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PR NEO 0035 – Geister des Krieges

PR NEO 0035 – Geister des Krieges

Titel: PR NEO 0035 – Geister des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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seltsam fühlte sich die aktuelle Situation an – sicher auch für sie.
    Tschubai materialisierte erneut. Diesmal brachte er Rhodan und Crest mit. Der Sudanese hielt sich tapfer, doch Anne sah ihm seine Erschöpfung an. Und sie trug Schuld an ihr.
    »In Ordnung.« Rhodan sah von einem zum anderen. »Hier dürften wir für den Moment sicher sein. Ras, du ...«
    » Dort hinten! «
    Der Ruf ließ ihn sofort verstummen. Rhodan sah nach rechts, und als Anne sich vorbeugte, konnte auch sie den Naat am anderen Ende des langen Korridors ausmachen. Der Offizier war unbewaffnet, aber seinen Gesten nach zu urteilen, würden die Kameraden, die er sich gerade herbeialarmierte, es garantiert nicht sein.
    Rhodan reagierte schneller als alle anderen. »Ras?«
    Der Sudanese nickte und griff bereits nach Annes Hand. »He, was ...?«, begann Anne, doch einen Sekundenbruchteil später waren der Gang, Rhodan und der Arkonide nicht länger vor ihr. Tschubai hatte Michalowna und Anne wegteleportiert, einmal mehr.
    Erneut kam Anne die Galle hoch. Michalowna hielt sie, während sie sich auf den Boden des leeren Hangars übergab, in dessen hinterster Ecke Ras Tschubai sie abgesetzt hatte. Tschubai selbst, der nicht mehr als zwei Leute gleichzeitig mitnehmen konnte, verschwand umgehend.
    »Lass ... mich!«, forderte Anne und schüttelte die Hände der Gefährtin ab. »Sondiere lieber die Umgebung. Du ... du bist unser Frühwarnsystem.«
    Sie brauchten eines. Seit sie ihr Versteck verlassen hatten, hallte der Alarm durch die Korridore der ITAK'TYLAM. Die Naats wussten längst von ihnen und daher auch von dem Toten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sie fanden – denn auch ein arkonidischer Kreuzer hatte Enden, und wie die letzten Minuten gezeigt hatten, war nicht jeder neue Schlupfwinkel ein guter.
    Tschubai und die beiden anderen Männer erschienen, ansonsten blieb alles ruhig. Crest sah sich um. Rhodan wandte sich zu den Frauen.
    »Wie geht es dir, Anne?«
    Sie schüttelte den Kopf, wollte nicht reden. Tränen stiegen ihr plötzlich in die Augen, als sie sich aufrichtete und sich mit dem Handrücken über den Mund fuhr.
    Rhodan sah sie an, geduldig und mitfühlend. Er wartete.
    »Ich ...« Anne seufzte hilflos. Selten zuvor hatte sie sich so schlecht und überfordert gefühlt. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Mir geht dieser Naat nicht aus dem Sinn, Perry. War sein Tod wirklich nötig? Ich frage es mich immer wieder, aber ich finde keine Antwort.«
    »Weil es vielleicht gar keine gibt«, sagte Rhodan. »Du hast aus Instinkt reagiert, nicht aus Überlegung.«
    »Und jetzt?«, fragte sie anklagend, doch der Tadel hinter ihren Worten galt einzig und allein ihr selbst. »Besteht die Quittung dafür etwa aus Schuld und neuer Gefahr? Aus einem Gewissen, das einfach keine Ruhe gibt, und vier Begleitern, die meinetwegen um ihr Leben rennen?«
    Rhodan ergriff ihre Hand und drückte sie kurz. »Stärke heißt, auch in ausweglos scheinenden Situationen Entscheidungen zu fällen. Und dann mit den Zweifeln umzugehen. Wir sind noch nicht am Ende unserer Fahnenstange, okay? Halte durch.«
    Anne schnaubte. Sosehr sie ihm glauben wollte, sie konnte es nicht. Sie erlaubte es sich nicht.
    Rhodan wandte sich an den Unsterblichen. »Wo sind wir?«
    »Ganz in der Nähe von unserem letzten Zwischenstopp«, antwortete Crest langsam. Als Arkonide war er mit der inneren Topografie dieser Schiffe vertraut, das wusste Anne. Auch die AETRON hatte auf demselben Schiffsprinzip basiert. »Dies ist ein Frachthangar. Offensichtlich wird er gerade nicht genutzt. Dennoch dürfte man uns auch hier schnell entdecken.«
    »Hier und überall, solange wir nicht von Bord kommen.« Rhodans Stirn lag in Falten, doch seine Augen zeigten Entschlossenheit. Er blickte zu Ras. Der Teleporter hatte den Arm ausgestreckt und stützte sich Halt suchend an der Hangarwand ab. Auch sein Gesicht war schweißgebadet, und sein Brustkorb hob und senkte sich mit jedem neuen tiefen Atemzug. Er keuchte vor Überanstrengung.
    Rhodan ballte eine Hand zur Faust. »So können wir nicht weitermachen. Unser Tempo ist zu hoch. Ras braucht dringend Zeit zur Regeneration; er schafft keine fünf Sprünge mehr.«
    Der Sudanese wollte widersprechen, aber ein »Wir wissen es doch beide«-Blick Rhodans genügte, um seine Gegenwehr verpuffen zu lassen.
    Rhodan fuhr fort: »Wo immer wir uns verstecken, die Naats können jeden Moment dort auftauchen.«
    Michalowna sah zu ihm auf. »Zwei von ihnen

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