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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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mögliche Option.
    Crest berührte die Mitte des Holos vor ihm auf dem Tisch. Die Darstellung wechselte und zeigte nacheinander die verschiedenen Menüs. Crest entschied sich für ein Omelette aus Gah-Dottern. Gah-Dotter besaßen einen leicht salzigen Geschmack, den Crest besonders mochte. Die Eier stammten von auf Arkon lebenden Schwarzvögeln, die entfernt Perlhühnern ähnelten.
    Er bestellte und bekam das Gewünschte wenige Zentitontas später von einer Kellnerin serviert. In Gedanken an die unheimliche Mirtekh versunken, führte er eine große Portion an der Terk-Platte zum Mund. Crest wollte gerade zubeißen, als er den Purrer sah. Das halbintelligente Tier bewegte sich durch das Restaurant gleich einem Jäger, der sich an seine Beute pirschte. Es hielt den schweren Kopf gesenkt. Die Krallen machten keinen Laut auf dem Boden. Da es keine Kleidung trug, wirkte es wie ein Wesen, das einem Zoo entlaufen war.
    Mehrere Gäste schauten auf. Die Unterhaltungen verstummten. Ein Gefühl von Bedrohung und Anspannung breitete sich aus.
    »Tod zum Nachtisch?«, fragte eine Mehandor in der Nebenbucht. Zittriges Lachen folgte.
    Crest legte die Essplatte weg und begegnete dem Blick des Purrers. Ob rational oder nicht: Crest hatte den Eindruck, dem Tod ins Auge zu sehen.
    Endlich ging die Großkatze weiter, an seinem Tisch vorbei und zum Ausgang.

14.
    Belinkhar
    Alte und neue Sorgen
     
    Belinkhar betrat die Kabine Talamons trotz des Protests der Positronik. »Talamon, ich ...«
    Talamon winkte ab. Vor ihm standen zwei gut aussehende Mehandor. Einer von ihnen trug einen silbernen Stützanzug, der ihm half, seine Arme und Beine zu bewegen. Belinkhar sah die zahlreichen Verbindungskabel am Hals und den Handgelenken. Auch an jedem Finger gab es einen Übergang, der Impulse weiterleiten konnte.
    »Es ist unzumutbar!«, sagte der Mann gerade. »Sie müssen dieses Tier einsperren! Es ohne Aufsicht frei herumlaufen zu lassen, ist eine Gefährdung aller Passagiere!«
    »Ganz genau!«, sagte der zweite Mehandor, der wie ein Schatten hinter dem im Stützanzug stand.
    »Mein werter Tosthir«, sagte Talamon. »Seien Sie versichert, dass der Purrer geprüft wurde. Er hat keinerlei Aggressionspotenzial in sich. Er wird niemanden gefährden.«
    »Selbst wenn er keinen anfällt: Er kann Gedanken lesen! Halten Sie ihn von der Öffentlichkeit fern! Meine Gedanken sind meine Privatsphäre, und die geht niemanden etwas an! Was, wenn er für einen Herrn spioniert und uns die Zugangsdaten für unsere Einheiten stehlen möchte? Oder mir die Ideen für meine autobiografische Datei raubt?«
    »Ja, was dann?«, fragte Tosthirs Schatten.
    Talamon legte ein freundliches Lächeln auf. »Gedankenlesen? Ach, ich bitte Sie, das sind doch bloß Gerüchte. Es ist mir ein Rätsel, wer derartigen Unsinn verbreitet.«
    Lügner, dachte Belinkhar. Das war deine verdammte Idee! Darauf verwette ich das Gespinst! Ihr Blick bohrte sich in Talamons. Sie hatte Lust, ihm einen ordentlichen Tritt gegen sein Schienbein zu verpassen. »Sirlon, ich ...«
    »Sie sehen doch, dass ich in einem wichtigen Gespräch bin, Sibelh«, unterbrach sie Talamon. »Warten Sie bitte einen Moment.«
    Tosthir richtete sich noch ein Stück weiter auf. Er wirkte aufgeplustert. Ob sein Stützanzug anschwellen konnte? »Versichern Sie mir, dass der Purrer sich aus unserer Privatsphäre heraushält, Sirlon?«
    »Aber natürlich. Er ist ein Ausgespuckter ohne besondere mentale Talente. Haben Sie Mitleid, Tosthir. Ich denke, dieses arme, bemitleidenswerte Geschöpf hat derzeit ganz andere Sorgen.«
    »Das hoffe ich für Sie«, sagte Tosthir.
    »Oh ja, das hoffen wir«, wiederholte sein Begleiter gewichtig. Er warf Talamon einen vernichtenden Blick zu.
    Endlich gingen die beiden. Die Kabinentür schloss sich hinter ihnen.
    »Hast du den Verstand verloren?« Belinkhar trat mit gehobenen Fäusten näher. »Niemand darf von mir und meinen Begleitern erfahren, sonst sind wir alle tot!«
    »Gesegnete Einheit erst mal. Hast du wohl geruht?«
    »Bevor ich von diesen Gerüchten gehört habe, ja!«
    »Und nun machst du mich dafür verantwortlich?« Talamon legte die Hand auf den schwebenden Schwingquarz. »Was habe ich ...«
    »Stell dich nicht dumm! Du hast dieses Gerücht verbreitet! Wer sonst? Was erhoffst du dir davon?«
    Talamon ließ die Hand sinken und begegnete ihrem Blick. Er aktivierte ein Distorsionsfeld, das sich um sie herum aufbaute. »Ich wollte Aufruhr erzeugen. Um den Celista nervös zu

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