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PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

Titel: PR 2666 – Die Pyramide der Badakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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die Männer und Frauen um die Daten der Vermissten, damit er sie mit denen des Jugendcamps abgleichen konnte, auf das er bei den Sayporanern gestoßen war.
    Grimaldi schlug vor, die Sitzung auf unbestimmte Zeit zu unterbrechen.
    Tekener war einverstanden. In der Pause konnten sie sich mit den anderen Dingen beschäftigen, von denen sie den Direktoren besser nichts erzählten.
    Was spürte Joschannan?

3.
     
    Arun Joschannan eilte in den Konferenzraum der JV-1. Er riss beinahe einen Stuhl um. Mit den Handflächen fing er sich an der Tischkante ab. Dass hinter ihm noch jemand eintrat, bekam er nicht mit. Während er an der ovalen Tafel entlangstürmte, baute sich Gashwa Perkat neben der Eingangstür auf.
    »Es funktioniert«, berichtete der Erste Terraner atemlos. »Anfangs hatte ich Mühe, es mir nicht anmerken zu lassen.«
    »Du kannst sie spüren.« Tekener nickte.
    »Es war ein unterschwelliges Gefühl bei dieser Sitzung der Direktoren. Da waren andere Badakk.« Joschannan blickte die versammelten Abteilungsleiter der Reihe nach an. »Es war keine Einbildung, das könnt ihr mir glauben. Das Gremium ist unterwandert. Tek, sagtest du nicht, dass die Opfer nichts davon merken?«
    »Ja. Sie merken und wissen nichts. Sonst könnten sie uns niemals so unbefangen gegenübertreten. Offenbar war es ein Ausnahmefall, dass der Arkonide Anelag auf Travnor sich gegen seinen Badakk zur Wehr setzte. Das Monofilament war möglicherweise schadhaft, oder manche Träger reagieren einfach sensibler. Hast du über diesen Kontakt etwas erfahren?«
    Joschannan stutzte, schüttelte dann heftig den Kopf. »Keine Gedanken, keinen Impuls. Nichts Konkretes.«
    »Hm, das passt ins Bild.«
    Bei Tormanac hatten sich die ersten konkreten Informationen erst dank des zweiten Tauchbads eingestellt. Wissen war ihm zugeflossen, Begriffe, die mit dem zu tun hatten, was er erlebte. Von einer Vermehrungskammer war die Rede gewesen und vom Badakk-Geneseplasma. Da Hozarius hatte versucht, gedanklichen Kontakt mit dem Unither Kormph aufzunehmen, der neben ihm im Becken lag. Es hatte nicht geklappt. Dafür waren aber immer mehr Begriffe in seinem Bewusstsein aufgetaucht, weil immer mehr Geneseplasma in seinen Körper sickerte.
    Grundlegende Informationen waren das gewesen: QIN SHI war der Herr über alles. QIN SHI war überall – in ihm. QIN SHI war sein Leben. QIN SHI war er!
    Exakt so hatten Hozarius' Gedanken es wahrgenommen.
    Bei Joschannan fehlte jeder konkrete Bezug.
    »Es liegt am Geneseplasma«, sagte Tek. »Es ist nicht genug davon in deinen Körper eingedrungen. Für den Fortgang der Sitzung in der Manege sollten wir uns deshalb eine Taktik überlegen, wie wir die übernommenen Personen dennoch identifizieren können. Ich denke an Einzelgespräche in einem Nebenraum oder einem Zirkuscontainer in der Nähe.«
    Joschannan lächelte. »Eine ausgezeichnete Idee, Tek. Sie hätte glatt von mir sein können.«
    »Wir sollten Arun nochmals untertauchen«, sagte eine Stimme vom unteren Ende des Ovals. »Es stehen mehrere Becken zur Verfügung. Bei Hozarius hat es funktioniert.« Sichu Dorksteiger hatte gesprochen.
    Arun Joschannan eilte am Tisch entlang, bis er vor ihr stand. »Ich mache sofort mit!«, rief er. »Je schneller wir die Agenten auffliegen lassen, desto besser.«
    »Nein, so etwas kommt überhaupt nicht in Frage!«
    Alle starrten Tek an.
    »Das Risiko ist mir zu hoch, tut mir leid.«
    Die impulsive Begeisterung Joschannans konnte die Vorstufe zum Suchtverhalten sein, wie sie es an Kormph und anderen Betroffenen auf Travnor festgestellt hatten. Es war besser, den Terraner nicht ins offene Messer laufen zu lassen. Tormanac war dem geistigen Einfluss nur um Haaresbreite entronnen. Und sie kannten längst nicht alle Vorgänge, die damit in Zusammenhang standen.
    »Vergesst nicht, die Ergebnisse der Plasmauntersuchung liegen inzwischen vor«, ergänzte der Admiral. »Das Plasma in den Becken des Theatrum-Systems ist nicht identisch mit dem von Travnor. Es wirkt ziemlich sicher in anderer Qualität und Quantität. Bitte versteh mich, Arun, wenn ich dir das ersparen will.«
    Tek wandte sich an Shaline Pextrel. »Was ist mit den Meldungen von Thea und aus Dolina Salamonski?«
    »Nichts Auffälliges.«
    Auch da zeigte sich ein deutlicher Unterschied zu den Vorgängen auf Travnor: Nachdem die geheime Station mit dem »Becken der wahren Gedanken« aufgeflogen war und es die Runde machte, auf welche Weise sich die Badakk ihrer Opfer bemächtigten, hatten

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