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PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

Titel: PR 2666 – Die Pyramide der Badakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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die bevorstehende Landung starker Truppenverbände hinwiesen. Die Bewohner von Thea erfuhren auf diese Weise zum ersten Mal, dass Lebewesen aus einer fremden Galaxis eingesickert waren. Besonders eifrige Journalisten und ihre robotischen Gegenstücke zogen Vergleiche mit dem Solsystem und warnten vor einem ähnlichen Schicksal für das Theatrum-System.
    Die Gegenrede von den offiziellen Stellen erfolgte sofort. Warum sollte eine Zirkuswelt entführt werden? Welche Spezies im Universum hatte noch nie gelacht? Umfragen wurden eingeblendet. Die Quoten lagen bei annähernd hundert Prozent, dass es ein solches Volk nicht geben konnte.
    »Wir erhalten die Landefreigabe«, meldete NEMO.
    Mit der unteren Polschleuse voraus sank die JV-1 dem Boden entgegen. Die Teleskop-Landestützen fuhren aus.
    Eine halbe Stunde später kam die 800 Meter durchmessende Kugel zur Ruhe. Die Gravoabsorber hielten die 57 Millionen Tonnen in Form. Ohne sie hätte sich der Koloss verformt und wäre in die Planetenoberfläche eingebrochen.
    Normalerweise wäre es Tekener nie in den Sinn gekommen, eine der drei Schiffszellen auf einem Planeten abzusetzen. In diesem Fall tat er es, um den Fremden einen zusätzlichen Happen anzubieten, ihnen einen Motivationsschub zu geben. Wenn es ihnen gelang, in einem der wichtigsten Schiffe der Milchstraße Fuß zu fassen, Agenten und Monofilamente in der JULES VERNE unterzubringen, hatten sie so gut wie gewonnen.
    Badakk und Sayporaner ahnten nichts von dem Meta-Orter und von den modifizierten Paratron-Konvertern oder gar dem Repuls-Paratron, der es dem Schiff erlaubte, quasi aus dem Stand im Schutz seiner Paratronblase kurzfristig in den Hyperraum zu wechseln und wieder zurück. Die Badakk ahnten auch nichts von den weiteren Metaläufer-Modifikationen, über die das Schiff verfügte. Zu einem Großteil waren sie nicht einmal der Besatzung und den Wissenschaftlern in ihrer Funktion bekannt. Sie aktivierten sich von allein in dem Augenblick, in dem eine entsprechende Notwendigkeit entstand.
    »Der Landeplatz wird wie besprochen durch einen mehrfachen Ring aus Robotern und Schirmfeldern abgeriegelt«, sagte Tekener. »Nach und nach werden wir diese reduzieren und durch herkömmliche Schirmfelder sowie mobile Waffensysteme ersetzen.«
    Eine Weile beobachtete er die Vorgänge in der Stadt aus der Vogelperspektive. Die oberen Polkameras zoomten aus 800 Metern Höhe zur Oberfläche hinab. Die Ringwulstkameras in 400 Metern Höhe lieferten gestochen scharfe Bilder, selbst vom Grund dunkler, schmaler Seitengassen. Im Abstand von zehn Minuten empfing NEMO ein gerafftes Signal aus dem SERUN der Oxtornerin. Gashwa Perkat löste es eigenhändig aus zum Zeichen, dass alles in Ordnung war.
    »Joschannan betritt jetzt das Erste Quartier«, verkündete NEMO. »Eine Gestalt in einem Kapuzenmantel spricht ihn an. Hinten schaut unter dem Mantel die Spitze eines Echsenschwanzes hervor.«
    »Ist der Topsider auffallend klein?«, fragte Tekener.
    »Ja. Die Stimmanalyse ist soeben beendet.«
    »Nuggnugg.« Tekener kannte diesen profunden Kenner hiesiger Verhältnisse. Nuggnugg hatte die USO-Spezialisten und ihn begleitet, bis sie zum Mond des siebten Planeten aufgebrochen waren. Nun stellte der Topsider von sich aus den Kontakt her.
    Cularta Certe mahnte zur Vorsicht. »Es ist fast ein ganzer Tag vergangen. Wer weiß, was die Badakk mit ihm angestellt haben?«
    »Sei unbesorgt«, beruhigte sie Tekener. »Nach einem Tag wären bestimmt bereits Anzeichen der Sucht vorhanden, und Nuggnugg hätte nichts anderes zu tun, als sofort wieder ins Becken zu kommen. Wenn die Badakk ihn geschnappt hätten, würde er frühestens in ein paar Tagen wiederauftauchen.«
    Aus den Ringwulst-Hangars der JV-1 regneten Hundertschaften der Landetruppen ab, von zahllosen Zuschauern schweigend verfolgt. Für die Bewohner der Hauptstadt war klar, dass sie nur Applaus spenden würden für eine Darbietung der besten Akrobaten des Universums – und nicht für die Verwendung von Antigrav- und Gravopulstriebwerken.
    »Was sagen die Psychologen und Exopsychologen?«, wollte Tekener wissen. »Welche Erkenntnisse über die Verhältnisse im Theatrum-System haben sie anzubieten?«
    »Die Nachfahren der Freihändler und alle später dazugekommenen Kolonisten wissen nichts von Geneseplasma und Agenten der Badakk«, sagte NEMO. »Sie rätseln, was es mit den Informationen auf sich hat, die sie durch die Medien erhalten haben.«
    Tekener nagte an der Unterlippe. Etwas

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