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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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sein.
    Kiriaade sah es ähnlich. »Hübsch«, sagte sie, während sie sich auf den weichen Rasen niederließ.
    »Attorua wäre mir trotzdem lieber.«
    Perry setzte sich zu ihr. Sie warteten, dass die Pyhrn sich melden und ihnen eine Aufgabe stellen würden, doch nichts geschah. Obwohl Perry sehr sicher war, dass draußen - falls man es so nennen konnte - in der realen Welt kaum Zeit verfloss, wurde er ungeduldig. Er rief nach den Pyhrn, mehrfach und immer drängender. Doch die reagierten nicht.
    Schließlich gab er es auf. »Wir können die Zeit genauso gut nutzen«, sagte er achselzuckend, »um uns auszuruhen. Wenn du willst, kann ich dich ein wenig massieren. Aber nur, wenn du das nachher auch bei mir machst.«
    Sie lachten. Später schliefen sie. In den ersten Tagen bewegten sie sich kaum vom Fleck. Sie ernährten sich von den Früchten, die es in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen gab. Schließlich begannen sie, ihren Garten Eden zu erkunden. Sie wanderten wochenlang herum, und nie wurde ihnen langweilig dabei. Denn die Landschaften gestalteten sich abwechslungsreich. Vor allem aber waren sie, die beiden Liebenden, sich selbst genug. Dabei redeten sie kaum; sie verstanden einander blind. Und Kiriaade war haargenau so, wie sich Perry die für ihn ideale Frau immer vorgestellt hatte. Makellos. Einfach perfekt. Hundertprozentig.
    Als er sich dessen ganz sicher war, erwürgte er sie.
    »Es fiel mir nicht leicht, dich zu töten«, sagte Kiriaade. Sie standen wieder im Staub des Vivariums.
    »Obwohl ich keinen Zweifel daran hatte, dass du nur eine Wunschvorstellung warst, eine Projektion meines kollektiven Unterbewusstseins, von den Pyhrn mit ihren parapsychisch-hypertechnischen Tricks scheinbar zum Leben erweckt. Ist dir das auch aufgefallen? >Beide zugleich<, haben sie gesagt. Aber nicht: >Beide zusammen.<«
    Perry nickte lächelnd, zog Kiriaade an sich und drückte sie.
    Auch er hatte schon bald vermutet, dass er sich in einer Art von induziertem Traum befand, den die Pyhrn zwar nicht bis ins kleinste Detail gesteuert, aber quasi thematisch angeregt hatten. So, wie sie es bei Benjameens Handgranaten-Duell und bei Tess Qumishas Studium an der Heroischen Universität gemacht hatten. Auch dort waren Geistesstärke, Willenskraft und Mut bis an die Grenzen der Selbstaufgabe gefragt gewesen. Im Unterschied zu den negativen, alptraumhaften Erlebnissen der beiden anderen ging es aber bei Perrys und Kiriaades Prüfung darum, gerade das positive Idealbild, das Idyll, freiwillig aufzugeben, ja mit eigenen Händen zu zerstören.
    Ich muss sie später fragen, wie sie mich erlebt hat, dachte Perry. Und auf welche Weise sie mich umgebracht hat ...
    Doch vorerst gab es Dringlicheres.
    »Seid ihr nun endlich zufrieden?«, rief Perry in Richtung der Pyhrn. Die Antwort kam überraschend prompt.
    »Ja, das sind wir. Ihr dürft in den gelben Himmel hinauf steigen. Wir, die Philosophen und Architekten von K'u, werden uns nun wieder unserer eigentlichen Aufgabe zuwenden und das Museum der Zukunft weiter ausbauen. Denn die Zukunft des Gelben Meisters wird in Kürze anbrechen, und sie wird eine glorreiche sein.«
    Das Gewisper erstarb. Der plötzlich aufkommende Wind wehte die Strauchwesen hinaus. Die Treppe war frei.
    Auch das Obergeschoss präsentierte sich staubig und leer, bis auf die verblassten Gemälde an den Wänden; und es hatte kein Dach. Die Wendeltreppe verfügte weder über eine Mittelsäule noch ein Geländer. Die niederen Stufen wirkten ebenso substanzlos und zweidimensional wie die der Stiege unter dem Bahnhof; sie führte scheinbar ins Nichts empor bis an die vergilbte Wolkendecke.
    Kiriaade ließ Perry den Vortritt. Er stieg langsam hinauf, Schritt für Schritt, um zu vermeiden, jetzt, wo sie so weit gekommen waren, aus Unachtsamkeit abzustürzen.
    Perry Rhodan war schwindelfrei. Dennoch sah er lieber nicht nach unten. Aber als sie die höchsten Gebäude der Stadt K'u unter sich gelassen hatten, blickte er auf die endlose Ebene hinaus. Und erstarrte.
    Über die öde, braun-orange Geröllfläche bewegte sich eine gewaltige Prozession auf die Stadt zu. Faii.
    Millionen von Faii. Welche unzweifelhaft Millionen von Seelen in sich trugen, Seelen für den Gelben Meister.
    Er funkte unverzüglich Benjameen an. Die Verbindung war schlecht, doch der Zeroträumer verstand, was Perry ihm auftrug: »Lauft sofort zum Stadttor und versucht, die Faii aufzuhalten! Auf Dauer wird euch das nicht gelingen, doch jede Sekunde, die sie

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