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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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ertönte. Duani glitt durch den Vorhang hinaus, zog ihn hinter sich zu. Boryk spitzte die Ohren.
    »Drei Portionen, ist das richtig, Duani?«
    »Ja. Ich habe Besuch.«
    »Aus dem Flachland?«
    »Woher weißt du das?«
    »Man kommt herum als Austräger... Und meine Kundinnen sind einem kleinen Plausch selten abgeneigt. Jemand hat dich und den jungen Mann mit der Lederhose gesehen. Solche Neuigkeiten verbreiten sich blitzartig im Silbernen Berg.«
    »Na und? Was dagegen?«
    »Nein, nein, wo denkst du hin. Das heißt... Du weißt schon, dass du dir nicht extra ein Bäuerlein einfangen musst, wenn du dein Lager mit jemandem teilen willst, hm? Ich bin bekannt dafür, meine Kundinnen rundum zufrieden zu stellen.«
    »Danke, ich kann drauf verzichten. Und jetzt entschuldige mich bitte, der Eintopf wird kalt.«
    Kaum hatte sie den flachen Korb auf dem Tischchen abgestellt und den Deckel gelüftet, verbreitete sich ein köstlicher Duft im ganzen Raum. Boryk konnte es fast nicht erwarten, bis Duani das Essen angerichtet und ihn mit einer Handbewegung eingeladen hatte zuzugreifen. Das Eintopfgericht schmeckte herrlich, obwohl er nicht definieren konnte, woraus es bestand; würzig und sämig, auf der Zunge zergehend, einfach unbeschreiblich gut. Er zwang sich, nicht zu schlingen, sondern kleine Stücke aufzunehmen und diese lang zu kauen.
    Duani beobachtete ihn wohlwollend, während sie ebenfalls mit Appetit zulangte. »Tut gut, was?«
    »Mhm.«
    Auch die Süßriegel vertilgten sie restlos. »Du kannst das Bett haben«, sagte Duani dann, »aber nur, wenn du dich vorher gründlich duschst.«
    Boryk tat wie geheißen. Er reinigte sich in der Hygienezelle, schlang das Handtuch um seine Hüften, plumpste dampfend auf die Liege und schlief, schlief, schlief.
    Mechtan und Achab verbargen ihre Überraschung nicht, als sie Aykalie aus dem Transmitter in der Zentrale der UMBERIA treten sahen.
    »Sonderbeauftragte von Taklir meldet sich zum Dienst«, rief sie, während sie betont zackig salutierte. »Na, meine Herren? Da staunt ihr, was?«
    »Allerdings. Mir wurde zwar mitgeteilt, dass unser wissenschaftlicher Stab um einige Prähistoriker aufgestockt wurde«, sagte ihr Großvater, sichtlich um Fassung ringend. »Doch ich bin noch nicht dazu gekommen, mir die Namensliste durchzusehen. Muss gestehen, dass ich nicht mit dir gerechnet habe, mein Kind.«
    »Ich habe Kunstgeschichte studiert, mit dem Spezialfach Lemuria. Auf diesem Gebiet gibt es nicht viele Experten, also hat man auf mich zurückgegriffen.«
    Hinter dem Rücken des Admirals verzog Achab seinen Mundwinkel zu einem feinen, spöttischen Lächeln. Er konnte sich unschwer zusammenreimen, dass bei Aykalies Bestellung in Wirklichkeit das Energiekommando die Fäden gezogen hatte.
    »Mein nicht nur von mir überaus geschätzter Ehemann Jars von Aburrir ist übrigens als hochrangiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Erkenntnistheoretiker mit Nebenfach Wahrnehmungspsychologie ebenfalls mit von der Partie. Um etwaige Besatzungsmitglieder zu betreuen, die unter einem Kulturschock leiden könnten.« Das sagte sie hauptsächlich, um Achab ta Mentec einen Dämpfer zu verpassen. Aber der ließ sich natürlich nichts anmerken.
    Die UMBERIA, ein hochmoderner Schlachtkreuzer von 435 Metern Durchmesser, stellte das Flaggschiff seines kleinen Geschwaders dar, zu dem noch fünf weitere, baugleiche Kugelraumer gehörten. Seine experimentellen Neutrino-Aggregate waren in die Ortungssysteme der UMBERIA integriert. Aus diesem Grund hielt sich auch Mechtan von Taklir derzeit hier an Bord auf.
    »Kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich mich freue, dich dabeizuhaben, Aykalichen«, dröhnte der Takhan. »Kommst auch genau zur rechten Zeit. Achab wollte mir gerade erste Bilder des unbekannten Raumobjekts zeigen.«
    »Es handelt sich dabei um relativ ungenaue Hochrechnungen«, erklärte ta Mentec. Sachlich, formell, distanziert. Kühl geradezu; hätte sie ihn nicht auch gänzlich anders gekannt, Aykalie hätte geschworen, dass er sich zwar bemühte, sie korrekt zu behandeln, ihre Anwesenheit aber keineswegs goutierte. Sie hielt sich selbst für eine recht gute Schauspielerin; wie perfekt allerdings Achab Antipathie zu heucheln imstande war, flößte ihr mehr als bloß professionelle Hochachtung ein.
    »Der Ortungsschutz, der dieses Raumfahrzeug über so lange Zeit vor den verschiedensten Mächten der Galaxie verborgen hat«, erläuterte Achab, »wirkt wohlgemerkt nicht im Sinne eines

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