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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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hat recht«, sagte der Purrer. »Chabalh riecht Männer kommen. Männer riechen nach Wut.«
     
    »Wir müssen zu den Thas«, rief Ishy. »Vielleicht verfolgen sie uns nicht bis dorthin. Los, zur Flussgabelung!«
    »Nein!«, entschied Rhodan. »Wenn die Wachen und Jäger uns für Thas halten, werden sie Leute zur Brücke schicken, um uns den Rückweg zu blockieren. Außerdem sind dort die Männer der Zyklenwacht. Wir müssten ein Blutbad anrichten, um durchzukommen.«
    »Willst du aufgeben?«, fragte Belinkhar.
    »Es gibt einen anderen Weg.« Alle Augen richteten sich auf Ellert. »Wir müssen zum Fluss, aber nicht zur Gabelung. Folgen Sie mir!«
    Rufe wurden laut.
    »Dort sind sie!«
    »Holt sie euch!«
    Sie rannten auf eine dichte Hecke zu. Ein Pfeil sauste um Haaresbreite an Rhodan vorbei und blieb zitternd in einem Baum stecken. Sie schlugen einen Haken, dann noch einen und tauchten in die Hecke ein. Zweige und Dornen kratzten ihnen über die Haut, zerrten an ihrer Kleidung und den Haaren, als wollten sie die Flüchtlinge aufhalten.
    Sie kämpften sich durch das Gestrüpp und brachen um einige blutige Schnitte reicher auf der anderen Seite hervor.
    »Da entlang!« Ellert deutete auf das Band aus matt schimmernden Sternschwärmern. »Sucht nach einer Brücke.«
    In den Bäumen flammten kleine Lichter auf. Benutzten die Nethor in ihren Baumhütten etwa Fackeln? Oder leuchtendes, technisches Treibgut, das sie nur selten einschalteten, weil sie wussten, dass die Energie irgendwann verbraucht sein würde?
    Gleichgültig. Weiter!
    Sie rannten über ein Feld, pflügten durch Getreidehalme, jagten über eine Wiese und durch ein kleines Wäldchen. Belinkhar stolperte über eine Wurzel, die sie im Dunkeln übersehen hatte, überschlug sich und krachte gegen einen Baumstamm.
    Rhodan blieb stehen, hetzte zu ihr zurück und half ihr auf. »Alles okay?«
    »Alles noch dran!«
    Irgendwo hinter sich hörten sie Stimmen. Die Khal waren ihnen auf den Fersen. So schnell es ging schlossen sie zu den anderen auf.
    Endlich sah Rhodan den Fluss und die Sternschwärmer vor sich. Die Jäger waren glücklicherweise verschwunden. Vermutlich hatte der Alarm sie weggelockt.
    »Nach rechts«, rief Ellert.
    Hoffentlich wusste er, was er tat.
    Sie hetzten weiter, hielten aber so großen Abstand vom Khertak, dass sie sich gegen das Lichterband der Sternschwärmer nicht abzeichneten. Immer wieder verharrten sie und wichen ins Landesinnere aus, wenn der Purrer sie vor Nethor auf ihrem Weg warnte.
    »Chabalh sieht Steg für Fluss überqueren!«
    Gelobt sei die Nachtsichtfähigkeit der Großkatze! Rhodan kniff die Augen zusammen, erkannte jedoch nichts. Dennoch zweifelte er keine Sekunde am Wort seines Leibwächters.
    Nach einigen Metern entdeckte auch er die Brücke.
    Nun blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Schutz der Bäume zu verlassen und sich auf den Präsentierteller zu begeben.
    »Schnell! Wutmänner kommen!«
    Sie liefen zur Brücke. Unruhe entstand in den Reihen der Sternschwärmer. Statt ruhig über dem Fluss zu treiben, schwebten sie hektisch durcheinander – und verteilten sich auch über den Steg. Ihre Fäden hingen bis auf den Boden. Waren sie gefährlich?
    Mit weiten Sätzen jagte Chabalh auf die Quallenwesen zu. Sie wichen zur Seite und bildeten eine Schneise, durch die Rhodan und seine Gefährten das andere Ufer erreichten. Leider schlossen die Sternschwärmer den freien Streifen auf der Brücke nicht wieder.
    »Es ist nicht mehr weit«, rief Ellert. Seit seiner Geistreise wirkte er wie ausgewechselt. Von einer Schwäche war nichts mehr zu bemerken.
    Rhodan entdeckte drei Verfolger auf der gegenüberliegenden Flussseite. Einer trug einen Bogen und schoss einen Pfeil auf sie ab, der sie aber weit verfehlte. Die anderen beiden jedoch ...
    »Sie haben unsere Strahler!«, rief Atlan. »Lauft!«
    Alle folgten der Empfehlung des Arkoniden. Der Untergrund war uneben und mit Geröll bedeckt, was ein gefahrloses Vorankommen nicht erleichterte.
    Rhodan riskierte einen Blick zurück. Die Nethor hetzten auf die Brücke zu, doch kurz bevor sie sie erreichten, verging sie in einer Explosion. Iwan Goratschins Werk! Schrotttrümmer, Holzplanken und Splitter pfiffen durch die Luft und rissen tiefe Wunden in die Reihen der Sternschwärmer.
    Die Khal warfen sich zu Boden, um nicht getroffen zu werden. Im Liegen schoss einer den Handstrahler ab. Rhodan erkannte ihn: Es war Thinche! Glücklicherweise war er im Umgang mit der Waffe nicht geübt.

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