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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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können, sofern sie sich ein wenig einschränkten, sogar die vierfache Zahl.
    Nicht eine einzige Person fand Alaska Saedelaere. Alle, die hier gelebt und gearbeitet hatten, waren ebenso spurlos verschwunden wie der Rest der Menschheit.
    Die Rohrbahnen funktionierten ebenso wenig wie die Kurzstrecken-Transmitter. Nahezu alle Rechnerverbindungen waren gekappt worden und die Energieversorgung auf ein Minimum zurückgefahren.
    In zahllosen Kommandozentralen, Funkstationen und Besprechungs- und Analyseräumen hatte sich das Leben hauptsächlich abgespielt. Längst herrschte Stille, in der schon das Winseln des Hundes unerträglich laut widerhallte.
    Die Stille barg alle Schrecken, die ein menschliches Gehirn ersinnen konnte. Alaska hatte gar nicht registriert, dass der Tag längst zu Ende gegangen war. Mehr als zweihundert Meter unter der Erde, von fahlem Kunstlicht umgeben, gab es keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Nur die aufkommende Müdigkeit erinnerte ihn daran, dass er inzwischen seit mehr als zwölf Stunden in einem vergleichsweise kleinen Abschnitt nach Informationen suchte, ohne fündig geworden zu sein.
    Drei Stunden Schlaf in einer der Überwachungsanlagen, von der aus vor Jahren die irdische Nahrungsmittelproduktion kontrolliert worden war. Ausliegendes Kartenmaterial zeigte einige der ehemals großen Wüstenregionen, die durch intensive Bewässerung und Umwandlungsmaßnahmen zu Kornkammern geworden waren. Inzwischen erodierte die fruchtbare Krume von neuem, und nichts und niemand gebot dem Einhalt.
    Alaska schlief unruhig und wurde von Albträumen geplagt.
     
     
    ... er hastete durch die bizarre Kulisse einer fremden Stadt, in der er nicht mehr war als eine Ameise, die staunend an den kilometerhohen verschrobenen Bauwerken emporschaute. Weit entfernt war die Ahnung eines winzigen hellen Fleckchens Himmel. Die Bauten neigten sich ihm entgegen und drohten ihn mit ihrer Last zu zermalmen.
    Schritte folgten ihm. Er wirbelte im Kreis herum, taumelte, raffte sich auf. Von überall kamen sie her, langsam, sich ihrer Übermacht bewusst. Sie hatten ihn eingekreist. Die Luft vibrierte von ihrem monotonen Heulen. Immer näher kamen sie. Er schrie, schleuderte ihnen den leer geschossenen Blaster entgegen, aber er konnte sie nicht mehr aufhalten, diese seltsam ungelenken Kreaturen, deren Gesichter nichts anderes waren als eine leere Fläche.
    Nur noch wenige Meter. Sie kreisten ihn ein, reckten ihm ihre Krallenhände entgegen, und er schlug wie besessen um sich. Doch schon im nächsten Moment steckte er eingekeilt inmitten der bebenden Leiber fest. Ihre leeren Fratzen wurden zum Spiegelbild seiner selbst: feurige Schlieren, wirbelnde Regenbogenfarben, die geradewegs in die Ewigkeit führten. Immer heftiger wurde der von diesen Gesichtern ausgehende Sog. Komm!, lockten sie. Du bist einer von uns.
    Er riss die Arme hoch und versuchte vergeblich, sich einen Weg durch die Meute zu bahnen. Mit aller Kraft umklammerten und zerrten sie ihn in ihre Mitte zurück.
    Puppen! Das bemerkte er erst, als zwei Leiber unter seinen verzweifeiten Schlägen aufplatzten. Sand rieselte heraus wie aus einer altertümlichen Sanduhr, während die beiden menschenähnlichen Gestalten schlaff in sich zusammensackten. Dawar kein Leben mehr in ihnen, sie waren nichts als leere Hüllen, die sich rasch verströmten.
    Höhnisches Gelächter hallte durch die Straßenschluchten. »Du bist ein Narr, Alaska Saedelaere. Wo ist der Anzug der Vernichtung, der dir jetzt helfen könnte? Warum hast du ihn zurückgegeben? Einem Betrüger, der es nicht wert ist, den Anzug zu tragen ... «
    »Callibso!« Alaska erkannte die Stimme, die dem hässlichen Zwerg mit der krebsroten Haut gehörte.
    Das Männchen kicherte bösartig. »Du hast alles verloren, Alaska. Den Anzug der Vernichtung, den der Cyno dir gab; die wenigen Freunde, die du jemals hattest, und sogar deine Heimat. Was ist sie noch wert, diese Welt ohne Menschen? — Du willst wissen, was mit ihnen geschehen ist? Gib mir deinen Zellaktivator, Alaska ... «
    Die Puppen waren in der Überzahl, sie drohten ihn allein durch ihre schiere Masse zu erdrücken. Er schaffte es nicht länger, sich gegen sie zur Wehr zu setzen.
    »Was ist?«, schrie ihn der Zwerg an. »Ich will deine Unsterblichkeit! Dann erfährst du, wo die Menschen sind.«
    »Leben sie ... ?«, stieß Alaska schwer atmend hervor. »Sag es mir!«
    Callibso stand jetzt dicht vor ihm. »Was kümmern dich die Menschen? Was sind sie schon in

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