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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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beizukommen war - ein leichtes Flirren, das Chi Wakas Leib wie eine Aura umspielte, zeigte ihm, dass sie von einem Individualschirm geschützt wurde. Nein, auch mit Gewalt vermochte er das drohende Unheil nicht aufzuhalten.
    Selten in seinem langen Leben hatte Perry Rhodan sich in einer bedrückenderen Situation befunden. Er kochte innerlich vor Zorn und Frustration, fühlte sich in einem Albtraum gefangen, wehrlos mitgerissen von einer Lawine, die ihn zerschmettern würde, und Millionen von Intelligenzwesen mit ihm.
    Während der viereinhalb Tage, die der Flug dauerte, zermarterte er sich nahezu pausenlos den Kopf. Verfluchte den Zellaktivator, weil er wegen dessen belebender Wirkung kaum müde wurde und nur wenige Stunden Schlaf fand. Verfluchte sich, weil ihm die rettende Idee nicht kommen wollte. Aber was er auch anstellte, von welcher Seite er die Situation auch analysierte, ihm fiel nichts ein. Er fand keinen anderen Ausweg als Chi Wakas Willen zu erfüllen und auf diese Weise vielleicht den Schaden zu minimieren, mit etwas Glück wenigstens das Allerschlimmste zu verhindern.
    Man hatte Sneber Grax und ihm eine Kabine unweit der Zentrale überlassen. Als durchgesagt wurde, die quochtische Flotte werde demnächst zum letzten Zwischenstopp aus dem Halbraum ins vierdimensionale Kontinuum zurückfallen, begab er sich zusammen mit dem Yuchten ins Imperiale Nest.
    »Zeig mir die Zusammensetzung und die Formation deiner Verbände«, sagte er barsch, ohne ein Wort des Grußes.
    »Ich wusste es!«, triumphierte die Königin. Sie erhob sich umständlich und winkte ihnen, ihr in den anliegenden Raum zu folgen. Dieser glich dem Holosaal in den Kavernen von Takuri aufs Haar, oder besser: auf den Käfer.
    Ein dreidimensionales Abbild der Flotte entstand. Jedes einzelne Symbol wisperte Datenketten. Sneber half ihm, sie zu entschlüsseln.
    Insgesamt waren es 54000 Raumer, die Chi Waka mobilisiert hatte. 18000 Schwere Kampfpaats wie die KERQUIL, das Imperiale Flaggschiff. 20000 so genannte Paateoms, ebenfalls diskusförmig, aber um ein Drittel kleiner; Allroundschiffe, die über je vierzig Bipuls- und sechzehn Tripuls-Geschütze verfügten - deutlich weniger als die vergleichbaren Leichten Sternenkreuzer der Nodronen, obwohl diese ungleich kürzer und viel weniger voluminös gebaut waren.
    Hm.
    Dazu kamen noch 16000 so genannte Blitzpaats, dreihundert Meter durchmessend und vierzig Meter hoch, die zwar wegen ihrer Wendigkeit und ausgezeichneten Beschleunigungswerte sehr gut als Aufklärer oder für rasche, überfallartige Manöver einsetzbar waren, aber einen wesentlichen Makel aufwiesen: Sie trugen nur sechs Bipuls-Kanonen und bloß ein einziges Tripuls-Geschütz, das noch dazu in Turmbauweise oben aus der Nabe des Diskus ragte. Schweres Feuer konnte ein Blitzpaat daher nur mit seiner Oberseite abgeben; im Gefecht musste er also gegebenenfalls gedreht werden!
    Na toll, dachte Perry. Das macht den Vorteil ihrer Schnelligkeit umgehend wieder zunichte.
    Man konnte die Quochten beim besten Willen nicht als geborene Genies im Raumschiffsbau bezeichnen. Das Weltall war nun einmal nicht ihr Element. Leider sah es kaum besser aus, was ihre strategischen Fähigkeiten betraf.
    »Diese Formation mag ein hübsches geometrisches Muster ergeben«, sagte Perry, auf die Anordnung der Verbände im Holo bezogen, zu Chi Waka und Zimbrr Gutz. »Jedoch birgt sie gefährliche Schwachpunkte in sich. Beispielsweise dauert es sehr lange, sie nach dem Austritt aus dem Linearraum, der naturgemäß nicht völlig synchron erfolgen kann, wieder einzunehmen. Dadurch bleiben die Flanken bedenklich lang ungeschützt.
    Wenn in dieser Zeit, sagen wir, jeweils nur zweitausend Schwere Sternenkreuzer hier und hier durchstoßen - seht ihr, was ich meine? -und die nodronische Flotte entlang jener Linie nachrückt, werden unsere Verbände aufgesplittert und stehen, wohin sie sich auch wenden, einer Übermacht gegenüber. Obwohl wir uns insgesamt in der Mehrzahl befinden.«
    Zimbrr Gutz hob die Hand. Die Königin bedeutete ihm zu sprechen.
    »Aber das ist die traditionelle Angriffsformation des quochtischen Imperiums«, knurrte er. »Sie hat sich seit Tausenden von Umläufen bewährt.«
    »Gegen wen?«
    »Nun, gegen jegliche Eindringlinge, die in unser Gebiet ... Freilich kam das nicht sehr oft vor. Piratennester .« Er stockte verlegen.
    »Ihr habt nie einen Expansionskrieg geführt, nicht wahr? Wozu auch. Vaaligo ist spärlich besiedelt, bietet mehr als genug Platz

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