Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

PR 2648 – Die Seele der Flotte

Titel: PR 2648 – Die Seele der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Kletterpartie in die Höhe erinnerte er sich an den Tag vor der Entführung der BASIS, ehe es ihn in diese Galaxis verschlagen hatte. Er sah sich wieder in seinem Büro in der Solaren Residenz in Terrania, aus dessen Fenster er einen grandiosen Blick über die neu angelegte Teichlandschaft des Residenzparks genoss.
    Ein Servorobot hatte ihm einen Speicherkristall gebracht, der das Muster des Holo-Games D*U*S*T enthielt, das der Entwickler ihm mit der Bitte schickte, ein paar freundliche Worte dazu zu formulieren; immerhin handele es sich um eine originalgetreue holografische Nachbildung der STARDUST, Perry Rhodans erstem Raumschiff, wie die Werbebotschaft signalisierte.
    Neugierig geworden, hatte Rhodan das Spiel tatsächlich gestartet und die Hauptfigur durch ein Labyrinth aus Kammern und Kavernen geführt, in denen tausend Gefahren lauerten: bösartige Aliens; automatische Schussvorrichtungen; Wände, die sich wie Schrottpressen zusammenschoben; und was dergleichen mehr war.
    »Hier sind meine freundlichen Worte«, hatte er gut gelaunt in die vorbereitete akustische Aufnahmefläche gesprochen. »Leider kann ich nichts Originalgetreues entdecken, und das historische Verständnis der STARDUST sollte dringend nachgearbeitet werden.« Danach hatte er eine halbe Stunde weitergespielt und war dabei ein Dutzend phantasievolle Tode gestorben. Es hatte ihm gefallen – auf eine ganz eigene Art.
    Ganz im Gegensatz zu der Tortur, auf den schmalen, weit auseinanderliegenden Sprossen diesen Antigravschacht in die Höhe zu steigen. Aber D*U*S*T war ein Spiel gewesen, dies hingegen bittere Realität.
    Der Schweiß brach ihm aus, während er höher und höher kletterte. Er erreichte einen Ausstieg, doch dieser war gelb umrandet, während die Sprossen ihre lila Färbung beibehielten. Also atmete Rhodan durch und stieg weiter hinauf.
    Zu seiner Erleichterung war zwar nicht der nächste, doch der übernächste Ausstiegspunkt lila markiert.
    Der Terraner verließ den Antigravschacht. Kaum stand er mit beiden Beinen auf dem Boden, trat wie aus dem Nichts eine in eine Kutte gehüllte Gestalt vor ihn. Es gab nur ein einziges Geräusch: das Rascheln des Stoffs über dem Boden. Die Kapuze war weit über den Kopf gezogen, und wieder schienen die Augen in der Dunkelheit darunter rot zu leuchten.
    Nur die knochigen Spitzen der Finger ragten aus den knochigen Ärmeln.
    Der hochgewachsene, hünenhafte Oracca betrachtete Rhodan lange und nachdenklich, ehe er ihn ansprach. »Du bist Ramoz.«
     
    *
     
    Für einen Augenblick verschlug es selbst dem Sofortumschalter Perry Rhodan die Sprache.
    Wie konnte ihn dieser Kuttenträger mit Ramoz verwechseln? Sie hatten keinerlei Ähnlichkeit, nicht einmal, wenn man den unübersehbaren Augendorn außen vor ließ.
    »Ich bin nicht Ramoz«, sagte der Terraner in möglichst geduldigem Tonfall. Währenddessen musterte er sein knochiges Gegenüber – ein Oracca, zweifellos, und doch so groß, wie es im Holo den Anschein gehabt hatte. Eines von vielen verwunderlichen Details.
    »Du bist Ramoz«, wiederholte das Wesen seine ersten Worte unbeirrt. »Erkläre dich, und wir stehen zu deiner Verfügung.«
    Die Worte verwirrten ihn. »Ich kann mich nicht erklären. Ich weiß nur, dass ich nicht ...«
    »Du bist Ramoz«, unterbrach ihn der Oracca und sprach damit diesen offensichtlichen Irrtum zum dritten Mal aus, »und doch bist du es nicht. Also müssen wir deine Ausrüstung überprüfen. Begleite mich.«
    »Ist das eine Bitte?«
    Das Wesen antwortete ihm nicht, sondern sah ihn nur an. Dann ging es mit weit ausholenden Schritten los.
    Perry Rhodan folgte ihm. Er versuchte sich dagegen zu wehren, doch es gelang ihm nicht. Der fremde Humanoide übte einen unwiderstehlichen Zwang auf ihn aus.
    Rhodan erkannte zwar, dass er manipuliert wurde, vermochte aber nichts dagegen zu unternehmen. Es ist ein Traum, dachte er. Ein Albtraum. Doch so einfach war die Antwort nicht. Alles Wunschdenken half ihm nicht weiter.
    Wie in Trance folgte er dem Kuttenträger durch ein sinnverwirrendes Labyrinth aus Gängen, das sich immer wieder verzweigte. Er versuchte sich den Weg zu merken, scheiterte aber bald.
    Hin und wieder standen Betten in seitlichen Nischen, als würden es diese Wesen lieben, sich ohne den Schutz eines privaten Raumes schlafen zu legen. An manchen Stellen ragte totes, verkrüppeltes Gehölz direkt aus dem Boden, abgestorbene, dünne Stämme.
    Schließlich öffnete sich eine Tür vor dem Oracca.
    Dahinter lag ein

Weitere Kostenlose Bücher