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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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uns, also ihre Erzeuger, zu revoltieren und die Macht zu übernehmen?«
    »Sie sehen da keinerlei Risiken?«, mischte sich Trantipon ein.
    »Ich sehe sie, und sehe allerlei Wege, diese Risiken zu minimieren. Aber das ist die Aufgabe der Sicherheitsingenieure. Mir scheint, nicht alle hier sind mit hinreichend Mut begabt, fundamental zu forschen.« Sie sah sich spöttisch um.
    »Demnach wäre Mut ein wissenschaftlicheres Kriterium als Dummheit oder - um das andere Ende derselben Skala in den Blick zu nehmen - Klugheit?«, hakte Meharro nach. »Rechtzeitig über soziale und politische Konsequenzen nachzudenken wäre einem Wissenschaftler nicht angemessen? Macht habe er zur Verfügung zu stellen, aber weder über ihre Anwendung nachzudenken noch sie anzuwenden?«
    Schweigen. Die Blicke gingen von Meharro zu Autskin und zurück.
    »Heiler Meharro«, sprach Autskin, »ich darf Sie bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass der Besuch meiner Lehrveranstaltungen freiwillig ist. Wer von Ihnen meint, seine Zeit nicht mit Wissenschaft vergeuden zu sollen, sondern über Gnade, Moral und verwandte Gebiete palavern möchte, wird von mir nicht gehindert.«
    Ostiam Meharro lächelte freundlich und erhob sich. »Na, dann gehen wir doch«, sagte er beiläufig und verließ den Raum, ohne sich umzublicken und zu sehen, wer sich ihm anschloss.
    Und stellte seine Eskorte damit vor die Entscheidung, sich zu erklären: für ihn oder gegen ihn.
    Trantipon stand als Erster auf. Schopsna verneigte sich knapp in Richtung der Kanzlerin und ging ebenfalls. Kreolin und Zucry-Dal folgten.
    Elkoi Feradas Gesicht glühte vor Zorn, vielleicht über Meharro, vielleicht über sich selbst, dass sie für diese Demonstration den Ärger der Kanzlerin auf sich zog. Staynnoo blickte ausdruckslos. Beide folgten. Zuletzt kam Erbente-Bor, die Lippen aufeinander gepresst, immerzu nickend.
    »Sehr schön«, lobte Meharro, als er vor dem Saal die Versammlung betrachtete.
    Von diesem Tag an war die Eskorte sozusagen offiziell.
    Sie lernten bei Spacal Dendulun, dem Bioinformatiker, und bei Hu-losch Dascheyn, dem Pharmakoprognostiker; und bald setzten sie ihre Lehrmeister in Erstaunen.
    Der Hypergenetiker Luus förderte Meharro, wo und wie er konnte, adoptierte ihn geradezu. Mit dem Parabiologen Sdrigens Jotsek entwarfen sie ein Modell zur Erfassung und Klassifizierung parapsychischer Potenzen. Mit Glan da Galgai, dem Fachmann für Experimentelle Evolution, designten sie erstaunliche Geschöpfe und beobachteten, wie sich deren Modelle in den positronisch animierten Szenarien von Paok-Mondrur bewährten.
    Eines ihrer Eigengeschöpfe ließen sie auch biologische Realität werden und setzten es im Landschaftsprotokoll aus, einen schlauchförmigen, semiintelligenten Symbionten, der zu aller Überraschung binnen weniger Tage nicht nur die eigene Etage erobert, sondern auch in der darunter liegenden Fuß gefasst hatte.
    »Ziemliches keckes Kerlchen, dein Sohn«, lobte da Galgai. »Wenn wir nicht aufpassen, hat er mit seinen Nachkommen in ein paar Jahren Aralon überrannt.« Er lachte. »Deswegen werden wir ihn austilgen müssen. Oder« - er zögerte - »sollen wir einen Großversuch beantragen und ihn auf einem Planeten aussetzen?«
    Sie sahen ihn an, sie sahen Meharro an. Dieses Angebot war kaum auszuschlagen. Meharro fragte. »An welchen Planeten denken Sie, da Galgai?«
    Da Galgai fragte zurück: »An welchen denken denn Sie?«
    »Arkon.«
    Alle lachten.
    »Ich fürchte, der Imperator wird uns keine Lizenz geben«, sagte da Galgai, immer noch lachend.
    »Dann lieber gar nicht«, sagte Meharro und lächelte. Über da Gal-gais Gesicht glitt ein Schatten. Er nickte langsam und gab dann den Jagdrobotern das Kommando, die Symbionten auszulöschen: »Restlos!«
    Immer wieder angeleitet von Meharro erzielten die Mitglieder der Eskorte brillante Ergebnisse, und wenn ein Problem selbst im Kollektiv unlösbar schien und sie ratlos, schlaflos, erschöpft in den Betten lagen, konnten sie sicher sein, dass Meharro am nächsten Morgen einen Vorschlag präsentieren und einen neuen Weg weisen würde.
    »Mit welchen Drogen unterdrückst du übrigens dein Schlafbedürfnis?«, fragte Schopsna eines Tages beiläufig, während sie gemeinsam zu Mittag aßen.
    Meharro lachte. »Schlafbedürfnis? Schlafbedürfnis? Ist das etwas, das ich kennen müsste?«
    Nach und nach hatten sie das Konsortium der Lehrer durchgearbeitet - bis auf den Medophilosophen Kiom Supante.
    Meharro hatte die Eskorte

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