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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sich, streifte im Gehen Perrys Arm behutsam ab. »An der Verschneidung von Schlucht und Ungesäuberten Ebenen, hat der Portier gesagt. Was könnte damit gemeint sein?«
    Sie sahen es, nachdem sie der Hauptverkehrsader, die parallel zur Abbruchkante verlief, einige hundert Meter weit gefolgt waren. Hier verengte sich die Häuserschlucht und ging dann in eine Art Schacht oder Kamin über, von unregelmäßigem Querschnitt, etwa dreißig Grad zur Senkrechten verschoben und zwischen zwanzig und sechzig Meter durchmessend. Unzählige fragile Brücken, oft nicht viel mehr als windschiefe Leitern oder Seile mit vereinzelten Brettern, spannten sich zwischen den schmutziggelben Wänden dieser »Verschneidung«. Überall hingen schmuddelige Hinweisschilder und Leuchtreklamen, bei denen die meisten Buchstaben ausgefallen waren.
    Perry bemühte sich, die Aufschriften zu entziffern, und las laut vor, was er zusammenstoppeln konnte. Auch Fran hatte bereits begonnen, das Vaaligonde zu erlernen, doch stand sie wegen der Zeit, die sie im künstlichen Tiefschlaf verbracht hatte, erst ganz am Anfang.
    »>Institut für Individualpsychologie und Intimschmuck<«, übersetzte der Translator Perrys Gestammel, während sie auf den schwankenden Brücken tiefer kletterten. »>Medidation nach der Manta-Methode, Massage gegen Aufpreis< ... >Dreiundzwanzig Wege zum unzerstörbaren Glück, mit Freigetränken< ... >Laichen, bis die Schuppen platzen< ... >Garantiert gigantische Gewinne durch Investitionen in die Neue Ökonomie< .«
    »Das dürfte ein bisschen zu viel versprochen sein«, kommentierte Fran amüsiert. »Wenn der angebliche Experte sein Büro in einem derartigen Loch hat.«
    Immer weiter hinab ging es, mal über bröckelnde Simse die Wände entlang, mal über nicht einmal zwei Fuß breite Stege ohne Geländer quer über den Schacht. Im engen Dickicht der vielen Verstrebungen nutzten ihnen die Antigravs herzlich wenig. Doch mussten sie immerhin keine Angst vor einem Absturz haben.
    Schließlich entdeckte Perry die Leuchtreklame. Sie war eine der größten und, gemessen am hiesigen Standard, prunkvollsten von allen. Was hauptsächlich daran lag, dass noch sämtliche Schriftzeichen intakt waren.
    »>Ter-Gün-Madian, Advokatus und Pflichtbeistand, alle Kassen. < Das muss es sein.«
     
    Er begrüßte sie aufs Devoteste. Gerade, dass er ihnen nicht die Füße abschleckte. Richtig eklig. Hochwohlgeboren hin, Durchlaucht her ... Obwohl er alles daran setzte, weltmännisch gewandt aufzutreten, konnte er nicht verbergen, wie sehr er sich vor seinem berühmten Clansoberhaupt in die Hosen machte. Sogar Axx wurde es bald zu viel der Unterwürfigkeit.
    »Spar dir das Gesülze. Bring uns zu unseren Quartieren, Attaché Mokoefa«, befahl er barsch. »Wir sind müde. Wenn wir uns ausgeruht haben, wirst du mir von euren Fortschritten berichten. Es gibt doch welche?«
    Der so genannte Attaché, ein ungewöhnlich schwammiger Nodrone mit lachhaft kurz gestutztem Bart und Haupthaar, vollführte einen weit ausladenden Schlenkerer mit der Hand, in der er eine Trinkschale hielt. Das sollte wohl nonchalant wirken. Doch er zitterte dabei so stark, dass er die Hälfte des Begrüßungstrunks verschüttete und sich von oben bis unten bekleckerte.
    »Gewiss, o erhabener Botschafter Cokroide, ruhmreicher Son'Trokete und Heerführer«, säuselte er, wobei ihm der Kichersaft vom speckigen Wams troff. »Wir haben unsere Fühler ausgestreckt und auch bereits Rückmeldungen erhalten. Ich verfüge über allerbeste Verbindungen, müßt ihr wissen.«
    »Wir werden ja sehen. Jetzt zeig uns die Unterkünfte.«
    Auf einen Wink Mokoefas sprangen drei - selbst für nodronische Verhältnisse - spärlich bekleidete Frauen herbei und bückten sich diensteifrig nach dem Gepäck. Axx verscheuchte sie mit einer kaum merklichen Handbewegung sofort wieder. Stattdessen beluden sich Mozz und Wlenko, die beiden zu Varrn Vardak gehörigen Männer, mit dessen und Cokroides zahlreichen Tornistern. Pelmid Sulcatob trug ihre Ausrüstung und die wenigen mitgenommenen, persönlichen Habseligkeiten selbst.
    Der Attaché ging voran. Aus der protzigen, doch letztlich geschmacklos und billig wirkenden Empfangshalle gelangten sie über eine breite, geschwungene Treppe in einen Laubengang. Dessen offene Bögen blickten auf der einen Seite in den Innenhof der Niederlassung, auf der anderen hinaus auf die Oberfläche des neunten Mondes. Dort stand, sich als Silhouette vor den Energiekuppeln der

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