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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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an, die das antike Gefährt beaufsichtigten, »gewöhnlich gut informierten Kreisen zufolge gibt es hier in der Nähe einen Zugang zur Oberfläche. Kannst du uns diesen bezeichnen?«
    Konnte er. Aber erst, nachdem ihm Bully einen Schraubenzieher aus seinem Werkzeuggürtel überlassen hatte. Auch er war offensichtlich ein Fan der Takurischen Jagd und der Nyquodronen, die siegreich aus dem Finale hervorgegangen waren.
    Man merkte dem Schacht an, dass er so gut wie nie benutzt wurde. Er verlief parallel zu einer der Einflugröhren für die quochtischen Schlachtschiffe und war stellenweise von fahl schimmernden Pflanzen verwachsen. Mit Hilfe der Antigravs und Frans Desintegrator bahnten sie sich mühsam einen Weg.
    Aber Fran Imith hätte noch ganz andere Strapazen auf sich genommen, um endlich wieder an die Oberfläche zu gelangen. Sie war Reginald unermesslich dankbar dafür, dass er diesen Vorschlag geäußert und in die Tat umgesetzt hatte.
    Als sie den Ausstieg erreichten, aktivierten sie die Schutzschirme, wegen der Flugechsen, von denen Shimmi Caratech erzählt hatte. Tatsächlich bemerkten sie einige kreisende Punkte am Himmel.
    Am Himmel! Sie sah wieder einen Himmel, auch wenn er von Wolken verhangen war. Und einen Horizont!
    Es regnete stark, doch das machte Fran nicht das Geringste aus. Die archaische Dschungelwelt, die sich vor ihnen ausbreitete, erschien ihr in diesem Moment schöner als der schönste Sandstrand.
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin«, rief sie. »Ich weiß schon, dass wir wieder zurück da hinunter müssen. Und ich werde die Beklemmung der Kavernen auch weiter durchstehen. Jetzt aber will ich jede Sekunde genießen!«
    Und das tat sie.
    Bull synchronisierte ihre Schutzschirme so, dass sie zusammen eine Art Baldachin über ihnen bildeten, dann holte er eine Decke aus seinem Rucksack und faltete sie auseinander. Sie setzten sich darauf und sahen in den dampfenden Urwald hinaus.
    Eine unberührte Welt. Ein Paradies, in dem es nur zwei intelligente Bewohner gibt.
    Uns beide.
    »Adam und Eva«, sagte Bull heiser. Er hatte das Gleiche gedacht. Sie nickte, legte ihren Kopf in seine Schulterbeuge.
    Minutenlang wussten sie nicht, was sie reden sollten. Mussten sie überhaupt reden?
    Aber nein.
    Sie sah zu ihm auf. Ihre Blicke fanden sich, und dann ihre Lippen.
    Küsste er gut? Jedenfalls nicht wie ein Mann mit der Erfahrung von dreitausend Jahren. Fast scheu, sehr vorsichtig. Und sehr, sehr zärtlich.
    Sie lachten, als er Probleme mit dem Verschluss ihres Anzugs hatte. Als sie fast zu Tode erschrocken waren, weil eine Raubechse gegen den Prallschirm krachte. Und als sie halb in den weichen Boden einsanken, während sie sich liebten.
    Ja, sie liebten sich. Wie die ersten Menschen auf dieser Welt, oder die letzten in dieser Galaxis. Als ob es kein Gestern, kein Heute und kein Morgen gäbe, keine Zukunft und keine Vergangenheit. Sie gaben sich einander hin, ohne Bedenken oder Vorbehalt. Sie hielten sich aneinander fest, gingen ineinander auf. Der Regen prasselte auf den Schutzschirm, und sie liebten sich.
    Und danach liebten sie sich noch einmal.
    »Ich lasse dich nicht mehr fort«, flüsterte er, oder sie, einerlei. »Ich gebe dich nie wieder her, nie wieder.«
    Sie weinten vor Glück.
    Irgendwann zogen sie sich an und begaben sich Hand in Hand auf den Abstieg ins Erdinnere.
    Beim Mars-Liner stand Irn Tekkme, die Vizekönigin.
    »Ich würde gerne ein paar Worte mit euch wechseln«, sagte sie.
     
    »Weiß sie, wo man Haarspray kriegen kann?«
    »Shimmi, bitte!«
    Nachdem Fran und Bully eingetroffen waren - erhitzt und von innen heraus dermaßen glühend, dass Perry sich ein Schmunzeln nicht hatte verkneifen können -, tauschten sie ihre Erkenntnisse aus und fügten die einzelnen Puzzlesteinchen zu einem Bild zusammen.
    Irn Tekkme hatte durchblicken lassen, dass die Zustimmung des Quochtenvolkes zur Politik ihrer Königin im Sinken begriffen war. Ähnlich wie ihr ganzes Imperium, stand auch Chi Waka mit dem Rücken zur Wand. Noch hatte sie die Mehrheit auf ihrer Seite, aber das hormonelle Makroklima änderte sich seit geraumer Zeit spürbar.
    In dieser schwierigen Situation wollte sie sich den Mythos vom fremden Auserwählten zunutze machen und in Gestalt von Perry Rhodan mit Leben erfüllen. Deshalb hatte sie das Finale der Takurischen Jagd manipuliert, um ihm mit einem Schlag im ganzen Imperium höchste Popularität zu verschaffen. Und das war ihr ja auch gelungen.
    Doch

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