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PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

Titel: PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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hinabzutauchen.
    Im Anflug hatte Paitäcc damals einen Blick auf das zarte, azurblaue Ringsystem der Sturmwelt werfen können. Es war in seiner Schönheit ein Versprechen für die Zukunft gewesen.
    Ein Versprechen, das bisher gehalten worden war. Die Badakk hatten am Grund des Ozeans ein Transitparkett für Raumschiffe installiert, über das im Laufe der nächsten Stunden die komplette Zapfenraumer-Armada auf die Sturmwelt übergewechselt hatte.
    Es war eine Meisterleistung der Akademie für Logistik gewesen – insbesondere des begnadeten Inspektors Paitäcc.
    Der Armada-Kommandant gab sich der Euphorie hin und stieß einen langen, gellenden Schrei aus. Er streckte die Arme seitwärts aus, vollführte eine Schlagbewegung und stieg erneut in die Höhe.
    Die Agal-Atimpal blieben unter ihm zurück. Er stieg hoch, höher, bis er in eine Zirruswolke aus gefrorenem Methan stieß und sich wieder fallen ließ.
    Dann explodierte die Angst in ihm.
     
    *
     
    Eiskalte Klauen griffen nach ihm. Zerrten an seinem Verstand, tobten, schrien auf ihn ein, dass er sofort flüchten, verschwinden müsse.
    Paitäcc schrie die Todesangst aus sich heraus, wünschte inständig, dass ihn eine gnädige Ohnmacht entführen würde aus diesem Albtraum.
    Irgendetwas stach ihn in den Hals, die Brust und den Hinterkopf.
    Schwarze Schneeflocken fielen auf ihn nieder, bedeckten seinen Geist, seine Panik. Die Stimme des Anzugrechners redete beruhigend auf ihn ein. Stück für Stück blätterte die Angst von ihm ab wie alte Farbe in der Sonne.
    Benommen schüttelte er den Kopf. Er benötigte mehrere Sekunden, um sich zurechtzufinden. Er orientierte sich an den Einblendungen im Innendisplay.
    Seine körperlichen Werte wurden angezeigt. Der Kreislauf stabilisierte sich allmählich.
    »Sivan Tolskun an Inspektor Paitäcc«, erklang eine heisere Stimme über den Helmfunk.
    Er reagierte nicht.
    »Sivan Tolskun an Inspektor Paitäcc, bitte kommen!«
    »Hier ... hier spricht Paitäcc«, brachte er heraus. »Was gibt es?«
    »Ich bin der Verantwortliche der Agal-Atimpal aus der KORRUMIR«, sagte die Stimme. »Wir haben ein Problem.«
    Das Boot der KORRUMIR hatte seine Agal-Atimpal in relativer Nähe zu ihnen ausgeschleust.
    Paitäcc warf einen Blick auf die eingeblendeten Körperwerte. Fast wieder normal.
    »Was für ein Problem?«
    »Es gab eine Kettenreaktion mit Ogokoamo.«
    »Ich ... ich weiß. Es ist nichts geschehen. Ich habe die Situation im Griff.«
    Ein Zögern. »Es geht nicht um dich, Kommandant«, kam es dann heiser zurück. »Wir haben etwas aufgeweckt. Es ist geflohen.«
    Die Panik kehrte zurück. Diesmal war sie aber nicht durch Ogokoamo ausgelöst worden.
    »Es ist ... was?«
    »Geflohen. Eine unbekannte Lebensform der Sturmwelt!«
    Paitäcc schluckte.

12.
    Die Bitte
     
    Persönliche Aufzeichnungen Prester Jellicoe
    Kurzer Eintrag zu meinen Eindrücken: Wir stehen in diesem riesigen Käfig, blicken direkt ins Herz der Sonne. Die Stimmen. So phantastisch. Sie schmerzen zwar ein wenig, dafür s...
    Aufnahme abgebrochen. Medizinischer Notfall.
     
    *
     
    »Mein Name ist Reginald Bull«, sagte Reginald, bevor Chourtaird antworten konnte. Er schnaufte, als müsste er gerade sportliche Höchstleistungen erbringen. »Ich bin der ... der Expeditionsleiter und spreche im Namen aller Terraner in diesem ... Bereich des Kosmos. Ich danke ... euch, dass ihr uns ...«
    »Chour«, sagte die Stimme erneut. »Wir warten auf die Formulierung deines Wunsches.«
    Chourtaird legte dem Unsterblichen erneut die Hand auf den Unterarm wie bereits bei der Begegnung mit der Zofe und dem Junker.
    Shanda Sarmotte spürte Reginalds Erschöpfung und den aufflammenden Zorn. Aber bevor der Resident etwas sagen konnte, erhielten sie über das Innendisplay eine medizinische Notfallmeldung.
    Synchron drehten Reginald und sie den Kopf in Jellicoes Richtung.
    Der Schiffskommandant stand nur aufrecht, weil ihn der SERUN in dieser Position hielt. Gemäß der medizinischen Einblendung hatte er das Bewusstsein verloren. Die Medoeinheit verabreichte ihm einen Mix aus Beruhigungs- und Aufbaupräparaten.
    Eine seltsame Mischung.
    Reginald ergriff Jellicoes Helm und ließ die Verdunkelung des Visiers zurückfahren. Sarmotte trat hinzu. Bäche von Schweiß liefen über das Gesicht des Mannes. Der Atem ging stoßweise. Wassertropfen spritzten an die Innenseite des Visiers, perlten aber sofort an der Antihaftbeschichtung herunter.
    Der Resident atmete immer noch schwer. Ein gequetschter

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