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PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Analytiker, mit dem immer wieder der Schalk durchging. Er kam mitunter zu Schlüssen, die verrückt klangen – und dann doch irgendwann irgendwie einen Sinn ergaben.
    Zu dritt harmonierten sie prächtig. Sie hatten ähnliche Phasen des Aufstiegs und des Rückfalls durchgemacht, allesamt waren sie mehrfach mit TAFALLA zusammengestoßen.
    »Er ist wie wir«, behauptete NETBURA, der sich wieder einmal das Erscheinungsbild Lanistars gegeben hatte. »Wir müssen Geduld haben und darauf warten, dass er zu verstehen lernt.«
    »Er wollte uns vernichten«, widersprach ARDEN. Sie wirkte humanoid, trug ein wallendes, glänzendes Gewand und tat etwas, das sie als »stricken« bezeichnete. »Wir sind nun zu dritt und haben die Möglichkeit, ihn zu vernichten.«
    DRANAT lachte. Sein Krötenkörper bebte, die Schellen an einer lächerlich wirkenden Kappe erzeugten leise Bimmelgeräusche. »Ihn töten? Wie sollen wir das machen? Indem wir Unmengen der uns anvertrauten Wesen in TAFALLAS heimatliche Galaxis vordringen lassen und Kämpfe anzetteln, deren Ausgang äußerst ungewiss ist? – Nein! Wir müssen ihn wissen lassen, dass wir eine Allianz gebildet haben und uns gegenseitig unterstützen. Wenn er eine unserer Galaxien überfällt, steht er ab sofort mehreren Gegnern gegenüber. Die Drohung allein wird ausreichen, um ihm alle weiteren Expansionsgelüste auszutreiben.«
    »Ich bin nicht überzeugt«, sagte ARDEN. Sie legte ihr Strickzeug beiseite und begann, das lange Haar ihres Avatars so zu flechten, dass es einem Spinnennetz ähnelte und sich eng um ihren schlanken Körper legte. »TAFALLA sollte eine Lektion erteilt werden.«
    »Ich bin DRANATS Meinung.« Lanistar von Breugelt zwinkerte ARDEN zu. »Er wird lernen. Er wird verstehen, dass wir aufeinander angewiesen sind. Die galaktischen Konstellationen verbieten es, dass einer von uns sich absondert oder die anderen bekämpft.«
    »Du bist ein Träumer«, meinte ARDEN.
    »Ich habe Visionen. Wir werden unsere Schutzbefohlenen enger an uns binden. Uns steht ein Zeitalter des Friedens und der Harmonie bevor.«
    »Je höher wir steigen, desto tiefer fallen wir«, warnte DRANAT.
    »Nicht, wenn wir alles richtig machen.« Lanistar lächelte. »Dauerhafte Stabilität ist erreichbar. Wir müssen bloß alle Störfaktoren für alle Zeiten ausschließen.«
    »Unmöglich!«, entfuhr es ARDEN.
    »Warten wir es ab.« Lanistar von Breugelt winkte den anderen Geisteswesen zu und verabschiedete sich.
    Sie würden nun in ihre angestammten Heimatsphären zurückkehren und nachdenken, vielleicht einige Jahrhunderte lang.
    Um dann über die Fortsetzung ihrer gemeinsamen Pläne zu entscheiden.
     
    *
     
    War es Zufall, dass sie einander ähnelten? Gab es einen gemeinsamen Ursprung, eine gemeinsame Entstehungsgeschichte?
    Sie sprachen niemals darüber. Auch dann nicht, als TAFALLA sich endlich bereit erklärte, das Gespräch mit ihnen zu suchen.
    »Ihr seid der Feind!«, rief er, eng an den Boden gepresst, auf vier platten Beinen, sprungbereit, mit der langen Zunge über den Boden leckend. »Ihr verfolgt mich. Wollt mir schaden. Wollt mich in meiner Bewegungsfreiheit einschränken und mir das Atmen verbieten!«
    TAFALLA sprang hoch in die Luft und landete weit weg von ihnen, auf einem metallenen Gefährt, das dunkle, bedrohliche Wolken ausstieß.
    »Wir gehören zusammen!«, entgegnete NETBURA. Er ließ seine Blicke über die weiße, virtuelle Ebene schweifen, die sie für die Zusammenkunft geschaffen hatten. Er erdachte sich eine violettbraune Frucht mit Nussgeschmack und biss hinein. »Erinnere dich: Du wolltest mich vernichten – und bist selbst beinahe gestorben.«
    »Es war Zufall. Eine Unberechenbarkeit. Eine Laune des Schicksals.« TAFALLA tuckerte mit seinem seltsamen Fahrzeug näher an sie heran.
    »Und warum misslangen deine weiteren Versuche, meinen Herrschaftsbereich zu erobern? Ich hatte mich zurückgezogen – und dennoch bist du gescheitert. An der Widerstandskraft meiner Völker.«
    TAFALLA schwieg. Er hüpfte von seinem Gefährt und ließ es mit dem Wink einer Hand verschwinden.
    »Wir müssen einander nicht mögen. Aber wir teilen ein gemeinsames Schicksal und sollten das Beste daraus machen.«
    »So ist es«, meinte DRANAT.
    »Mag sein«, murmelte ARDEN.
    TAFALLA sah sie an, einen nach dem anderen. Dann sprang er. Berührte sie. Kurz. Zog sich wieder zurück. Und hinterließ einen Teil seiner Gedanken bei ihnen.
    NETBURA versuchte zu verstehen, was das andere Geisteswesen ihm

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