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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Ausrüstungen und unbegrenzte Forschungsressour-cen wären der Lohn für die Jahre der Anstrengung.
    Die Lehrer traten ein, einfach und ruhig, ohne jede technisch unterstützte Zeremonie.
    »Das sind die Namen«, verkündete die wispernde Stimme aus dem Nichts und stellte das Konsortium in alphabetischer Reihenfolge vor: »Poola Autskin, Neuroconszientistin. Harusb, Mikrocyborlo-ge. Spacal Dendulun, Bioinformatiker. Hulosch Dascheyn, Pharma-koprognostiker. Glan da Galgai, Experimenteller Evolutionär. Kiom Supante, Medophilosoph. Luus, Hypergenetiker. Sdrigens Jotsek, Parabiologe. Paok-Mondrur, Biosimulationswissenschaftler.«
    Poola Autskin fungierte als Kanzlerin der Ausbildungsstätte und begrüßte die Neuankömmlinge. »Wir sind im Dienst. Wir alle sind im Dienst. Wem dienen wir? Wir dienen dem Leben. Wir suchen Einsicht in Leben und Heil. Wir.« Trantipon überhörte das feierliche Gefasel. Er suchte Ostiam Meharros Gesicht. Meharro schien dem Vortrag der Neuroconszientistin gespannt zu folgen. Nur hin und wieder verzog er die vollen Lippen in leichtem Spott.
    Plötzlich wandte er Trantipon den Blick zu. Seine Augen schimmerten rot, die Augenpartie lag in einem Netzwerk zahlloser feiner Fältchen. Er lächelte.
    Trantipon erwiderte das Lächeln.
    In der Pause nach der Begrüßungsansprache plauderten sie miteinander. Auch der Ara namens Schopsna stellte sich dazu, lachte viel und machte hin und wieder mit seiner rauen, irgendwie brüchigen Stimme Einwürfe. »Was tuet der Geist? Er dient. So wollen wir meinen Geist einen Dienstboten nennen, der mir den Arsch wischt immerzu«, parodierte er Autskin und brachte damit Meharro zum Lachen.
    Trantipon lachte mit.
    Denn er fühlte sich wohl.
    Sie arbeiteten gemeinsam an Projekten, und über die Arbeit wuchsen sie zusammen: Meharro und Trantipon, der Zyniker Schopsna, Kreolin und Zucry-Dal. Als Staynnoo und Elkoi Ferada zur Gruppe stießen - zur Eskorte, wie man sie bald mit ein wenig Spott nannte -, trat auch Erbente-Bor ihnen bei, dessen Absichten auch dann nicht klarer hätten sein können, wenn er ein Leuchtschild vor sich hergetragen hätte mit der Aufschrift: »Ich bin verliebt in Elkoi Ferada, glaube aber, dass es niemand bemerkt.«
    Auch andere Aras bildeten Teams, doch bald erwies sich, dass die Eskorte jeder anderen Gruppe voraus war - selten um eine Winzigkeit, oft um Längen.
    Die auf ganz Aralon gerühmten Seminare bei Poola Autskin mieden sie nach einer frühen Auseinandersetzung. Autskin setzte sich als Neuroconszientistin mit dem Problem der Mentalgenerierung auseinander, der Frage also, wie ein neurochemisches Konstrukt wie das Gehirn ein Selbstbewusstsein erzeugen, wie aus Stoff Geist hervorgehen konnte.
    »Wir werden in nicht allzu ferner Zukunft in der Lage sein, Mentalkonstrukte künstlich zu generieren. Wir arbeiten in zwei Schwerpunktbereichen: dem biochemischen Nachbau und der positroni-schen Analogie.«
    »Wozu?«, warf Meharro ein, der sich sonst mit Seminarbeiträgen zurückhielt.
    »Wozu?« Autskin starrte ihn fassungslos an. »Was ist das für eine Frage? Natürlich, um die innerste Struktur unseres Denkens zu entschlüsseln!«
    »Und dann?«
    »Dann, können wir selbst ein Bewusstsein erzeugen. Eine künstliche Intelligenz.«
    »Uns gleich oder klüger als wir?«
    »Uns gleich, oder klüger als wir.«
    »Aber wir existieren doch schon«, amüsierte sich Meharro. »Wozu wollen Sie mentale Duplikate erstellen? Und falls deren maschinelles Bewusstsein die Kompetenz unserer Intelligenz übersteigt. Werden sich diese Artefakte nicht unweigerlich gegen uns kehren, uns beaufsichtigen wollen, da wir im Vergleich zu ihnen doch die minder Klugen, weniger Einsichtigen wären? Die Pflegefälle einer bestenfalls gutmütigen künstlichen Intelligenz?«
    »Das sind Probleme der Praxis«, wies sie ihn zurecht. »Selbstverständlich würden wir in transbiologische Mentalartefakte Sicherungen einbauen, die verhindern, dass.«
    »Dann bauen Sie Sklaven«, warf Meharro ein. »Wäre es nicht gnädiger, Sklaven zu bauen, die um ihr Sklaventum nicht wissen, zum Beispiel, weil sie kein Selbstbewusstsein haben? Roboter?«
    »Gnädiger? Seit wann ist Gnade ein wissenschaftliches Kriterium?«
    »Ist Dummheit eines?«
    Trantipon hielt den Atem an. Spätestens jetzt starrten alle Seminarteilnehmer Meharro an.
    »Sie meinen, Heiler Meharro, dass es dumm wäre, eine intelligente Art zu erzeugen, die - von bösen Geistern beseelt - möglicherweise danach giert, gegen

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