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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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die Hand. »Hat das hier was mit Long Beach zu tun?«
    »Ja. Wir haben den gleichen Sprengstoff, der dort benutzt wurde, in einem UPS-Depot in Reno gefunden. Das Päckchen war an eine Postfach-Adresse in Brunswick adressiert.«
    »Okay. Wo wollen Sie anfangen?«
    »Welcher Teil der Anlage ist am wichtigsten?«
    »Es ist alles wichtig, Shelly.«
    »Na gut, wo halten sich die meisten Mitarbeiter auf?«
    »Fangen wir mit dem Maschinenwerk an«, schlug Brueggelman vor und deutete auf ein grün gestrichenes Gebäude ein Stück weit entfernt, das die Straße überragte. »Im Moment liegt dort ein Zerstörer der Aegis-Klasse. Als Terrorist hätte ich es darauf abgesehen. Anschließend gehen wir rüber zum Trockendock.«
    »Klingt gut«, meinte Martini. »Wäre es ein großes Problem, die ganze Hütte für ein, zwei Stunden stillzulegen?«
    »Stilllegen?«, fragte Brueggelman. Im ersten Moment wirkte er schockiert. »Absolut schrecklich! Aber wenn Sie es wollen, tun wir das.«
    »Tun Sieʼs!«
    Brueggelman nickte. »Okay, geben Sie mir fünf Minuten.«
    David stand auf dem Stahlgerüst und presste den Bandschleifer gegen den Stahlzylinder. Er bewegte das Gerät hin und her, um eine Unebenheit zu glätten, die er immer noch zu grob fand. Plötzlich begann die grelle Deckenbeleuchtung der riesigen Halle rot zu blinken. Er wusste, was das bedeutete. Schließlich hatte er an den Sicherheitsübungen teilgenommen. Evakuierung.
    Noch eine volle Minute lang blieb er auf dem Gerüst, nahm sich die Zeit, das Gerät ordentlich auszuschalten. In einer langen Reihe strömten die Arbeiter dem Ausgang entgegen. Bloß eine Übung? Oder wussten sie Bescheid?
    »Hey, Davie!« Das war Dickie Roman. Er spazierte von der Maschinenfabrik auf die Schlange der Arbeiter zu, die das Gebäude verließen. »Weißt du, was hier los ist?«
    David blickte von seinem Gerüst auf seinen Kollegen und erwiderte nichts. In einiger Entfernung nahm er das Hinweisschild für die Toilette wahr.
    »Jesses, guck doch mal«, meinte Roman und deutete in Davids Rücken auf das entgegengesetzte Ende der Halle.
    David drehte sich um. Vor der Wand tauchte auf einmal eine Reihe uniformierter Beamter auf und drang in die Halle ein. Der vorderste Mann führte einen riesigen schwarzen Schäferhund an der Leine. David wusste, was das zu bedeuten hatte. Long Beach. Sie hatten die Spur gefunden. Sie mussten Bescheid wissen. Er warf einen raschen Blick auf Dickie. Rechts von ihm bedeutete ihm Mark Jonas, sein Vorarbeiter, mit einer Handbewegung, sich der Schlange anzuschließen.
    Er besann sich auf seine Ausbildung.
    Wenn sie Verdacht schöpfen, musst du zum Märtyrer werden.
    »Beeil dich, David«, rief Jonas.
    David kletterte vom Gerüst. Unten angekommen, machte er Anstalten, sich in die Reihe der Arbeiter, die aus dem Gebäude strömten, einzureihen. Abrupt rückte er von ihnen ab und sprintete wie ein Wilder in Richtung Toilette. Mark Jonas rief etwas und rannte ihm nach. Mehrere Männer taten es ihm gleich und nahmen ebenfalls die Verfolgung auf. Das FBI-Team wurde darauf aufmerksam und der riesige Schäferhund, der die Halle mittlerweile zur Hälfte durchquert hatte, fing wie verrückt an zu bellen. Sie ließen ihn von der Leine und das Tier galoppierte dem fliehenden David hinterher.
    David sauste den Korridor entlang, schwang die Arme wie rasend auf und ab und warf alle paar Schritte einen Blick über die Schulter, während der zornige Hund, gefolgt von der Meute, hinterherlief. Er stürzte in die leeren Waschräume und war mit einem Satz in der vierten Kabine. Dort kletterte er auf die Toilettenschüssel. Das aufgebrachte Gebell des Hundes hallte durch den Gang, kam immer näher, ebenso die Rufe. Er stieß die Deckenfliese beiseite und wühlte verzweifelt in der Sprengstoffmasse herum, suchte nach dem Zünder.
    Die Tür zu den Toilettenräumen flog auf. Der Hund war außer sich, sein wütendes Gebell jagte David eine Gänsehaut über den Rücken. Auf der Suche nach dem im Octanitrocuban vergrabenen Objekt tastete er panisch weiter durch die zähe Masse. Nun befand sich der Schäferhund unmittelbar in seiner Nähe, kaum noch zu bändigen und wild am Bellen. Auf einmal wurde die Tür zu seiner Kabine aufgerissen und das gewaltige, ungestüme Tier sprang ihn geifernd an, die gelben Zähne zum Zubeißen gebleckt.
    Davids Finger ertasteten das gesuchte Objekt im selben Moment, in dem sich die scharfen Fänge in sein Bein gruben. Entsetzliche Schmerzen schossen durch seinen

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