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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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aufwallenden Zuneigung, das von ihr ausging, konnte durch keine Maschine dieses schrecklichen Universums imitiert werden.
    Lester begann zu schluchzen, während sich das Mädchen erschöpft an seine Schultern schmiegte. Es weinte ebenfalls.
    Sie waren alle wahnsinnig. Voll panischer Furcht. Paranoid.
    Er benötigte unbedingt ein Ampatrin.
     

14. A LTERA :
Wichtige Erkenntnisse
     
    Perry Rhodan erkannte nun, da er genauer hinsah, Apfelbäume, Pinien, Erlen und Birken. Daneben unbekannte Gewächse, groß und klein, die wohl der heimischen Flora entsprungen waren.
    Terraforming in großmaßstäblichen Dimensionen!, dachte er. Und es dürfte ausgezeichnet funktioniert haben.
    Zweifellos lebten Menschen hier. Warum aber dann dieser Hass und diese Angst, die Startac Schroeder aus ihren Geistern gefiltert hatte? Irrte der Mutant etwa? Hatte sich die Benommenheit, unter der er litt, auch über sein Urteilsvermögen gelegt?
    Mondra kümmerte sich nach wie vor um ihn. Mauerblum hatte mittlerweile einen meterweiten Pseudoarm ausgebildet, einen Stofffetzen, der einmal ein Unterleibchen gewesen war, ins kalte Wasser des nahen Flusses getunkt und auf Startacs Stirn gelegt.
    Mondra redete beruhigend auf den Mutanten ein, strich ihm mit verblüffender Zärtlichkeit die wirren Haare aus dem Gesicht. Manchmal nutzten ein wenig Zuneigung und freundliche Worte mehr als das Wissen der Ärzte und die beste Medizin, wie Rhodan nur zu gut wusste.
    »Ich freue mich, dir helfen zu können, Mondra«, haspelte Mauerblum. Erregt bohrte er mehrere seiner diamantscharfen Pseudopodien in den steinernen Untergrund. Das schrille Getöse ging einem durch Mark und Bein; die Tierherde, die sie außerhalb des weit gespannten Energieschirms vollends umzingelt hatte, begann unruhig zu grunzen.
    »Lass das bleiben!«, fuhr Rhodan den Matten-Willy an.
    Ängstliche Wellen trieben über den Körper des Plasmawesens, bewegten Startacs Leib wie auf hoher See.
    Es war zum Verzweifeln! Was hatte sich Lotho Keraete nur gedacht, als er ihm die beiden Posbis und Mauerblum empfohlen hatte? Bis jetzt sah Rhodan nur Nachteile. Er war es gewohnt, sich auf seine
    Mitstreiter verlassen, ihre Reaktionen kalkulieren zu können.
    »Die Menschen hier n-nennen sich Alteraner«, meldete sich plötzlich Nano Aluminiumgärtner zu Wort. »Sie sprechen eine Sprache, deren Semantik mit dem Interkosmo verwandt ist. Allerdings haben sich ein paar Lautverschiebungen ergeben, auf die ich nicht näher eingehen will.«
    »Alteraner?« Rhodan überlegte, was diese Verbalhornung, deren zweiter Teil zweifelsohne auf das Ursprungswort »Terraner« hinwies, für eine Bedeutung haben konnte. Unwichtig!, schalt er sich und konzentrierte sich auf die weiteren Ausführungen des Posbis.
    »Es sind d-diese sprachlautlichen Verschiebungen, die mir und Drover anfangs solche Schwierigkeiten bereiteten. Mittlerweile habe ich mir einen Grundwortschatz von 45 000 Wörtern erarbeitet...«
    »Können wir dieses ... Alteranisch verstehen?«, unterbrach Rhodan die weitläufigen Ausführungen.
    »Ihr habt sicherlich weniger Probleme als wir.« Augen und Sprachschlitz des Posbis erhellten die Nacht in bunten Farben. »Mein Linguistikmodul e-erkannte die dialektische Abweichung nicht und ging von einer gänzlich neuen Sprache aus. Deswegen dauerte alles so lange...«
    »Wann, würdest du sagen, erfolgte die Trennung der beiden Sprachen?«
    »S-streng genommen sind es keine verschiedenen Spr...«
    »Gib mir endlich mal eine direkte Antwort!« Das war ein Posbi, ein Maschinenwesen! Warum funktionierte es nicht auch wie ein solches? Warum musste sich Nano immer wieder auf Spitzfindigkeiten einlassen, warum diskutierte er, wenn Eile und Effizienz vonnöten waren?
    Stocksteif, ängstlich wirkend stand der Posbi da. Seine Leuchtdioden rund um Mund und Augen verglommen langsam, die Arme fielen kraftlos hinab.
    »Entschuldige bitte!«, brachte Rhodan zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. »Aber spar dir in Zukunft jedwede Haarspalterei. Also, noch mal von vorn: Das Alteranische ähnelt dem Interkosmo. Die sprachliche Auseinanderentwicklung hat wann begonnen?«
    »Ich m-meine, dass die Spaltung vor über zweitausendsechshundert Jahren erfolgte.«
    Eine lange Zeit - und andererseits doch wieder nicht. Manche Jahre, ja, vielleicht Jahrzehnte der Menschheitsgeschichte hatte Rhodan längst aus seinem Gedächtnis gestrichen. Sie waren unbedeutend gewesen. Kleine Schritte auf jenem scheinbar endlos langen Straßenband,

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