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Poseidon - Der Tod ist Cool

Poseidon - Der Tod ist Cool

Titel: Poseidon - Der Tod ist Cool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Wand
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darum ging, wer die höchste Aufklärungsquote aufweisen konnte.
     
    Nowotny ist Geschichte, aber Frenzel wuchert immer noch als Krebsgeschwür im Präsidium – meinem Präsidium.
    Frenzels Aussehen tat ein Übriges. Dieser hatte im Vergleich zu ihm ein schlechtes Los gezogen. Haller dagegen bediente sämtliche Klischees des deutschen Männertyps – Einsneunzig, athletisch, blondes, kurzgeschnittenes Haar. Die Farbe der Augen – eisblau. Seine arische Ausstrahlung setzte sich in der Gesinnung fort. Hallers Nationalstolz stellte kein Geheimnis dar und löste schon manche Diskussion aus. Allerdings trugen sich diese Auseinandersetzungen im stillen Kämmerlein, fernab der Öffentlichkeit, zu. Trotzdem war er ein hervorragender Polizist, der seine Abteilung mit straffer Führung erfolgreich leitete. Seine Mitarbeiter bildeten einen verschworenen Haufen, zu dem Außenstehende niemals Zugang bekamen. Ein Rudel wilder Wölfe, die blind hinter ihrem Alphawolf herjagten.
    Haller schob die Berichte zur Seite. Er erhob sich und stolzierte leichtfüßig zum Fenster. Im selben Moment fuhr Frenzels BMW in den Hof. Sofort verengten sich Hallers Augen. Säuerlich beobachtete er, wie Frenzel aus dem Wagen stieg – dessen ausgewaschene Jeans und die zerbeulte Lederjacke standen im krassen Gegensatz zu seinen maßgeschneiderten Anzügen. Gleichgültig wischte Haller ein Staubkorn vom Revers seines Sakkos, den Blick weiterhin auf Frenzel gerichtet.
     
    Noch lass ich dich gewähren.
    Aber schon bald wirst du Geschichte sein.
    Vergessen.
    Haller schritt zu seinem Schreibtisch zurück. Er füllte sein Glas mit Mineralwasser und stürzte es hinunter. Der faulige Geschmack in seiner Mundhöhle verschwand so plötzlich, wie er gekommen war.

26. Kapitel
     
    Er roch ihn bereits, bevor er ihn sah.
    Manche zahlen für ihre Brillanz einen wahrlich hohen Preis.
    Frenzel schüttelte bei diesem Gedanken verständnislos den Kopf. Er hastete die Stufen zu Burgers „Unterwelt“ hinab, im Hinterkopf das Gespräch mit Hannelore Falk. Er war auf direktem Weg von ihr ins Präsidium gefahren.
    „Hallo. Hast du Neuigkeiten für mich?“ Frenzel kam sofort zum Punkt.
    Burger saß, die Füße hochgelegt, mit der neuesten Ausgabe irgendeiner Computerzeitschrift in den Händen, da und blickte von seiner Lektüre hoch. Lässig drehte er sich zu Frenzel.
    „Du hast den Bericht auf deinem Schreibtisch.“
    „Ich habe dich nicht danach gefragt, was auf meinem Schreibtisch liegt. Also?“
    Frenzels Stimme ließ Burger keine Sekunde im Unklaren darüber, woher der Wind wehte.
    Das Journal fiel ansatzlos zu Boden. Burger katapultierte seine wuchtigen Beine in menschenverachtender Geschwindigkeit vom Tisch und stemmte seinen Körper in eine waagrechte Sitzposition. Die Finger huschten über die Tastatur seines PC, wie ein Haufen aufgescheuchter Ameisen. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, überdeckte den alten. Frenzel stand dicht hinter ihm. Er hörte Burger vor sich hinbrabbeln.
    „Was hast du gesagt?“
    „N..., nichts.“
    Burger verstummte. Nur das Summen des Computers vermischte sich mit dem Geräusch der fieberhaft betätigten Maus.
    Klick. Klick. Klick.
    „Das ist es.“
    Burgers Oberkörper presste sich ruckartig in die Rückenlehne seines Stuhles. Frenzel dachte unweigerlich an den vorschnellenden Leib einer Königskobra.
    Erstaunlich.
    Er richtete die Aufmerksamkeit erneut auf den Bildschirm.
    Enttäuscht erkannte er darauf die schemenhaften Umrisse eines viereckigen Kastens.
    „Was sollen wir damit anfangen?“
    „Es handelt sich dabei um ein FIA-LAB II der Firma MLE GmbH. Nach meinen Recherchen wird dieses Gerät in der Wasser- und Umweltanalytik eingesetzt. Die Firma sitzt in Radebeul, ein Ort an der Elbe, nahe Meißen. Sie hat schon eine Anfrage von uns erhalten, in welchem Umfang und wohin es seit Markteinführung verkauft wurde.“
    Burger machte auf Frenzel den Eindruck, sich wieder gefangen zu haben.
    „Die Auflistung liegt mit den
anderen
Ergebnissen in deinem Büro.“
    „Immerhin ein Anfang, aber welche
anderen
Ergebnisse?“
    Frenzel nahm den Ball auf.
    Burger drehte seinen Stuhl in Frenzels Richtung. Er grinste.
    „Peter, drück´ einfach die
Enter-
Taste.“
     
    Die Datei öffnete sich. Sie feuerte ihren Inhalt auf Frenzel ab. Im Stakkato einer Stalinorgel schlugen die Informationen ihre Tentakeln in seine Netzhaut.
    Verwuchsen mit den Nervenenden.
    Verwebten die Maske des Phantoms zu einem Gesicht.
    Als Frenzel in

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