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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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benachbarten Enklaven abhebend, Mokoefas Handelsraumer. Er war ungefähr so groß wie ein leichter Sternenkreuzer, aber gedrungener, und unzweifelhaft viel schwächer bewaffnet. Ein Wunder, dass er sich ohne Geleitschutz überhaupt in diesen Sektor wagte.
    Oder auch nicht, dachte Pelmid. Was sonst sollte einen Nodronen nach Wrischaila treiben, wenn nicht zwielichtige Geschäfte zwischen den Fronten? Kurz: Schmuggel; falls er nicht sogar Geschäfte für die Rebellen tätigt - über mehrere Ecken, versteht sich.
    Die dreiundzwanzig Monde des Planeten Wrischaila stellten eines der letzten Werftwerke von Vaaligo dar, eine Art freie Wirtschaftszone; wenn man so wollte: einen riesigen »Gewerbepark« mit dem Schwerpunkt auf Raumfahrtindustrie. Ein anachronistisches Überbleibsel der mangelhaft organisierten galaktischen Gesellschaft vor dem Auftreten der Nodronen; mittlerweile technologisch längst nicht mehr auf der Höhe und weitab vom Schuss, also von den derzeitigen Brennpunkten des Geschehens in Vaaligo. Es gab, hatte Axx Cokroide beim Herflug im Beiboot erklärt, keine Zentralverwaltung, nur das lose »Konsortium der 23 Gewerken«, die auf dem jeweiligen Mond - der jeweiligen Werkwerft - auf höchst unterschiedliche Weise regierten und vielen verschiedenen Echsenvölkern entstammten.
    »Die Verhältnisse in Wrischaila sind ungeheuer kompliziert«, faselte Mokoefa, der Attaché, während sie den Laubengang entlangschritten, »komplizierter noch als in den anderen übrig gebliebenen Werftwerken. Doch das wisst ihr ja sicher selbst, hohe Herrschaften. Gleichwohl, um Jurisdiktion und Bürokratie braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Das kann ich alles zu eurer vollsten Zufriedenheit erledigen.«
    »Wir benötigen Identitätsnachweise«, ordnete Axx Cokroide an, ohne auf die Ausführungen seines Gefolgsmanns näher einzugehen. »Lautend auf die Namen einfacher Mitglieder deines Kleinclans, deren Personenbeschreibungen den unsrigen ähneln. Verstehst du? Wir reisen inkognito. Aus Gründen, die dich nichts angehen. Wie schnell kannst du das besorgen?«
    Mokoefa fuhr sich nervös durch die fettigen Haare. »Ein Anruf genügt, Botschafter, Son'Trokete, Herr. Maximal zwei Anrufe. Allerhöchstens drei.«
    »Wie schnell, habe ich gefragt!«
    »Wenn ihr euch, nach einem ausgiebigen, erholsamen Schläfchen, von euren Lagern erhebt, werden sie bereitliegen.«
    »Ich pflege nicht länger als eine halbe Bordeinheit zu ruhen. Also spute dich.«
    »Gewiss, o Erhabener, das werde ich. - Hier sind unsere bescheidenen Gästezimmer.«
    Pelmid vermutete, dass es sich in Wirklichkeit um die Räumlichkeiten des Attachés und seiner engsten Angehörigen handelte. Obwohl sie unübersehbar frisch geputzt und aller privater Dinge entledigt worden waren, erweckten die durchaus luxuriösen Unterkünfte in ihr nämlich den Eindruck, als würden sie regelmäßig bewohnt. Wahrscheinlich war Mokoefas Familie in aller Eile in die eigentlichen Gästequartiere übersiedelt. Nun, Pelmid konnte das egal sein.
    Axx teilte die Räume auf, wobei er es so einrichtete, dass Pelmid das Gemach neben seiner Suite bekam. Varrn Vardak musste, obwohl er als Are'Imga der Ranghöhere war, mit einem beträchtlich kleineren Zimmer vorlieb nehmen. Mozz und Wlenko teilten sich eine bessere Besenkammer. Freilich dachten auch sie nicht im Traum daran, Einspruch zu erheben.
    Nachdem Pelmid Sulcatob die Tür hinter sich geschlossen hatte und mit einem Seufzer der Erleichterung aus ihrer Uniform geschlüpft war, sprang sie ins Badezimmer. Sie wusch sich, rasierte Beine, Unterarme und Achselhaar, verrieb wohlriechendes Salböl auf ihrer Haut und schminkte sich dezent, aber sorgfältig Gesicht und Brustwarzen. Dann legte sie die Jaffage an, das traditionelle, aus einem hauchdünnen, semitransparenten
    Seidengespinst bestehende Kleidungsstück der Nodroninnen. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel.
    Sie glaubte nicht, dass Axx schon in dieser Schlafperiode zu ihr kommen würde.
    Falls aber doch, würde sie bereit sein, ihn zu empfangen.
     
    »Herein, nur herein, ihr sollt willkommen sein!«
    Die Stimme klang schrill und übersteuert. Die schwere, verbeulte Metalltür schwang auf. Perry musste sich bücken, und Fran zog ebenfalls den Kopf ein. Es dauerte einige Sekunden, dann hatten sich ihre Augen an das im Inneren herrschende Halbdunkel angepasst.
    Ein Aquarium, konstatierte Fran. Von dem schmalen Windfang abgesehen, in dem wir stehen, ist der gesamte Saal ein Aquarium,

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