PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg
steigenden Temperatur.
Das Schiff brennt, dachte der Yuchte; von fern hörte er Explosionen. Die Käfer spüren, dass der Kampfpaat stirbt, dass ihre Heimat unwiederbringlich vernichtet ist. Also stellen auch sie ihre Lebensfunktionen ein.
Jemand stöhnte.
Sneber fand Perry Rhodan, zur Hälfte von Teilen eines Varsonik-Terminals verschüttet. Während er ihm half, sich zu befreien, bemerkte er, dass der Terraner verletzt war. Die große Wunde am linken Arm stank verbrannt und blutete stark.
»Ein Überschlagblitz, glaube ich«, sagte Rhodan gepresst, während er mit der rechten Hand Anzugreste aus der Wunde entfernte. »Tut verdammt weh, ist aber langfristig kein Grund zur Sorge. Muss nur die Blutung stillen. Und du, bist du okay?«
»Ja.«
»Freut mich.«
Nachdem sie gemeinsam die Verletzung behelfsmäßig versorgt hatten, kämpfte sich Rhodan zu einem intakten Terminal vor. Das Wenige, was die Notaggregate anzeigten, hatte er rasch abgefragt.
»Dieses Schiff wird demnächst auseinanderbrechen«, erklärte er. »Aber von den Beibooten sind zwei noch raumtüchtig. Alle, die dazu fähig sind, sollen versuchen, diese zu erreichen. Start in drei Minuten.«
Er zeichnete eine entsprechende Anordnung auf und ließ sie überall, wo noch Lautsprecher funktionierten, in permanenter Wiederholung ausstrahlen, zusammen mit der Standortangabe der Beiboote.
Sneber hatte nicht mit Rückmeldungen gerechnet, doch eine kam.
»Perry ... Rhodan ...«
Es war die Stimme der Königin.
Chi Waka dirigierte sie zu der Stelle, wo sie lag, zwischen den Resten ihres Diwans, den Leichen der Lakaien und den Eiern, die immer noch unter ihr hervorquollen.
»Bin ... schwer verletzt, aber nicht ... tödlich«, sagte sie röchelnd, abgehackt. »Kann mich nicht mehr bewegen. Keine Chance, ein Beiboot ... erreichen zu wollen.«
»Lass es uns dennoch versuchen!«
»Nein. Nicht ... transportfähig. Hielte nur die Überlebenden auf. Nodronisches Enterkommando wird ... bald da sein. Töte mich, Perry Rhodan!«
»Was?«
»Kann es nicht selbst tun. Muss aber sein ... Darf den Nodronen nicht in die Hände fallen. Sie haben Medikamente ... Ich würde alles preisgeben, was ich weiß. Positionen sämtlicher Kavernenwelten ... Unter meiner linken Hüfte liegt ... ein Strahler. Töte mich, Perry Rhodan. Bitte. Jetzt gleich!«
Sneber Grax sah, wie es im Gesicht des Terraners arbeitete.
»Lauf vor, Sneber«, sagte Perry schließlich. »Lauf zu den Beibooten. Ich komme nach. Sollte ich es nicht mehr schaffen, startet ihr dennoch zum genannten Zeitpunkt, klar? Wartet keinen Augenblick länger. Das ist ein Befehl, Linksberater. Du bist mir persönlich für seine exakte Ausführung verantwortlich. Und nun ab mit dir!«
Sein Tonfall signalisierte, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Also tat Sneber Grax, wie ihm geheißen war. Er rannte los. Lehm und undefinierbare Flüssigkeiten quatschten unter seinen Füßen. Gelegentlich knackte ein Chitinpanzer.
Das Bild von Rhodan, wie er sich über die Königin beugte, blieb auf Snebers Netzhäuten eingebrannt.
»Ist es nicht herrlich anzusehen?«
Pelmid Sulcatob gab ihrem Meister Recht. Die Formation, in der die nodronische Flotte um DORDO'KYEION Aufstellung genommen hatte, besaß etwas Majestätisches. Ein Kristall aus Tausenden und Abertausenden von Schweren Sternenkreuzern, alle im genau gleichen Abstand, geometrisch exakt ausgerichtet, wie mit dem Lineal gezogen. Ein Bild des Triumphes, eine beeindruckende Demonstration der nodronischen Superiorität über die minderen Völker Vaaligos.
Axx Cokroide hatte die Verfolgung des Rests der quochtischen Flotte einstellen lassen, nachdem deren Flaggschiff auseinandergebrochen war. Leichte Kreuzer und unzählige Geschwader von Raumjägern säuberten das Schlachtfeld. Mit lässiger Präzision machten sie denjenigen Wracks, aus denen noch energetische Emissionen angemessen wurden, und den vereinzelt im Raum treibenden Quochten den Garaus.
Pelmid wandte sich von den Holoschirmen ab. Das war keine Arbeit für Kunstschützen, sondern für Schlächter. Doch auch die musste getan werden. So hatte es der Son'Trokete befohlen.
Axx ...
Bald würden an den offenen Feuern in den Offiziersmessen der nodronischen Schiffe die Siegesfeiern beginnen. Immer wieder würden die Kelche auf Axx Cokroide gehoben werden, würde seine Genialität gelobt und die Falle gerühmt werden, die er den verhassten Krötenköpfen gestellt hatte. DORDO'KYEION bedeutete noch nicht den
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