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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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mir?«
    »Wenn meine Heimat stirbt, sterbe ich ebenfalls.«
    »Deine Heimat, dieser Planet - Balance B?«
    »Ein Planet, nein, das haben wir längst nicht mehr. Meine Heimat ist dieser Ordensturm.«
    Shim Caratech zögerte nicht länger. Sie ging, rannte zuletzt, sodass ihr Herz wild gegen die Rippen hämmerte. Der Mars-Liner durfte nicht ohne sie starten.
    »Wartet!«, keuchte sie.
    Nichts bewegte sich.
    Die Furcht, vielleicht nur um Sekunden zu spät zu kommen, wich dem beklemmenden Gedanken, allein zu sein.
    Und wenn schon. Welche Chance würde der schwerfällige Schwebebus gegen die schlanken Jäger der Nodronen haben?
    Sie waren ein verlorener Haufen. Das wurde Reginald Bull erst richtig bewusst, als er die wenigen Personen vor sich sitzen sah. Fran Imith und Pratton Allgame durchwühlten gerade die Medo-Aus-rüstung des Liners. Besonders umfangreich war das Material nicht.
    Fran verabreichte der Kosmopsychologin eine schmerzstillende Injektion. Dabei hantierte sie nicht nur überaus geschickt mit den Ampullen und der Druckluftkanüle, sie wusste auf Anhieb, wo sie ansetzen musste. Bully nahm sich vor, Fran danach zu fragen - später, sobald sie das Gebäude weit hinter sich hatten.
    Niemand hatte den Bus während ihrer Abwesenheit betreten. Die Überwachung arbeitete zwar nur auf positronischer Basis, doch sie hätte jede Manipulation aufgezeichnet.
    Alle Funktionen zeigten Grünwerte. Bully fragte sich dennoch, wie er den Schwebebus aus dem Hangar fliegen sollte.
    Damit die Wand ihre Konsistenz veränderte, bedurfte es zweifellos eines Anstoßes, eines Funkimpulses oder einer besonderen Strahlung. Oder der Vorgang wurde zentral ausgelöst. Es gab unzählige Möglich-keiten. Reginald Bull verwünschte die Tatsache, dass er nicht rechtzeitig danach gefragt hatte. Denkbar war auch ein vollautomatischer Vorgang, sobald der Liner der Wand nahe kam. Falls er sich allerdings irrte, würde er keine zweite Chance erhalten.
    Bully drosch die Fäuste aneinander. Er würde ohnehin nicht starten, solange sie nur so wenige waren. »Sechs von dreißig.« Er schüttelte den Kopf. »Wir müssen warten.«
    Aber genau das konnte er nicht. Er durfte alle, die es bis in den Bus geschafft hatten, nicht einer vagen Hoffnung wegen in neue Gefahr bringen.
    Galt das auch für Perry Rhodan? Bully biss die Zähne zusammen. Unbewegt blickte er nach draußen. Vielleicht war es gerade die massive Hangarwand, die dem Mars-Liner bislang Schutz bot. Die Angreifer konzentrierten sich auf die Fensterfronten in den oberen Etagen. Im Bus waren die Erschütterungen kaum mehr wahrzunehmen, hier innen wirkte die Welt noch einigermaßen heil. Die Sensoren zeichneten alle Beben auf und projizierten die Daten auf die Frontscheibe. Die Ausschläge wurden intensiver.
    Fran und der Weinbauer Pratton hatten die Kosmopsychologin auf die hinterste Bank gelegt, das waren vier Sitzplätze zwischen den beiden Hygienezellen. Die Verletzte schien zu schlafen. Aber ihr Atem war flach und kaum wahrzunehmen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Fran, als Reginald Bull sie fragend ansah. »Ich vermute, sie hat schwere innere Verletzungen, aber in dieser Schrottkiste gibt es keine Möglichkeit, das festzustellen. Ich kann nur ihre Schmerzen lindern.«
    Bully nickte stumm. Er widersprach nicht. Mit »Schrottkiste« hatte Fran Imith gar nicht so Unrecht. Andererseits war ein Medienspektakel geplant gewesen, kein Ausflug in die fernste Zukunft des Solsystems.
    Der Reporter blickte ihm entgegen. Mit zwei Fingern wischte er sich überschüssiges Wundplasma von den Brauen. Seine Stirn wies zwei lange Platzwunden auf, das schon geronnene Blut war in seinem
    Gesicht verschmiert und wirkte wie eine Kriegsbemalung. Auch eine Fleischwunde am Oberarm war schon versorgt.
    »Wir sind die Letzten«, stellte der Mann fest. »Außer uns hat es keiner zurückgeschafft.«
    Bully reagierte nicht darauf. »Bist du in Ordnung?«, fragte er ausweichend.
    »Ich schon, aber... «
    »Wir warten!« Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch. Bull ging wieder nach vorne. Nur neben der Sitzreihe, in der sich Quart Homphé zusammengekauert hatte, blieb er stehen. Der Künstler zitterte. Er hatte die Arme vor der Brust überkreuzt und wippte mit dem Oberkörper unkontrolliert vor und zurück. Er schien nicht einmal zu bemerken, dass jemand neben ihm stand.
    Homphé reagierte auch nicht, als Bully ihn ansprach. Nur ein Wimmern kam stoßweise über seine Lippen.
    »Hast du Schmerzen, Quart?«
    Homphé hielt

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