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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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geführt. Zum Teil lag es an Trumeris Eingreifen zu genau der falschen Zeit, das Ramoz aus der Konzentration gerissen hatte.
    Es half nichts, vergebenen Gelegenheiten nachzuweinen. Diese Möglichkeit, Kaowen absolut vernichtend zu schlagen, war verpasst. Sie würden sich eines Tages wieder gegenüberstehen und zu Ende bringen, was an diesem Tag begonnen hatte.
    Ohne große Hoffnungen stellte die Seele der Flotte Nachforschungen an. Wie erwartet, wusste niemand, wohin sich Högborn Trumeri verzogen hatte. Mit ihm waren alle Oracca verschwunden, die sich dem Verzweifelten Widerstand angeschlossen hatten.
    Endlich zeigten sie also ihr wahres Gesicht!
    Keine Heuchelei mehr.
    Ein ganzes Volk stand zu seiner Hinterhältigkeit. Sie hatten nie mit den Zielen des Widerstands sympathisiert, sondern stets nur ihren eigenen Vorteil gesucht. Das verstand Ramoz nur zu gut; das machte er ihnen nicht einmal zum Vorwurf.
    Er setzte sich ein weiteres Ziel; einen zweiten möglichen Weg, an dessen Ende sein verhasster Feind wartete. Wenn er irgendeinen Oracca fand, würde er diesen so lange befragen, bis mit absoluter Sicherheit feststand, dass er nichts über seinen Anführer Trumeri wusste.
    Perry Rhodan versuchte mehrfach, ihn zu erreichen, doch Ramoz verweigerte die Annahme eines Funkgesprächs. Der Terraner würde sich wahrscheinlich nur in endlosen moralischen Lamentos ergehen und Fragen stellen.
    Dafür blieb jedoch keine Zeit. Ramoz musste seine Flotte neu formieren, auch wenn Högborn Trumeri jederzeit wieder zuschlagen konnte.
     
    *
     
    Meinungsverschiedenheiten, ging es Perry Rhodan durch den Kopf. Natürlich kamen sie vor, auch unter denjenigen, die auf einer Seite kämpften – aber was zu viel war, war zu viel.
    Ein in sich zerstrittener Verzweifelter Widerstand; ein Högborn Trumeri, der selbst nach der absoluten Herrschaft strebte und dem dazu offenbar jedes Mittel recht war; ein Ramoz, der zunehmend eigenbrötlerisch agierte und auf nichts und niemanden mehr Rücksicht nahm; und nun auch noch ein Streit mit Ennerhahl.
    Wie sollte eine solche Allianz bestehen? Jede Macht, die mit sich selbst uneins war, musste früher oder später von ihren Feinden hinweggefegt werden, das lehrte ihn all seine Erfahrung aus Jahrtausenden. Kein in sich zerstrittenes Reich konnte auf Dauer existieren.
    Nur gut, dass auch die Gegner unter den Veränderungen litten, die Chanda heimsuchten. QIN SHIS Rückzug ließ die alten Strukturen zerbrechen, und was die Zukunft brachte, wusste niemand. Auch die Xylthen und an ihrer Spitze Kaowen agierten gewissermaßen im leeren Raum und versuchten auf ihre Weise, das Machtvakuum zu füllen.
    Rhodan musterte Ennerhahl, den nach wie vor geheimnisvollen Fremden. So viel er auch über ihn erfahren hatte, konnte er ihn doch immer noch nicht einschätzen. Wie stets trug Ennerhahl eine eng anliegende grünblaue Montur dicht am zwei Meter großen, muskulösen Körper. Die pechschwarze Haut wirkte, als wäre sie von einem Schweißfilm bedeckt; das Licht brach sich auf der scheinbaren Feuchtigkeit und blitzte. Die ebenfalls schwarzen, glatten Haare hingen bis zur Schulter.
    »Wir müssen die RADONJU finden.« Rhodan brachte seinen Standpunkt ein weiteres Mal vor, ohne noch zu hoffen, tatsächlich zu seinem Gegenüber durchdringen zu können. »Und solange es keinen Ansatzpunkt für unsere Suche gibt, bildet die Weltengeißel die beste Spur. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Mordinstrument weiterhin die Galaxis heimsucht und QIN SHI stärkt!«
    Die beiden Männer standen sich in MIKRU-JONS Zentrale gegenüber, als wollten sie jeden Moment ein Duell beginnen, um ihren jeweiligen Argumenten auf völlig andere Art und Weise Gewicht zu verleihen.
    Ennerhahl blieb dicht am Antigravschacht, dessen Einstiegsöffnung wie eine offen stehende Falltür im Boden aussah. Es wirkte, als wolle er gewissermaßen in der geöffneten Tür stehen bleiben, um jederzeit gehen zu können.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung deutete er auf Rhodan. »Wir müssen und wir dürfen nicht? Was nimmst du dir eigentlich heraus? Mit welchem Recht glaubst du, für mich sprechen zu können? Ich unterliege weder deinem Befehl noch deiner moralischen Einschätzung der Lage in Chanda.«
    »Ennerhahl, ich ...«
    »Die Diskussion ist beendet, Rhodan. Ich weigere mich. Ich werde mich deiner Jagd nach der Weltengeißel nicht anschließen. Wenn wir schon von müssen sprechen: Ich für meinen Teil muss Delorian suchen. Eine Aufgabe, die weitaus

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