PR 2668 – Neuntau

Titel: PR 2668 – Neuntau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon

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sein, dass die Götter das von uns wollen? Dass wir den Kindern helfen, zurück in den Himmel zu kommen? Aber wie soll das gehen?
    Die Kinder oder Tiere wachsen, und das sehr schnell. Bald sind sie größer als ich. Und sie schreien so laut wie der Wind, der von den Bergen pfeift. Dann graben sie ein Loch und verschwinden in der Erde.
    Aber sie kommen wieder daraus hervor, und sie tragen schwere, glänzende Steine. Anderswo quillt schwarzes Wasser aus dem Boden. Es sieht dunkel und gefährlich aus. Bestimmt ist es die Nacht, die sich zum Schlafen gelegt hat. Die Sternkinder trinken das schwarze Wasser, und dann gehen sie zu ihrer Mutter zurück und verschwinden in ihr für kurze Zeit.
    Roboter schürfen Bodenschätze, begriff Saedelaere. Hier hat alles begonnen! Aber wieso sehe ich es? Warum kann ich es aus den Augen eines der eingeborenen Humanoiden beobachten? Was bei sämtlichen Sternenwelten geht hier vor?
    Die Luft flimmerte, und es war Tage oder Wochen oder Monate später. Gewaltige Maschinen frästen sich über die Oberfläche der Welt. Und vom Himmel senkte sich ein Raumschiff herab.
    Saedelaere konnte es nicht richtig erkennen, es war, als würde es hinter einem Nebelschleier liegen oder in einer anderen Dimension existieren. Doch es gab keinen Zweifel: Es war das Beiboot einer kobaltblauen Walze, und es ähnelte der ROTOR-G.
    Die SCHRAUBE-B? So musste es wohl sein. Und im nächsten Moment betrat der Konstrukteur Sholoubwa zum ersten Mal die Erde dieses Planeten.
    Das Ding, das dem neuen Gefallenen Stern entsteigt, ist klobig wie eine Götterstatue, die ein Kind aus Holz schlägt. Es wollte uns bestimmt ähnlich sehen. Aber es hat es nicht geschafft. Weil es böse ist wie alles andere, das aus dem Himmel gestürzt ist in den vergangenen Sonnenumläufen.
    »Die Götter werfen die Teufel hinab«, so sagt es die Priesterin. Und die Teufel zerstören und verwüsten.
    Dieser Teufel ist groß und stark, aber er sieht dumm aus.
    Sholoubwa, es ist Sholoubwa, aber er ist nicht so elegant, wie die Erinnerungen TANEDRARS es besagen. Nicht einmal so beweglich und biegsam wie die zahllosen Spinnenroboter, die nach ihm geformt sind.
    Das Ding stampft auf uns zu. Als sich die Priesterin in seinen Weg stellt, packt er sie und reißt ihr den Kopf von den Schultern. Ich sehe ihr Blut im Boden versickern.
    Die Götter zürnen uns.
    Sie haben den Herrn aller Teufel geschickt.
    Was ist mit dem Konstrukteur geschehen?, fragte sich Saedelaere. Er ist klobig wie ein einfaches Robotermodell. Das kann nicht Sholoubwa sein, und doch ist er es. Er beaufsichtigte die Arbeit all der Maschinen und erteilte Instruktionen. Die humanoiden Einwohner beäugten das teuflische Ding misstrauisch und ängstlich, und Alaska sah es aus den Augen des Wesens, mit dem er verschmolzen war. Schließlich stieg ...
    ... steigt der oberste der Teufel wieder in seinen Gefallenen Stern. Zum ersten Mal kehrt ein Stern in den Himmel zurück. Er muss mächtig sein, dieser Teufel. Er wird gewiss wiederkommen und noch mehr von uns töten.
    Die Priesterin und ihr Kopf liegen noch immer auf dem Boden. Niemand wagt sich in ihre Nähe. Sie ist tot. Wer soll nun zu den Göttern sprechen?
    Es gibt nur noch die Teufel.
    Und uns.
    Ich gehe zu den anderen und sage ihnen, dass wir gegen die Teufel kämpfen müssen.
    Je mehr Alaska Saedelaere durch die Augen des Einheimischen sah, umso mehr verstand er das Schicksal dieser Welt. Gleichzeitig aber wuchsen seine Fragen. Wieso konnte er ausgerechnet dieses Ereignis beobachten?
    Oder war er mehr als ein Beobachter? Er dachte an das alte Theorem, das besagte, dass ein Beobachter ein Experiment immer beeinflusste. Er konnte nicht völlig außerhalb stehen.
    Mit meinem Zellaktivator, kam es dem Terraner in den Sinn, mit dem Cappinfragment und mit TANEDRARS Splitter bin ich sogar mehr als nur ein Beobachter in diesem kosmischen Spiel. Ganz sicher, ich nehme Einfluss. Auf die Gegenwart? Die Vergangenheit? Die echte oder die verschobene Realität?
    Seine Gedanken kreiselten. Sein Bewusstsein trieb wie in einem Strudel in sich selbst hinein, tiefer und immer tiefer. Wieder stellte sich die eine alles umfassende Frage: Was plant der Konstrukteur auf und mit dieser Welt? Wozu betreibt er all diesen Aufwand?
    Erneut sprang die Zeit, und Alaska Saedelaere ...

7.
    Sholoubwas Ziel

    ... befand sich wieder in seiner eigenen Zeit und seiner ursprünglichen Wirklichkeit. Die Umgebung normalisierte sich. Der Schleier des Unwirklichen löste