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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Kakerlaken. Nach dem dritten Monat bin ich abgehauen.«
    Da Kirtol verzog verächtlich die Mundwinkel. »Glanzleistung, Weichei. Schon mal was von Soldatenehre gehört?«
    »Was ist ehrenvoll daran, bis zum Hals in Insektengedärm zu stehen, bloß weil irgendein hochadeliger Schwachkopf Hyperkristalle im Erdreich vermutet?«
    »Wir müssen weg!« Tineriaan deutete zur Straße. »Da ...«
    In die Senkgräser und Perlmuttschirme kam Bewegung. Die Pflanzen raschelten wie unter einer Windbö. Sieben Naats traten hinter den Stämmen und Gräsern hervor, die Strahler auf die Gruppe gerichtet. Es war derselbe Trupp, der sie vor wenigen Minuten verfolgt hatte und dann abgebogen war. Offensichtlich in weiser Voraussicht, ihnen einen Hinterhalt zu legen.
    Ageare senkte den Kopf. Es war aus.

17.
    Im Senkgras
     
    Martuaar kam zu sich und aktivierte ein Holo über seinem Armbandgerät. Angewidert und entsetzt stellte Ageare fest, dass die Frau auf dem Bild keine andere war als Mesira da Kaertas, die Sicherheitschefin des Planeten. Der Naat zeigte ihr die Gefangenen über die Aufnahmeoptik.
    Da Kaertas' Gesicht erhellte sich. »Sieh mal an. Diese Gruppe lasse ich sofort abholen. Verwahren Sie sie gut.«
    »Verstanden.« Martuaar stellte zwei Naats ab, die ihnen die Paralysestrahler abnahmen und sie an ein Militärfahrzeug führten. Dort legten die Soldaten ihnen Fesseln aus Metallplast an.
    Ageare schaute zu da Kirtol, der grau im Gesicht aussah. Sie fühlte sich furchtbar, aber letztlich würde sie überleben. Vielleicht bekam sie eine kurze Freiheitsstrafe oder eine Buße, abzuzahlen in mehreren Einheiten. Sie hatte versucht, eine Stadt zu verlassen, und einem Farmer zur gescheiterten Flucht verholfen, um an Xirdorhäute zu kommen. So zumindest die offizielle Version. Es spielte keine Rolle, ob man ihr glaubte oder nicht. Sie hatte mächtige Verbündete, und sie wusste nichts, was man ihr mit Drogen oder anderen Mitteln entlocken konnte.
    Bei da Kirtol sah der Fall anders aus. Er fürchtete um sein Leben.
    Der Regen ließ nach, sodass sprühfeine Tropfen sie gleichmäßig durchnässten. Ageare spürte es kaum. Sie überlegte fieberhaft, wie sie es anstellen sollte zu entkommen, obwohl sie wusste, dass jeder Fluchtversuch scheitern musste. Inzwischen waren an die dreißig Naats in der Gegend, die ein Auge auf sie hatten.
    Es dauerte keine halbe Tonta, bis sich ein Fahrzeug mit hell flammenden Scheinwerfern näherte und bei ihnen hielt. Ageare erkannte den Mann, der ausstieg und mit Martuaar redete: Estorian da Kantis, der breitschultrige Koloss mit dem Dauergrinsen, der Tineriaan gemeinsam mit seinem Kameraden Sektan da Istinur am Raumhafen gedemütigt hatte. Ausgerechnet.
    »Ich übernehme die Gefangenen. Sperrt sie hinten rein.« Da Kantis wies auf seinen Wagen, der über eine gepanzerte Transportzelle verfügte. »Auch ihr Zeugs.«
    Martuaar zögerte. »Mit dem Felslandnaat passen die nicht da rein. Schon gar nicht zusammen mit der Ausrüstung.«
    »Lass den Glatzkopf draußen! Bring sie auf den Beifahrersitz und schmeiß die Tornister in den Fußraum!«
    In Martuaars Gesicht zeigte sich ein Misstrauen, dass er Ageare beinahe sympathisch wurde. »Das ist gegen die Vorschriften.«
    Da Kantis ließ den arroganten Arkoniden heraushängen und hob das Kinn. »Willst du mir sagen, wie ich meinen Job zu machen habe, Strahlfresser?«
    Im Gesicht des Naats arbeitete es, seine Stimme zeigte unterdrückte Wut. »Nein, Herr.«
    »Dann los! Das Glatztäubchen samt Reisegepäck in die Fahrkabine, die anderen nach hinten.«
    Die Naats gehorchten. Martuaar packte Ageare so grob, dass sie aufschrie. Heftig atmend landete sie auf einem der beiden Beifahrersitze.
    Der Wagen sank nach unten, als die Soldaten Tineriaan und die beiden Männer in die Zelle zwangen. Viel mehr Gewicht konnte er nicht tragen, wenn die Achsen und Federn die Fahrt überstehen sollten.
    Nach einer kurzen Prüfung, ob seine Gefangenen in der Zelle sicher verwahrt waren, setzte da Kantis sich ans Steuer und startete per Sensorberührung auf dem eingebauten Konsolendisplay. Dabei schenkte er Ageare ein breites Lächeln. »Hallo, Goldauge!«
    Ageare verzichtete auf eine Antwort und starrte nervös geradeaus.
    Da Kantis nahm eine der Außenstraßen, die parallel zum Stadtrand verliefen. Die Naats und ihr Fahrzeug blieben immer weiter zurück, doch da Kantis machte keine Anstalten, eine der Abzweigungen Richtung Innenstadt oder zum Raumhafen zu nehmen.
    »Was soll das? Wohin

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