PR Action 34 Kind Des Asteroiden
umständlich. »Nur sehr ... sehr ... Wie sagt man?«
»Rudimentär«, sagte Saq nachdenklich.
Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass sich ihr Verhältnis ab nun grundlegend verändern würde. Er hatte keine besonders hohe Meinung von ihnen. Künftig würde er sich noch sehr viel mehr Mühe geben müssen, sich nichts anmerken zu lassen.
»Es geht aber schon viel besser als noch vor kurzer Zeit. Ich denke, dass ich mit ein wenig Übung Gedanken noch besser verstehen kann.«
»Ein Telekinet und ein Telepath, die Dinge kalt machen können ... Kryokine-ten, wenn ich die Erklärungen des POVILS richtig im Kopf habe.«
Saq strich sich durchs Haar. »Was ich aber wirklich nicht verstehe, ist, weshalb ihr eure Gaben als furchtbar empfindet. Ich hätte jedenfalls gerne solche Kräfte.«
»Verstehst du denn nicht, Saq?«, sagte Naalone eindringlich. »Das sind keine Gaben! Ferronen haben so etwas nicht. Es ist krank!«
»Nein, ich verstehe nicht, Naalone!«, gab Saq zurück. »Viele sehen in den Mutantengaben die nächste Evolutionsstufe. Habt ihr jemals die Trivid-Filme über die terranischen Mutanten gesehen? Ihre Taten sind in der ganzen Galaxis be-
kannt. Man schaut zu ihnen auf, respektiert sie!«
Saq spürte, wie sein Herz wieder schneller schlug. Die Kopfschmerzen schienen wie weggewischt zu sein. »Wollt ihr das denn nicht?«, fuhr er fort. »Wegkommen von dieser verdammten Knolle? Von der gesamten Milchstraße bewundert werden?«
Die Zwillinge sahen sich unschlüssig an. Offenbar waren ihre Gedankengänge bisher in ganz andere Richtungen gegangen.
»Wir schließen einen Pakt«, sagte Saq mit Nachdruck. »Wir halten zusammen und helfen uns gegenseitig, die Mutantengaben zu erforschen und zu entwickeln. Und eines Tages ... eines Tages werden die Regierungen anhören müssen, was wir zu sagen haben.«
Die beiden Brüder blickten ihn mit kritischen Gesichtsausdrücken an.
»Es ist sicher gut, wenn wir zusammenhalten ...«, sagte Naalone.
»... und unsere ... Fähigkeiten genauer kennenlernen«, schloss sich Bor-ram an.
»Aber was soll das mit den Regierungen?«, fragte wiederum Naalone. »Weshalb sollten wir wollen, dass sie uns zuhören? Und überhaupt hast du gar keine Gabe, Saq. Wennschon, würden sie nur uns zuhören.«
Saq antwortete nichts, sondern dachte an das geheimnisvolle Echo, das er in ihnen wahrnahm.
»Was für ein Echo?«, fragte Borram zögernd.
»Ach, nichts«, sagte Saq.
Er würde noch viel besser aufpassen müssen, was er dachte.
7.
Betty Toufry 19. Juli 2169
»Tako bildet mit dem ferronischen Mutanten Borram ein Team«, berichtete Betty. Kakuta war zu Saquola übergelaufen, und deshalb sah sie sich nicht an den Ehrenkodex des Mutantenkorps gebunden.
»Moment einmal!«, stieß sie überrascht aus. »Tako gehört nicht mehr zum dunklen Korps! Ich lese in seinen Gedanken, dass Saquola ihn übernommen hatte. Jetzt ist er aber wieder Herr über sich selbst und beteiligt sich mit Borram an der Jagd auf Happalainen und Nasbit!«
»Er ist kein Verräter?«, erkundigte sich Iwanowitsch.
»Er war es nie.« Betty brach den Gedankenkontakt ab. »Wir haben uns doch nicht in ihm getäuscht.«
»Was machen wir nun?«
»Ich schlage vor, dass wir Kontakt mit ihnen aufnehmen.«
Ȇber Funk?
»Nein«, sagte Betty bestimmt. »Die Gefahr ist zu groß, dass der Chef uns entdeckt, falls er irgendwo außerhalb des Palastes ist und lediglich Funkanweisungen gibt.«
»Wir können die Geheimfrequenzen des Mutantenkorps verwenden«, schlug Iwanowitsch vor.
»Es gibt keine Frequenz, auf die Rhodan keinen Zugriff hat.«
»Dann also zu Fuß«, schloss Iwano-witsch.
Sie verließen die Kammer mit den Po-sitroniken und eilten durch den Korridor. Betty griff behutsam auf Takos und Borrams Gedanken zu, um zu erfahren, wo sie sich aufhielten.
»Die Küche«, sagte sie.
Mit einem Krachen zerfetzte ein drei Meter hohes Milchglasfenster, und drei bullige Männer in klobigen Kampfanzügen schritten durch den Scherbenregen.
»Entwaffnet sie!«, dröhnte eine befehlsgewohnte Stimme in einem tiefen Bass.
Zwei der Männer machten Anstalten, den Befehl auszuführen. Als Goratschin in seinem Lauf innehielt, sich zu ihnen umwandte und es für die seitlich stehenden Männer so aussehen musste, als verwandele sich der eine Kopf in zwei Köpfe, blieben sie vor Schreck wie angewurzelt stehen.
»Drecksgeschäft«, spie der Mann mit der Bassstimme aus. Sein Strahler fiel scheppernd zu Boden.
Springer, dachte
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