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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Meister der Heimlichkeit. Aber Pratton Allgame, der hatte auch was drauf.
    Links und rechts der Pforte, die sie für ihren Einbruchsversuch ausgewählt hatten, lehnten je zwei Wächter an der Wand. Und das, obwohl der Eingang ohnehin mit den höchsten hierorts zur Verfügung stehenden Technologien abgesichert war. Aber unter Personalmangel litt das quochtische Imperium am allerwenigsten.
    Im Schutz der Deflektoren schlichen Pratton, Bull und Sneber lautlos zur Pforte. Dort betätigte der Meisterdieb eines seiner Mikro-Werkzeuge.
    »Akustikfeld«, sagte er in normaler Lautstärke, ganz entspannt, als ob nicht unmittelbar neben ihnen vier schwer bewaffnete Quochten stünden. »Schirmt uns ab, und wird seinerseits von diesem überaus nützlichen Anti-Ortungs-Gerät hier vor den Sensoren der Alarmanlage verborgen.«
    Ein drittes flaches Kärtchen knackte nach wenigen Sekunden den Kode der Türverriegelung; ein viertes unterdrückte die automatische Meldung, die in einem solchen Fall eigentlich an die Überwachungszentrale geschickt werden sollte.
    »Seeehr beeindruckend. Aber jetzt wird es kniffelig. Wie sollen wir die Tür öffnen und schließen, ohne dass das den Wächtern auffällt?«, gab Sneber zu bedenken.
    »So.«
    Aus drei weiteren winzigen Bestandteilen seines »Bestecks« bastelte Pratton eine Art Mini-Projektor. Dann zog er das Türblatt auf. »Bitte einzutreten! Keine Sorge, die Quochten sehen ein Holobild der geschlossenen Pforte. Sobald wir durch sind, schalte ich es wieder ab.«
    Gesagt, getan. Nach einigen Minuten hatten sie einen Rechnerraum gefunden, der ihnen geeignet erschien, da sie durch das Bullauge im Schott mehrere Eingabegeräte für Varsoniken erspähen konnten. Pratton überwand auch diese Zugangssperre, dann verschwanden er und Bull in der Kammer.
    Sneber drückte sich an die gegenüberliegende, feuchte Wand und stellte sich auf eine längere Wartezeit ein. Derlei war er gewöhnt, das machte ihm nichts aus. Auf seiner lebenslangen Flucht vor nicht völlig zufriedenen Kunden hatte er oft und oft in beträchtlich unbequemeren Lagen ausharren müssen.
    Viel los war nicht in diesem Sektor der Kavernen. Einmal kam ein Quochte den Gang entlanggeschlurft, einen schmalen, mit allerlei Gerätschaften beladenen Antigravschlitten vor sich her schiebend. Sneber drückte auf den winzigen Taster, den Pratton ihm gegeben hatte. Daraufhin ging in der Rechnerkammer das Licht aus. Der Quochte ging vorüber, ohne etwas zu bemerken. Sneber sandte das Entwarnungssignal.
    Er machte sich keine großen Gedanken, seine Zukunft betreffend. Das hatte er nie getan. Er wollte sein Leben fristen, Spaß haben, Leute übertölpeln und hinterher nicht erwischt werden. Das hatte im Werftwerk von Wrischaila ganz gut hingehauen und würde auch in den Kavernen von Quocht funktionieren. Oder wohin es ihn sonst verschlug - falls er den Planeten je wieder verlassen durfte. Vielleicht blieb er ja auch eine Zeitlang mit diesen Terranern zusammen. Die waren recht unterhaltsam.
    Vermisste er die Gesellschaft von Angehörigen seines eigenen Volkes? Nein, ganz und gar nicht. Yuchten waren Einzelgänger. Solange er nicht geschlechtsreif wurde, konnte ihm seinesgleichen gestohlen bleiben. Und bis dahin würde noch viel Wasser durch die Kavernen von Takuri rinnen.
    Pratton kam zurück. »Wir haben gefunden, wonach wir gesucht haben«, flüsterte er. »Abgang!«
    »Ja, abeeer ... Was ist mit Bully?«
     
    Er erregte einiges Aufsehen, als er seinen Deflektor abschaltete und sich ganz ohne jegliche Sicherkeitsvorkehrungen an den Varsoniken zu schaffen machte.
    Fast im selben Moment ging der Alarm los. Jedenfalls nahm Bully an, dass es sich um einen Alarm handelte. Überall an den Wänden erglühten grüne und gelbe Lichtflecken. Die allgegenwärtigen Phichi-Gabe hörten plötzlich zu wimmeln auf und gaben schnarrende, klackende Laute von sich, um zwei, drei Sekunden später wieder zu verstummen und wild durcheinanderzuflitzen. Dann erstarrten und klackten sie erneut. Es war ein eigenartiges, gespenstisches Schauspiel.
    Bull brauchte nicht lange zu warten. Aufgeregte Wächter erschienen und führten ihn ab. Sie sperrten ihn in eine enge, feuchte Zelle. Einige Stunden später wurde er ins Imperiale Nest gebracht.
    Außer Chi Waka und Irn Tekkme war auch Perry anwesend. Die beiden Terraner nickten einander zu. Genau so hatten sie sich das gedacht.
    »Ist dies eure Art, die Gastfreundschaft der Imperialen Königin zu achten?«, knurrte Chi Waka,

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