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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Hoffnungsbringer nie ein lebendes Wesen das Zweistromland erreicht hat.«
    »Das ist in der Tat eine interessante Geschichte.«
    »Sie ist noch nicht zu Ende. Die Thas wollten das ... Treibgut bergen. Einen Mann, der aussieht, als sei er einer unserer Vorväter. Und einen zweiten, dessen Kopf von Federn bewachsen ist.«
    Der Geschichtswahrer strich über seinen Federumhang. »Sieh an, sieh an.«
    »Sie wollten also das Treibgut bergen, da spülte es einen dritten Körper an. Bereits vorher herrschte helle Aufregung unter den Thas. Als sie aber den dritten Körper sahen, gerieten sie völlig aus der Fassung. Und das, obwohl er offenbar nicht mehr lebte.«
    »Kennt er den Grund für das Verhalten der Thas?«
    Thinche verneinte. »Wir konnten nur hilflos zusehen, wie die Thas das Treibgut aus dem Wasser zogen und es auf ihre Seite brachten. Ich spürte Zorn in mir aufsteigen über die Ungerechtigkeit des Khertak. Warum beschenkte er die Thas so reich? Und wir mussten einen weiteren Dunkelzyklus warten, bis unsere Zyklenwacht begann. Die Aufregung bei den Thas war so groß, dass beinahe der gesamte Wachttrupp mitsamt Thalyan die Brücke verließ. Nur eine Handvoll Männer blieb zurück.«
    »Zwei lebende und ein toter Körper für die Thas«, knarzte Gharjochun. »Interessant, interessant. Aber ich habe den Eindruck, dass er das Ende der Geschichte noch immer nicht erreicht hat.«
    Thinches Augen tränten vor Aufregung. »Der Khertak spülte ein drittes Boot an. Samt Besatzung. Wiederum einen Mann, der aussieht, wie die Geschichten unsere Vorväter beschreiben.«
    »Sie heißen Arkoniden. Er sollte den richtigen Begriff benutzen, wenn er nicht wünscht, dass aus Vergangenheit Vergessenheit wird.«
    »Natürlich. Also ein Mann, der wie ein Arkonide aussieht. Dazu drei weitere Männer, zwei Frauen und ein großes schwarzes Tier.«
    »Zu viel der Großzügigkeit für die Thas.«
    »Das dachte ich mir auch. Deshalb gab ich den Befehl, das Treibgut für uns zu sichern. Wir waren in der Überzahl, die Thas hatten uns nichts entgegenzusetzen. Nur Vhyrno verlor dabei leider das Leben.«
    »Er hat was?«
    »Das Leben verloren.«
    »Nein, nicht er. Er! «
    »Oh! Ich habe befohlen, ...«
    Der Geschichtswahrer stemmte sich von seinem Sessel hoch. »Meine Frage sollte lediglich meine Fassungslosigkeit zum Ausdruck bringen! Ich habe sehr wohl verstanden, was er befohlen hat. Einen Unrechtsakt! Einen Zyklenbruch, einen Verstoß gegen uraltes Recht!«
    »Ich sah keine andere Möglichkeit. Ich muss an die Zukunft denken, an das Schicksal der Khal.«
    »Die Thas können diesen Rechtsbruch unmöglich ignorieren. Es wird unweigerlich zum Krieg kommen! Wie kann er da behaupten, an die Zukunft der Khal gedacht zu haben?«
    »Weil die Khal nur auf diese Weise überhaupt eine Zukunft haben!«, begehrte Thinche auf. Verstand der Alte denn nicht, dass er nicht anders hatte handeln können? »Die Thas wissen nicht, mit solch wertvollen Geschenken umzugehen. Schon vor der Spaltung benutzten sie die Gaben des Khertak zwar, aber sie wollten niemals in das Land der Vorväter zurückkehren.«
    »Ist das so falsch?«
    »Das wage ich nicht zu beurteilen. Aber sie misstrauen allem, was von oben kommt. Und nun Lebewesen! Sie werden in ihnen Spione des alten Feindes sehen, sie für Gesandte der Methans halten. Vielleicht für den Feind selbst. Sie werden die Gelegenheit nicht nutzen, den Untergang der Nethor aufzuhalten. Nicht die Thas! Ich musste den Befehl geben. Ist das denn so schwer zu verstehen? Dafür riskiere ich auch einen Krieg.«
    Gharjochun ließ sich in den Sessel sinken. »Er ist mir schon früher bei den Unterweisungen als hitzköpfiger, unbelehrbarer Jungnethor aufgefallen. Warum setzt er so große Hoffnung in seine ... Gäste? Muss ich ihn erst an die Geschichte des Hoffnungsbringers erinnern?«
    »Das ist nicht nötig. Sie ist mir durchaus bewusst.«
    »Und was, wenn er sich täuscht? Was, wenn die Thas recht haben und es sich tatsächlich um Spione von flussaufwärts handelt?«
    Thinche dachte kurz nach. »Dann werden wir sie töten müssen.«

Aus den Unterweisungen der Geschichtswahrer
     
    Die Geschichte der Nethor beginnt mit einem Krieg.
    Heute wissen wir nicht mehr, von wo oberhalb des Flusses die Methans kamen und wie sie aussahen, ja, wir wissen nicht einmal, was ihr Name bedeutet, aber wir wissen, dass sie in großer Zahl über unsere Vorfahren herfielen.
    Es blieben nur zwei Möglichkeiten: Flucht oder Tod. Unsere Väter

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