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PR Action 33 Zwischen 42 Welten

PR Action 33 Zwischen 42 Welten

Titel: PR Action 33 Zwischen 42 Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Handfeuerwaffe, deren Wirkungsweise er nicht sofort zuordnen konnte; wahrscheinlich ein Kombistrahler, aber kein terranisches Modeü.
    Die Schuhe Rhodans klackten leise auf dem rauen, durchsichtigen Überzug des schimmernden Holzbodens, während er die Distanz zu Tramal überwand. Die Luft schmeckte abgestanden auf seiner Zunge und fühlte sich in der Nase muffig an, ein Effekt selten genutzter Räume, den auch regelmäßige Reinigungsarbeiten nicht vertreiben konnten.
    »Ich grüße Sie, Thort.«
    Tsamal stützte sich mit den Händen auf der Glasplatte ab, wodurch er noch gebeugter aussah als ohnehin. Er trug einen Anzug, der wie eine überzogene Kopie aus einer englischen Zeitschrift für den Landadel des ausgehenden 19. Jahrhunderts wirkte. Peny Rhodan hatte sich nie besonders für Mode interessiert, aber der
    Thort erinnerte ihn in diesem Moment an einen spleenigen englischen Lord, bis hin zu den Knickerbockern. Nur die Schnallenschuhe wollten nicht so recht dazu passen, und auch das Fehlen einer Mütze trübte das Bild ein wenig.
    Der beinahe haarlose Schädel wippte nachdenklich auf und ab. Rhodan sah, wie sich die Nasenflügel des Thort leicht blähten, wie die Unterlippe zitterte und die Augen schmaler wurden.
    »Ach was, hören Sie auf mit diesen Floskeln, Rhodan! Sehen Sie sich das an!«
    Er machte eine ruckartige Geste, als wolle er Geschirr vom Tisch fegen, und leuchtende Raumschiffsminiaturen entstanden auf der oberen Glasplatte. Sie wirkten naturgetreu mit Ausnahme der Einfärbung: Rot stand für ferronische Einheiten und Gelb für Springer und Überschwere.
    Der Thort griff sich mit zwei Fingern an die Spitze seiner Hakennase und zwickte mehrmals hinein. Seine buschigen schwarzen Augenbrauen hoben und senkten sich ungleichmäßig.
    »Na?«
    Perry Rhodan zögerte kurz.
    »Los doch, Sie sind schließlich der Militarist von uns beiden, was?«
    Als Rhodan schwieg, lächelte Tsamal und versuchte, ein harmloses Gesicht aufzusetzen. Es gelang ihm nur bedingt.
    »Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, geehrter Großadministrator ... ich benötige Ihren in Jahrhunderten mehrfach bewährten strategischen Sachverstand im Hinblick auf die Raumordnungsbemühungen der ferronischen Flotte.«
    »Hrm«, machte Rhodan.
    Ehe er mehr sagen konnte, stürmte Minister Jagrun sichtlich aufgeregt in den Raum und bremste abrupt vor dem Thort ab, wodurch er dank der wedelnden Arme und der Rockschöße ein wenig wie ein landender Albatros anmutete.
    »Mein Thort«, sagte er mit einem jammernden und zugleich ehrerbietigen Unterton, den nur Palastschranzen kultivier-
    ten, »mein Thort, es gibt großartige Neuigkeiten, mein Thort.«
    Er neigte den Kopf und vollführte eine kompliziert aussehende Abfolge von Gesten, mit denen Rhodan nichts anzufangen wusste.
    Tsamal trat um den Tisch herum und ein, zwei Schritte auf den Minister zu. Niemand hätte in diesem untersetzten Mann den Herrscher eines ganzen Sonnensystems vermutet. Er betonte seinen birnenförmigen Leib, indem er den Bauch herausstreckte. »Ja nun, auf! Was ist denn so Wichtiges?«
    Jagrun erhob sich und präsentierte einen Datenkristall. »Die Auswertung der Anzüge dieser Mutantenpest«, sagte er.
    »Ach was? Jetzt erst?«, schnappte Tsa-mal. »Wie lange war Zeit? Drei, vier Tage? Ihre Leute haben wohl Wichtigeres zu tun, als den Befehlen ihres Thort nachzukommen?«
    »Kein ganzer Tag, mein Thort«, wisperte der Minister für Fremdvölkerkontakt, als traue er sich nicht, dem Herrscher offen zu widersprechen.
    »Wir wollen das nicht diskutieren«, be-schied ihm der Thort. »Ist es eine dieser sterbenslangweiligen Analysen mit endlosen Daten ohne griffiges, handhabbares Ergebnis?«
    Etwas wie Entrüstung zeichnete sich ganz kurz in Jagruns Gesicht ab, und für eine einzige Silbe wurde seine Stimme sogar lauter. »Kein erhobener Datensatz ist jemals zu viel! Aber Sie haben selbstverständlich recht, mein Thort. Es gibt ein griffiges Ergebnis.«
    »Und?« Tsamal, der Zweite seines Namens in der Reihe ferronischer Herrscher, drehte sich abrupt um und schlurfte zum Planungstisch zurück. »Was ist es?«
    »Mein Thort, wenn ich den Inhalt dieses Datenwürfels projizieren dürfte?«
    »Was? Haben Sie nicht zugehört? Geben Sie mir das Ergebnis bitte auch wirklich griffig! Uns läuft die Zeit davon!«
    Minister Jagrun stand wie erstarrt. »Mein Thort ...!«
    »Ja, ja, schon gut. Also, das Ergebnis, bitte.«
    »O nein, mein Thort, es ist mein Fehler, verzeihen Sie mir.

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