn es sich um eines wie das von Polifazio handelt.“ sagte Delvariel.
„ Dann sind wir also auf uns alleine gestellt?“, fragte Himbi enttäuscht.
Delvariel schüttelte entschieden den Kopf.
„Nein lieber Himbi. Ihr seid nicht allein. Seht einander an. Ihr habt euch. Und in den Zeiten der Not werdet ihr stärker denn je feststellen was es bedeutet, einen richtigen Freund zu haben. Sollte der dunkle Fürst wieder auf Erden wandeln, so ist meine Zeit hier an ihrem Ende angelangt. Ich werde diesen Teil der Erde verlassen, und darauf vertrauen, was die Götter für euch und alle anderen Lebewesen hier vorgesehen haben.“
„ Du verlässt unsere Welt? Delvariel, ich verstehe jetzt wirklich gar nichts mehr. Doch eines weiß ich ganz genau. Ich werde nicht kampflos hinnehmen, wie ein zweitausend Jahre alter Kerl meine Heimat und alle Länder drum herum zerstört. Ich werde entweder einen Weg finden, um Polifazio zu vernichten, oder bei dem Versuch sterben!“ sagte Himbi zornig und entschlossen.
Delvariel lächelte ihn an.
„Nichts anderes habe ich erwartet. Hier, dies ist der letzte Portalstein, den ich noch besitze. Jedoch hat er nur eine einzige Ladung. Mit ihm werdet ihr an die Küste Mellarons reisen. Dort werdet ihr euch ein Schiff suchen, das euch auf die Insel Berol bringt. Dort, im ewigen Eis, leben die Eiselfen. Über der Insel liegt ein solch mächtiger elfischer Zauber, dass es nicht möglich ist, euch direkt dorthin zu bringen.“ sagte Delvariel mit liebevoller Stimme.
Irritiert sahen sich die beiden Freunde an.
„Nach Berol? Aber was sollen wir denn um alles in der Welt im ewigen Eis?“ fragte Mugel, der nun wirklich gar nichts mehr verstand.
„ Sucht die Stadt der Eiselfen und sprecht mit dem Elfenkönig. Er besitzt ein mächtiges, göttliches Artefakt, mit dem man sowohl in die Vergangenheit, als auch in die Zukunft sehen kann. Benutzt das Artefakt und bringt in Erfahrung, was euch in den nächsten Jahren erwarten wird. Der Elfenkönig wird euch sagen, was dann zu tun ist. Ich werde dann schon nicht mehr hier sein!“ sagte Delvariel ernst.
„ Ich habe noch nie Eiselfen gesehen. Ich hoffe, sie sind uns wohl gesonnen.“ sagte Himbi. „Delvariel habt Dank für alles, was ihr für uns getan habt. Ohne euch wären wir niemals auch nur in die Nähe der Dolche gekommen. Lebt wohl, und wer weiß, vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja doch dereinst doch wieder!“ verabschiedete sich Himbi von der uralten Hexe und ging zielstrebig nach draußen.
Mugel blieb noch eine Weile sitzen.
„ Delvariel, bevor ich gehe, muss ich noch eines Wissen. Wenn wir es nicht schaffen, Polifazio zu vernichten, dann wird die Welt, so wie wir sie heute kennen, dem Untergang geweiht sein, oder?“ fragte er leise.
Delvariel nickte.
„Wenn ihr keinen Weg findet, den dunklen Fürsten zu vernichten, dann wird nicht mehr lange Leben auf der Welt existieren. Es tut mir leid, aber so ist es nun einmal. Doch sei dir eines immer gewiss. Dort wo Dunkelheit ist, dort wird auch irgendwann wieder Licht sein. So oder so, das Leben findet immer einen Weg!“ antwortete Delvariel.
Mugel nickte betrübt und folgte Himbi dann nach draußen. Dieser hatte bereits den Portalstein in der Hand und wartete auf Mugel.
„Himbi, ich weiß nicht, wie das hier alles
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