PR Action 18 Tod über Ekhas
Mienen und ihr Gebaren sprachen Bände. Der eine konnte nicht Stillstehen, als er auf deren Wink hin vor die Ultima trat. Der andere war kaum in der Lage, sie anzusehen, als sei er schuld an dem, was sie entdeckt hatten.
»Add-am und Tigg-do ...«, setzte der Erste an. Seine Hände zitterten so wie seine Stimme.
»Ja?«, drängte Liarr.
»Sie sind tot.«
»Tot?«
Der Sklave nickte. »Ja, wir haben ihre Leichen gefunden.«
Das hatte Betty bereits gewusst. Und sie wusste auch, weil sie es in den Gedanken der beiden jungen Männer gesehen hatte, wie Add-am und Tigg-do ums Leben gekommen waren.
Diese Eindrücke waren grausamer als das Bild, das der junge Sklave jetzt mit Worten zu zeichnen versuchte. Aber es war deutlich genug, um auch Perry Rhodan auf das zu stoßen, was Betty bereits erkannt hatte.
Der Groß administrator wandte sich an die Ultima. »Liarr, ich bitte Euch, mir die Ermittlungen in dieser Angelegenheit anzuvertrauen.«
Sie sah ihn nur unter staunend gelupften Augenbrauen hervor an.
»Ich habe einen Verdacht«, erklärte er. »So etwas habe ich schon gesehen.«
So, wie auch Betty es schon gesehen hatte. Vor zwei Tagen erst, auf Tarkalon.
Der alte Mechter war so gestorben.
Erst hatte ihn der Hellquarz getötet, dann hatte er sich, Minuten später, wieder aus seiner Stirn gelöst.
*
Für Rhodans Gefühl zu schnell, viel zu schnell, kam Liarrs Einwilligung. »Ja. Was kann es schon schaden? Wenn Ihr Eure Zeit für das ekhonidische Volk opfern wollt, ist das auf jeden Fall eine Geste, die ich beizeiten mit Wohlwollen belohnen werde.«
Sie lächelte ebenso doppeldeutig, wie sie gerade zu ihm sprach. Das Einmaleins der hohen Politik beherrschte sie aus dem Effeff. Es machte sie ihm keine Spur sympathischer.
»Danke!«, sagte Rhodan.
Die Ultima winkte einen der beiden Sklaven herbei, die die Botschaft von Add-ams und Tigg-dos gewaltsamem Dahinscheiden überbracht hatten. »Das ist Barr-kon. Er wird Euch mit allem versorgen, was Ihr braucht, um Euch einen umfassenden Überblick zu verschaffen. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt ... «
Sie wandte sich wieder ihrem Stab zu, und Rhodan wusste endgültig, dass er mit seinem Bauchgefühl recht gehabt hatte: Liarr setzte ihn offenbar auf den Fall an, um ihn möglichst elegant aus ihrem unmittelbaren Dunstkreis zu entfernen. Er hatte ihr die Vorlage geliefert, und sie hatte die Chance beim Schopf ergriffen, sich seiner zu entledigen - zumindest für eine Weile.
Sie glaubt, dich ausgetrickst zu haben, alter Mann.
Während Rhodan sich dem Sklaven zuwandte, begann Liarr in einiger Entfernung bereits zu tuscheln, und zwar in einer Weise, die keinen Zweifel daran ließ, wie entsetzt sie in Wahrheit war.
Rhodan gab Betty ein Zeichen, sich der Ultima anzunehmen. Offenbar ging es gerade um etwas Hochbrisantes, und er wollte wissen, worum es sich handelte.
Die Mutantin verstand wortlos.
Rhodan vertröstete den jungen Barr-kon mit einer fadenscheinigen Entschuldigung und ließ sich wenig später von Betty beiseitenehmen.
Sie hatte ihren Auftrag bereits erledigt und flüsterte: »Puh, mir ist es gerade durch und durch gegangen!«
»Was meinen Sie, Betty?«
»Der Grund von Liarrs Erregung -und warum sie uns loswerden will.«
»Nun reden Sie schon!«
»Es geht um die Evakuierung, die offenbar noch nicht abgeschlossen ist, obwohl sie es sein müsste.«
»Wegen der Todesstrahlung, die der Opulu über Ekhas streuen wird? Geht es um Gebiete, die bereits bestrahlt werden?«
»Wegen der Todesstrahlung, ja«, bestätigte die Mutantin. »Aber es geht dabei nicht um Ekhas. Es ist viel schlimmer - zumindest empfinde ich es so, der bloße Gedanke an die armen Leute dort oben lässt mich schaudern ... Es geht ... um die Monde selbst.«
»Die Monde selbst?« Noch während Rhodan rätselte, berichtete die Mutantin, was sie herausgefunden hatte.
*
»Stimmt es?«, fragte Rhodan kurz darauf eisig. »Befinden sich noch Ekho-niden auf den Monden, die in Wirklichkeit Opulu sind? Rettet Euch nicht in Ausflüchte, Ultima, sagt es mir!«
So arrogant hatte sie ihn noch nie angesehen. »Großadministrator ... wolltet Ihr nicht gehen und meinem Volk helfen ? War da nicht das Angebot, nach dem Mörder zu fahnden, der zwei meiner engsten ... «
»Befinden sich Angehörige Eures Volkes auf Ysdekil? Oder auf Wetika, Gorm-Gabai ...?« Er zählte nicht alle acht Namen auf.
Aber nur, weil sie ihn vorher unterbrach. »Das geht Euch nichts an. Das ist eine interne
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