PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Künstler entweder etwas aus dem Bus holen oder sich in den Mars-Liner zurückziehen wollte. Nach der Schleuse hantierte er an den unten liegenden Gepäckfächern. Sogar an der Kühlbox, in der die Leiche der Psychologin lag, versuchte er sich. Die positronische Verriegelung konnte er ohne den zugehörigen Code aber nicht überlisten.
Mitten in der Bewegung hob Quart Homphé den Kopf. Für einen Sekundenbruchteil glaubte Shim, dass er sie anschaute, und zuckte zurück. Erst Augenblicke später wagte sie sich hinter dem Gleiter, den sie als Deckung gewählt hatte, wieder hervor.
Homphé war verschwunden.
Schikago auf den Armen, lief Shim zum Mars-Liner hinüber, umrundete das Heck, hastete auf der anderen Seite nach vorne. Quart Homphé schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
Shim Caratech rannte zwischen den Reihen der Gleiter hindurch. Nichts. Irgendwann gab sie auf, sie war schließlich nicht Homphés Kindermädchen. Mit bebenden Fingern fischte sie das Mini-Funkgerät aus der Tasche und schaltete es ein, um Perry Rhodan oder Reginald Bull zu informieren. Letztlich überlegte sie es sich doch anders und ließ das Funkgerät wieder in die Tasche fallen. Unschlüssig stand sie da. Sollte sie ins Hotel zurückkehren oder dem Reiz von Mantagir nachgeben?
Kapitel 16
Bully lehnte im Durchgang zwischen den beiden Zimmern. In der Hand hielt er ein Getränk aus dem Kühlfach. Er nahm einen kräftigen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Schmeckt fruchtig und erfrischt. Ich denke, dass das jeder von uns trinken kann.«
Ihnen fehlte die Möglichkeit, fremde Nahrungsmittel zu analysieren. Andererseits stand nicht zu erwarten, dass etwas davon unbekömmlich sein würde.
»Was unternehmen wir, falls sich dieser ominöse Forscher nicht meldet?«, fuhr Bully fort. »Wir wissen nicht einmal, ob Taz schon gelandet ist. Vielleicht hat er nach dem Angriff auf den Turm kalte Füße bekommen.«
»Ich hoffe es nicht«, sagte Rhodan.
Eine zischende, schlecht akzentuierte Stimme erklang. Bully legte den Kopf schräg und lauschte auf den Kommentar, dann nahm er den nächsten Schluck. »Das hört sich nicht so an, als wäre es für uns interessant«, stellte er fest.
»Wen interessieren schon die Nachrichten von gestern?«, fragte Perry Rhodan.
»Uns.« Bully verließ seinen Platz unter dem Türrahmen und setzte sich auf Rhodans Bett. Den inzwischen leeren Getränkebehälter warf er zielsicher in den Müllschlucker.
Auf der Bildwand liefen nacheinander die Nachrichtensender ab. Da waren Szenen einer großen Stadt, zweifellos Mantagir, aber nicht einmal ein Hinweis auf den zerstörten Ordensturm wurde gegeben. Ein anderer Sender zeigte Aufnahmen aus einer riesigen Raumschiffswerft. Wie es den Anschein hatte, war ein ganzer Planet nur für die Produktion ausgebaut. »Kugelraumer«, brachte Reginald Bull beinahe ehrfürchtig hervor. Aber gleich darauf stellte sich heraus, dass die massige Kugel nur Teil eines Raumschiffs war. Ein Schwerer Sternen-kreuzer des Empires von Nodro, ausgestattet mit den besten Ent-wicklungen eines Lineartriebwerks und einer maximalen Überlichtgeschwindigkeit von einer Million.
Bully klopfte auf den Translator, dann bohrte er kurz mit dem kleinen Finger im Ohr. »Entweder mein Gehör lässt nach, oder das Gerät übersetzt falsch«, stellte er mürrisch fest.
»Eine Million Licht«, sagte Perry Rhodan. »Das habe ich auch gehört.«
»Na dann viel Vergnügen.« Bully nickte verbissen vor sich hin. »In was für einer Zeit sind wir gelandet? Was die hier fliegen, ist Schneckentempo.«
»Du willst eine ausführliche technische Funktionsbeschreibung?«
Abwehrend streckte Reginald Bull die Hand aus. »Verschone mich momentan damit. Ich denke nur nicht daran, mit so einer lahmen Ente durch den Weltraum zu gurken.«
Perry Rhodans Antwort blieb unausgesprochen. Ein Nachrichtenüberblick folgte. Die Bildsequenz zeigte den Ordensturm der Wissenschaftler von Cor’morian zu einem Zeitpunkt, als die Hälfte des Gebäudes schon in Schutt und Asche lag.
»Ein tragischer Unfall ereignete sich gestern am frühen Abend. Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte der bedeutende Ordensturm am Rand von Mantagir bis auf die Grundmauern ein. Erste Verlautbarungen scheinen darauf hinzudeuten, dass fünfdimensionale Experimente der Wissenschaftler von Cor’morian die Katastrophe verschuldet haben. Das sofortige Eingreifen Schwerer Kampfjäger des Empires von Nodro blieb
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