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PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen

PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen

Titel: PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Privatgleiter, wenn er wieder mal nicht wusste, wo er ihn abgestellt hatte. Wenn er sich doch bloß ihre Namen gemerkt hätte, und überhaupt, was wollte er eigentlich von ihnen?
    Ja, die Diebe waren freundlich und zuvorkommend. Selbst die Dings aus dem Dings verziehen ihm, wenn er mal wieder die Dings vergessen hatte.
    Aber seine Söhne – diese erbärmlichen Schufte! Absom bel Orhat hatte sie mit aller Strenge erzogen und ihnen die besten Tricks beigebracht. Das Lehrbuch der »Moral der Übervorteilung« hatte er ihnen eingeprügelt, die »Kunst der Intrige« ebenso. »Lügenbarts Abenteuer« hatte er ihnen bereits seit ihrer frühesten Jugend vorgelesen! Ihnen die erlesensten Taschengauklertricks beigebracht! Gezeigt, wie man den Ehefrauen ein überhöhtes Haushaltsgeld zuschrieb und derart die Finanzen ein wenig mehr als sonst hinterging!
    Und wie hatten ihm Dings, Dings und Dings gedankt? Sie hatten ihm gesagt, dass er zu alt geworden sei und als Patriarch abdanken müsse! Um ihn dann nach Terra ins Exil abzuschieben.
    Ja, er hatte es schön. Er liebte die Spaziergänge durch Garnaru, dieses mondäne Stadtviertel, Richtung Goshun-See und wieder zurück. Oder auch woandershin. Irgendwer geleitete ihn immer nach Hause.
    Diese Weite ... sie faszinierte ihn wie auch die frische Luft. Den größten Teil seines Lebens hatte er an Bord von Raumschiffen zugebracht, gegen Wände gestarrt, umgeben von technischem Gerät, und geringfügig parfümierten Sauerstoff geatmet.
    Warum hatten sie ihn von der ORHAT FAMA vertrieben? Was versprachen sie sich davon?
    Was, wenn er ein Beiboot kaperte und sich auf die Suche nach seinem Schiff machte? Er, ganz allein auf großer Fahrt, würde es den drei Dingsen nochmals zeigen, ihnen die Bärte kräftig stutzen!
    Ach, was sollte die Träumerei? Absom bel Orhat war alt und müde geworden. Wenn er bloß ein paar zusätzliche Jahre bekäme, um sich wieder in Form zu bringen, seine Gedanken zu sammeln und Pläne zu schmieden!
    Er dachte nach. Er erinnerte sich an etwas, das so ein Dings vor einigen Stunden im Trivid gesagt hatte.
    Ach ja: Perry Rhodan. Verrat. Zellaktivator. Na bitte, alles funktionierte, besonders sein Dingsdächtnis! Er erinnerte sich problemlos an die wichtigsten Dinge!
    Und vor allem wusste er, dass der Unsterbliche neben ihm wohnte. Also, jedenfalls gehörte ihm das Haus wohl. Und nun, da die Dings hinter ihm her waren, würde er sich wahrscheinlich unter seiner Bettdecke verstecken und vor Angst bibbern.
    Absom brauchte bloß rüberzugehen, das Torschloss phantasievoll zu desaktivieren, wie es so schön im Sippenjargon hieß, und den Dings zu schnappen. Dann musste er nur noch diesen Dunklen anvisifodingsen, und schon hatte er seinen Zellaktivator sicher, ein paar Jahre zusätzliche Lebensfrist sicher.
    Ja, das würde er tun, jetzt gleich!
    Verdammt! Er hatte in die Hose gepinkelt.

10.
    Der Agent
     
    Drei Energiestrahlen lösten sich knapp hintereinander aus Ghiyas Khosraus linker Hand, und mit jedem Schuss ging ein Fingernagel verloren.
    Die beiden TARAS trudelten zu Boden. Einer von ihnen rammte die Wand des Ganges und schlug eine tiefe Delle. In der Brust des einen Sicherheitsmannes war auf einmal ein Loch. Er sah Khosrau an, blickte dann verblüfft an sich hinab – und fiel haltlos nieder. Wie eine Handpuppe, deren Träger die Lust an seiner Figur verloren hatte.
    Wie seltsam. Wie bizarr. Es gab ein schmatzendes Geräusch, als sich Khosraus linker Unterarm vom Körper löste und durch die Röhre seines Hemdsärmels nach unten rutschte.
    Platsch. Da lag er. Leblos. Etwas, das nichts mehr mit ihm zu tun hatte.
    Khosrau verstand: Das Gefühl des Verlustes hatte einen realen Hintergrund gehabt. Man hatte ihm einen Teil seines Arms genommen. Gestohlen.
    Aber er konnte die Finger doch bewegen! Es war ganz einfach: abknicken und strecken. Mit dem Daumen über die anderen Fingerkuppen gleiten. Oh ja! Alles war noch da, alles war in Ordnung ...
    Nein.
    Er belog sich selbst. Er brauchte bloß die Augen aufzumachen und auf das leere Hemd zu starren. Er empfand ein Phantomgefühl, das nichts mit der Realität zu tun hatte.
    Der überlebende Sicherheitsoffizier, ganz gewiss ein hart gesottener Kerl, der in seinem Leben schon viele ungewöhnliche Situationen erlebt hatte, bewegte sich erst jetzt. Er wollte etwas sagen. Doch was aus seinem Mund drang, war bestenfalls ein Stöhnen. Denn die Finger der Hand deuteten in seine Richtung, und wohin auch immer er sich drehte oder

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