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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Jedenfalls liegt ihre Haarspange noch auf dem Bett, und bislang habe ich sie nie ohne das Ding gesehen.«
    »Hast du versucht, sie über Funk zu erreichen?«
    »Ich bekomme keine Verbindung. Entweder hat sie das Funkgerät nicht aktiviert oder es gibt eine Reichweitenbegrenzung.«
    »Was sonst noch?«, wollte Bully wissen. »Ich hasse solche Tage, an denen junge Frauen und Katzen verschwinden.«
    »Und Künstler«, fügte Fran Imith lapidar hinzu.
    »Willst du behaupten, dass Quart Homphé ebenfalls in diesem Moloch unterwegs ist?« Reginald Bull lachte hell. »Tut mir Leid, Fran, aber das nehme ich nicht einmal einer TLD-Agentin ab. Quartodezimus wird vor Angst schlotternd unter seinem Bett liegen. Hast du da schon nachgeschaut?«
    »Quartodezimus, mein Lieber, hat vor Shimmi das Gebäude verlassen. Das steht fest. Sie muss ihm gefolgt sein.«
    Perry Rhodan war es, der fragte: »Was kann ein Künstler in einer Stadt wie dieser suchen?
    Sie war noch da und beobachtete ihn. Shim Caratech war nicht weniger aufdringlich als ihre grässliche Katze.
    Quart Homphés Herz hämmerte bis zum Hals. Zeitweise hatte er das entsetzliche Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, aber irgendwie schaffte er es doch, sich auf den Beinen zu halten. Er quälte sich mit der Suche nach Gründen. Vielleicht war die gescheiterte Beziehung an allem schuld. Auf dem Mars hatte er Abstand gewinnen und zu sich selbst finden wollen. Einfach nur da sitzen und die Stille und endlose Leere genießen. Und er hatte gehofft, endlich unsterblich zu werden. Mit einem monumentalen Kunstwerk, wie es keiner vor ihm in Angriff genommen hatte. Vor Jahren hatte er sogar schon in Erwägung gezogen, die schwebende Solare Residenz mit Glitzerfolie zu verpacken. Ein verlockender Gedanke war das. Aber den Mount Olympus in ein Gesicht zu verwandeln...
    Schnaufend rang er nach Luft. Vor seinen Augen tobten grellbunte Reflexe, er spürte die Halsschlagadern hüpfen. Wenn er jetzt zusammenbrach, war es aus, zu spät für jede medizinische Hilfe. Woher hätte sie auch kommen sollen? Vielleicht gar kein schlechtes Ende, dachte er. Umfallen und weg, einfach entschweben, das wünschte er sich. Er schwitzte und spürte, wie ihm die Nässe den Rücken hinab rann. Sein Blutdruck spielte wieder verrückt, jagte von einem exorbitanten Wert zum nächsten. Und die Tabletten lagen im Bus, weil er sie in der Hektik vergessen hatte. Außerdem hatte er gehofft, sich innen ausruhen und Abstand gewinnen zu können. Allein im Bus... ein sonderbares Gefühl, die quälende Furcht vor dieser Welt hier draußen zu besiegen, nicht im Hotel und in der Nähe der anderen. Er hatte es versucht, hatte den Mut aufgebracht, es den anderen zu zeigen. Auch ohne die Waffe, die sie ihm verweigert hatten.
    Ich brauche euch nicht, keinen von euch. Und ich kann doch nichts dafür, dass ich noch am Leben bin und die anderen sterben mussten. Ich habe das nicht gewollt, das alles nicht... Mit der Faust schlug Quart Homphé auf die Gepäckfächer, die sich ebenso wenig öffnen ließen wie alle anderen Verriegelungen. In dem Moment sah er Shim Caratech wieder. Sie glaubte wohl, dass er sie nicht bemerkt hatte.
    Quart Homphé entwickelte eine Geschmeidigkeit, die er sich selbst nicht zugetraut hätte. Hinter dem Bus rannte er los. Er stieß gegen abgestellte Gleiter, taumelte weiter. Bunte Zackenmuster tanzten vor seinen Augen. Vergeblich versuchte er, die Brille auf die Nase zu bekommen. Er stolperte, stürzte und schürfte sich den Arm auf. Klebrig warm tropfte Blut über seine Finger. Der Anblick tat ihm nicht gut, er spürte die Übelkeit aufwogen. Wimmernd krümmte er sich zusammen, und dann war da nur noch ein Summen in seinem Schädel.
    Das Zirpen machte ihn verrückt. Er konnte es nicht ignorieren, es fraß sich in seine Gedanken. Da war jemand dicht vor ihm. Ein beißender Geruch stach ihm unangenehm in die Nase. Röchelnd atmete er durch den Mund.
    Er lag auf der Seite, auf einer viel zu harten Unterlage, und seine Lider waren hoffnungslos verklebt. Er schaffte es nicht, die Augen zu öffnen. Erst als ihm jemand mit einem kühlen Tuch die Stirn und die Augenwinkel abwischte... Jemand? Der Gedanke entsetzte ihn.
    ... schaffte er es wenigstens, einen Teil seiner Umgebung wie durch dichten Nebel hindurch wahrzunehmen.
    Da war nichts, was ihm bekannt vorgekommen wäre. Sonderbar geformte Möbel oder Maschinen im Hintergrund, dazu ein flackernder Holoschirm. Und unmittelbar vor ihm dürre Beine, eine Vielzahl

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