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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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besserer
    Augen und Nasen als der von Irchy-Ba oder Jifften bedurft, um ihn aufzuspüren.
    Aber dann durchfuhr ihn mit einem Mal ein furchtbarer Schmerz. Und noch einer, und noch einer. Etwas drückte so schwer auf seinen linken Oberschenkel, dass Sneber panische Angst hatte, der Knochen könne brechen. Und dann verspürte er einen Stiefel mitten im Gesicht ... Da konnte er nicht mehr an sich halten. Er schrie, bäumte sich auf, um die unsichtbare Last abzuschütteln.
    Und wurde dadurch seinerseits für die Exekuter erkennbar.
    »Da ist er!«
    »Ergreift ihn!«
    »Haben wir dich endlich, du Wicht!«
    Geblendet blinzelte Sneber in das Licht der starken Taschenlampen. Tränen schossen ihm in die Augen. Widerstand war zwecklos. Einer der Irchy-Ba blockierte den einzigen Ausgang.
    »Du bist verhaftet, Delinquent Grax! Ergib dich, du hast keine Chance. Bleib in Bewegung, damit wir dich sehen können. Aber schön langsam, und versuch keine Tricks, sonst machen wir von der minder gefährlichen Dienstwaffe Gebrauch!«
    Sneber hob die Arme. Wie er es auch drehte und wendete: Seine Flucht war zu Ende, und damit im Prinzip auch sein Leben. Wie lange würde er in den Quarzminen durchhalten? Zwei Umläufe, vielleicht drei? Egal, »Leben« konnte man das sowieso nicht nennen. Er war nun einmal nicht für körperliche Arbeit gebaut. Es war aus, vorbei, vorüber.
    Da geschah etwas höchst Seltsames.
    Die beiden ihm am nächsten stehenden Exekuter kippten plötzlich zur Seite, als hätte sie fast gleichzeitig ein gewaltiger Hieb getroffen. Über sich nahm Sneber Bewegung wahr. Er drehte eines seiner Augen nach oben und sah, wie ein dünner, aus dem Nichts kommender Strahl ein kreisförmiges Loch in das Metallnetz schnitt. Sneber stand fassungslos, die Hände noch immer erhoben. Da wurde er an ihnen ergriffen und nach oben gerissen, durch das Loch, und in rasender Geschwindigkeit weiter den Abgasschacht hinauf. Der Jiffte schoss ihnen nach, doch sein Strahl verpuffte wirkungslos in einem hell aufflammenden Schutzschirm, wenige Zentimeter vor Snebers Fußspitzen.
    Sneber schloss die Augen. Sein Herz klopfte wie wild. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was hier vorging.
    Aber so viel stand fest: Wer immer ihn dazu gebracht hatte, sein Versteck zu offenbaren, hatte ihn daraufhin wieder vor den Exekutern gerettet.
     
    »Ich bin ehrenlich aufs Äußerste dankbar«, piepste die merkwürdige kleine Echse. »Nie niiiemals nicht wird euch Sneber Grax das vergessen!«
    Sie hatten die Exekuter abgeschüttelt und sich, viele Blocks weiter, in eine halb verfallene Lagerhalle zurückgezogen, um ihren unverhofften Fang genauer in Augenschein nehmen zu können.
    Am Auffälligsten war, wie unglaublich rasch seine von feinen Schuppen bedeckte Haut die Farbe, Musterung und sogar Struktur des Hintergrundes annahm. Er fügte sich perfekt in seine Umgebung ein. Wenn er sich nicht bewegte und die Lider über den dunklen, tennisballgroßen Augen schloss, musste Fran Imith zweimal hinschauen, um sicher zu gehen, dass er noch da war.
    Sneber Grax, wie sich der Chamäleonhafte nannte, war etwa einen Meter groß und ging auf zwei kurzen, gebogenen Beinen. Sein langer Schwanz lag, zu einer Spirale zusammengerollt, am Rücken an. Die dünnen Ärmchen endeten in dreifingrigen Händen.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass du gewisse Probleme mit dem NOTARIAT hast?«, fragte Perry, nachdem er sich und Fran vorgestellt hatte.
    »Das ist riiichtig und falschlich zugleich.« Offenbar taten sich die Translatoren mit der eigenartigen Sprechweise des Kleinen schwer. »Genauer genommen hat das NOTARIAT Schwiiierigkeiten mit mir.«
    Fran zog den linken Handschuh ihres Raumanzuges wieder an. Sie hatte ihn abgestreift und in die Tasche gesteckt, um die in den Ringen an ihren Fingern versteckte, mikrominiaturisierte Geheimausrüstung einsetzen zu können. Ohne den schwachen Konturschirm, den sie damit projiziert hatte, wären sie wohl nicht mehr am Leben gewesen.
    »Lass mich raten«, sagte sie. »Du hältst wenig davon, Abgaben zu entrichten, stimmt's? Zumal du kaum aufzufinden bist, wenn du nicht willst. Aber in letzter Zeit hast du es ein wenig übertrieben, und darum jagen dich die Exekuter seit etwa zwanzig Einheiten intensiver als je zuvor.«
    Sneber Grax linste zu ihr empor. Er zitterte am ganzen Leib. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Treuherziges. Doch Fran war überzeugt, dass der schmächtige Kerl mit allen Wassern gewaschen war.
    »Darf das wahr sein? Nodronen,

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