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PR 2706 – Sternengrab

PR 2706 – Sternengrab

Titel: PR 2706 – Sternengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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war darin beherrschend dargestellt wie schon zuvor. Und da war jenes Objekt, das sie verfolgt hatten, das zu torkeln begonnen hatte. Es lag nun völlig ruhig – und emittierte Strahlung.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte der Unsterbliche, der mit den beigefügten Daten nur wenig anfangen konnte.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Jawna Togoya. »Das Objekt ist auf jeden Fall kein Schiff im eigentlichen Sinne. Es hat sich verändert und wirkt nun wie ... wie ...«
    »... eine Schwerkraftpumpe«, ergänzte NEMO. »Oder wie ein Supertraktorstrahl. Es zieht die beiden Korvetten an, immer näher hin zum Ereignishorizont.«

4.
     
    Caileec Maltynouc war überaus zufrieden. Er erfüllte seinen Auftrag mit der erwünschten und erforderten Präzision. Natürlich hatte er improvisieren müssen. Das lag in der Natur der Sache. Er hatte nicht gewusst, was ihn an Bord der JULES VERNE erwarten würde. Doch er hatte alle Hürden gemeistert und nun jene Voraussetzungen geschaffen, die zur Übernahme des Hantelschiffes führen würden.
    Maltynouc dachte an die letzten Tage zurück. Er hatte sich gut vorbereitet, hatte einige Angeln ausgelegt.
    Eine hatte aus einem Überwachungsprotokoll bestanden, das Tätigkeiten am Polyport-Hof GALILEO im terranischen Sonnensystem festgehalten hatte. Es war nicht schwer gewesen, die Abreise der MORGIANA zu registrieren, jener kleinen Schiffseinheit, die den TLD-Mann Ghiyas Khosrau an Bord getragen hatte.
    Er hatte sie aus dem Polyport-Transit genommen, den Agenten festgesetzt, ihn manipuliert. Es hatte ihn einige Zeit und Mühe gekostet, doch Maltynouc hatte schon immer Wert auf optimale Vorbereitung gelegt.
    Er dachte an das Amputationsverfahren zurück. Und an die Anpflanzung eines neuen, eines similierten Körperteils. Die Arbeit war perfekt gelungen. Die Übergänge waren niemandem aufgefallen. Nicht einmal Khosrau selbst hatte einen Unterschied bemerkt. Die Manipulationen an seinem Geist waren eine Meisterleistung gewesen.
    Schade, dass der TLD-Agent auf der falschen Seite gestanden hatte. Bei seiner Untersuchung hatte Maltynouc sehr gute Ansätze erkannt: Khosraus moralische Integrität würde vom Atopischen Tribunal sehr geschätzt werden. Aber es war keine Zeit gewesen, ihn von den Ideen des Tribunals zu überzeugen.
    Maltynouc hatte den similierten Arm des Terraners nach allen Regeln der Kunst ausgestattet. Er hatte auch einen Sender integriert, der in Folge die jeweilige Position der JULES VERNE angezeigt hatte.
    Dann Phase zwei seines Plans: Maltynouc hatte sich an Bord holen lassen. Der Einsatz war gering gewesen. Einige wenige Onryonen waren geopfert worden. Verbündete, die nicht gewusst hatten, worauf sie sich einließen, als sie Geleitschutz für ihn flogen.
    Er war an Bord gekommen. Als verletzter Gefangener, scheinbar wehrlos. In Wirklichkeit aber mit einer mächtigen Waffe ausgestattet.
    Er hatte den similierten Arm von seinem Träger losgesprengt und dafür gesorgt, dass die Primärkomponente freigesetzt wurde. Er selbst hatte die Sekundärkomponente emittiert.
    Einzelne Besatzungsmitglieder der JULES VERNE hatten Verdacht geschöpft, und es hatte einiger Arbeit bedurft, um seine Spuren zu verwischen. Doch seine Entdeckung in der Krankenstation war letztlich von geringer Bedeutung gewesen. Die biologischen Hybridbomben, die in den Milchstraßenbewohnern heranwuchsen und sie allmählich assimilierten, waren unaufhaltbar. Nichts und niemand konnte ihnen beikommen.
    Es fehlte lediglich die Übernahme des Schiffs. Er hatte starken Einfluss auf die Hybridbomben ausgeübt und die Besatzung von Bord gejagt. Diese Wesen spielten keine Rolle mehr.
    Maltynouc musste niesen, seine Nase kitzelte. Er reagierte allergisch auf diesen einen Fehler, den er begangen hatte. Letztlich hatte er zu sehr auf Reginald Bull fokussiert und ihn als wichtigsten Gegner in diesem Spiel betrachtet. Dabei war ihm die Rolle der Kommandantin entgangen. Dieser Frau, die eigentlich eine Maschine und damit immun gegen das Zweikomponentengift war.
    Es war müßig, über Verfehlungen nachzudenken. Maltynouc musste sich auf die nahe Zukunft konzentrieren. Er hatte die JULES VERNE zwar dort, wo er sie haben wollte: in einem abgeschiedenen Raumsektor, der aufgrund der herrschenden Bedingungen von allen Milchstraßenvölkern gemieden wurde.
    Aber es gab im Inneren des Hantelschiffes immer noch Kräfte, denen er beikommen musste. NEMO war ein nicht zu unterschätzender Feind. Er gebot über Heerscharen an

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