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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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aber die Topsider achteten nicht darauf. Einer von ihnen versuchte lediglich, sich eines allzu zudringlichen Touristen zu erwehren, der ihn in die Arme schließen wollte.
    Roshan kam zu spät. Er bemerkte das kurze Aufblitzen einer Klinge, sah den Topsider abwehrend die Arme hochreißen – schon duckte sich der Angreifer zur Seite, während das Echsenwesen sich mit beiden Händen an den Hals fasste.
    Wieder brüllte Roshan eine Warnung. Zugleich stieß er mit dem Lanzenschaft zu. Einer der vermeintlichen Touristen hatte sich bis auf Tuchfühlung an Chroc-Gukzz herangeschoben. Der Stoß mit dem Schaftende traf Chroc-Gukzz’ Schulter, schrammte über das Gesicht des Angreifers und riss dem Mann die Wange auf. Er taumelte zur Seite. Der Krummdolch, mit dem er gerade von unten herauf hatte zustoßen wollen, zuckte ins Leere, zumal Chroc-Gukzz endlich die Gefahr erkannte und sich geschmeidig zur Seite drehte.
    Roshan prellte dem Angreifer den Dolch aus der Hand und rammte dem Mann den Schaft zwischen die Beine. Der Kerl stürzte, rollte sich allerdings geschmeidig ab und kam federnd wieder hoch.
    Der Terraner reagierte diesmal um einen Sekundenbruchteil zu langsam, was zum Teil daran lag, dass er Nänak mit dem Schwert gegen einen der anderen Angreifer kämpfen sah. Aber schon Sekunden später, als Chroc-Gukzz und Roshan gemeinsam eingriffen, hetzten die Feinde davon.
    Nänak riss seinen Wurfdolch hoch, ließ den Arm jedoch ebenso schnell wieder sinken. Die Angreifer verschwanden zu geschickt in der Menge, er hätte mit einem Wurf nur Unbeteiligte gefährdet.
     
    *
     
    »Wieso wusstest du, was geschehen würde?«, fragte Isä Nänak betroffen.
    Er hatte das Schwert fallen lassen, als sei es in seiner Hand urplötzlich siedend heiß geworden. Auch der Wurfdolch lag auf der Straße.
    Aus weit aufgerissenen Augen blickte der Alte auf die Blutlache, die sich in den Pflasterfugen immer weiter ausbreitete.
    Zwei Topsider waren tot. Der eine mit durchgeschnittener Kehle, den anderen hatte ein Dolchstoß ins Herz getroffen.
    Immer noch dröhnte Musik die Straße entlang, brandeten Lachen und Stimmengewirr heran. Passanten starrten die Toten an, wichen auf die andere Straßenseite aus. Der Klang einer Sirene näherte sich schnell, gleich darauf waren durchdringende Vibrationen zu spüren.
    Ein Gleiter des Medodienstes schwebte in geringer Höhe heran. Zweifellos handelte es sich um den Rettungstrupp, den der Kellner im Punjab alarmiert hatte. Der Vibrationsalarm stammte jedoch von zwei Polizeifahrzeugen, die aus unterschiedlichen Richtungen heranrasten.
    Mehrere Roboter lösten sich von den niedergehenden Polizeigleitern. Die Konstrukteure der kegelförmigen Hilfseinheiten hatten sich zweifellos TARA-Kampfroboter zum Vorbild genommen, die Größe der Maschinen aber auf nicht einmal einen Meter begrenzt. Mehrere dieser Einheiten bauten eine großräumige Absperrung aus Diffusorfeldern auf, andere waren für eine erste Spurensicherung zuständig.
    Fliegende Kameras zeichneten aus allen denkbaren Perspektiven auf. Häufig ließen sich Vorgänge bereits auf diese Weise nachvollziehen. Polizisten nahmen die Personalien aller Beteiligten auf.
    »Terraner also«, kommentierte der Uniformierte, der Prajit Singh Roshans ID-Karte mit dem Gehirnwellenscan über sein Kombiarmband auslas.
    »Seit wenigen Stunden auf Maharani«, ließ Roshan wissen.
    »Und schon mittendrin im Verbrechen. Deine Waffe?« Er deutete auf die Schwertlanze.
    »Aus dem Punjab entwendet. Ich habe allerdings vor, sie zurückzugeben.«
    »Schön. Das Punjab liegt zweihundert Meter entfernt …«
    »Prajit Singh und ich waren dort zum Essen verabredet, eine geschäftliche Besprechung«, wandte Nänak ein.
    »Vom Lokal aus kann man diesen Teil der Straße sehr genau überblicken«, stellte der Polizist sarkastisch fest. »Natürlich sieht man, dass hier vier Topsider bedroht werden, nimmt sich mehrere Waffen von der Wand, läuft die Straße entlang und greift ein.«
    »Ganz so war es natürlich nicht«, stellte Roshan fest.
    »Wie dann?«
    »Ich hatte eine Art Vorahnung, so etwas wie das zweite Gesicht.«
    »Buddha Siddhartha Gautama hat dich erleuchtet?«
    »Das wohl nicht … Aber ich habe solche Vorahnungen hin und wieder.«
    »Jetzt ebenfalls?«
    Roshan lächelte. »Wenn du mir sagen willst, dass wir die Nacht weitgehend unter polizeilicher Obhut verbringen werden, sind wir uns einig.«
    »Eher nicht«, wandte Chroc-Gukzz ein. »Zumindest nicht im Verhör und nicht

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