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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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für Geschäfte. Ich habe lange gehadert und wollte zurück nach München, um mein erbärmliches Leben dort fortzusetzen. Aber weißt du was? Ich hab keine Lust mehr darauf.« Wiesel erhob sich ruckartig, und die Luftkissen schrumpften lautlos zusammen, bis nichts mehr an ihr Vorhandensein erinnerte.
    »Auch für dich gibt es ...«
    Wiesel winkte ab. »Einen Neuanfang? Eine hehre Aufgabe? Einen Platz im kosmischen Geschehen? Vergiss es! Meine Albträume werden schon vergehen, früher oder später, und vielleicht finde ich auf Depura Dengko das Vergessen, dem ich schon jahrelang nachjage, weil ich zu schwach bin, mir selbst das Licht auszuknipsen. Vielleicht muss ich hier nicht mehr ständig an meine Tochter denken und daran, wie sie erstickt ist, weil ich mich nicht um sie gekümmert habe. Aber du, Rhodan - bei dir ist es etwas völlig anderes. Dein Leben ist anders als meines. Du hast im Roten Universum und im Roten Imperium nichts zu suchen.«
    Rhodan verschränkte die Arme vor der Brust. »Und du glaubst wirklich, dass ich nicht daran gedacht habe, auf dem schnellsten Weg in unser Universum zurückzukehren? Dass ich ausgerechnet dich brauche, damit du mir die Frage stellst, was mich die Umtriebe des Roten Imperiums überhaupt angehen?«
    »Ich denke, dass du dich im Lauf deines Lebens in viele Dinge eingemischt hast, die dich nichts angingen.«
    »Und woher weißt du das so genau?«
    »Ich habe in deinen Augen gesehen, dass du glaubst, Farashuu erlösen zu müssen. Aber ich habe eine Botschaft für dich: Du bist nicht der Erlöser aller Kreaturen! Und nicht der Retter fremder Universen... du hast mit unserem genug zu tun. Warum steht denn die Terminale Kolonne immer noch vor Terra und...«
    »Treib es nicht zu weit, Wiesel! Wenn du mir die Schuld geben willst, lass dir gesagt sein, dass du nichts über die Chaosmächte weißt. Halbgare Gerüchte kennst du wahrscheinlich dutzendfach, aber ich...«
    »Aber du weißt alles, großer Meister? Du spielst mit den Chaosmächten Schach und trinkst mit den Kosmokraten Tee?«
    Rhodan ballte die Fäuste und spürte, wie sich alles in ihm vor Zorn zusammenzog. Er sah in einem fremden Universum fest, und dieser Kerl aus München machte sich lustig über ihn. »Ich habe ...«
    Wiesel lachte.
    Ließ sich in den Stuhl fallen.
    Und lachte noch lauter, so amüsiert, befreit und ohne jede Spur von Bösartigkeit, dass Rhodan nicht anders konnte, als mit einzustimmen. Irgendwann tat ihm die Brust weh, die Lunge, der Hals ... doch er konnte nicht aufhören. Er fragte sich wehmütig, wann er zuletzt so gelacht hatte. Eine mörderische Anspannung fiel von ihm ab. Die Knie- und Armgelenke kribbelten und fühlten sich leicht an, als verschwinde ein Gewicht, das sie zentnerschwer belastet hatte.
    Wiesel schloss die Augen, wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. Sein Atem ging schwer. »Also ist es doch möglich.«
    »Was?«
    »Deine Fassade zu sprengen! Dich aus der Reserve zu locken. Du hast noch Gefühle und reagierst wie ein Mensch, wenn man dich lange genug angreift. Deine Ruhe und Gelassenheit haben mich verrückt gemacht. Wir sind weit weg von zu Hause und die Menschheit, die wir hier erleben, ist schrecklich. Aber du nimmst es mit stoischer Gelassenheit.«
    Rhodan dachte an seine Visionen. »Auch ich habe Albträume, mein Freund.«
    »Freund?«, fragte Wiesel. Und dann: »Ja, vielleicht sind wir Freunde. Was bleibt uns auch anderes übrig. Wirst du den Weg zurück suchen oder für die Anjumisten kämpfen?«
    »Willst du eine ehrliche Antwort? Ich weiß es nicht. Ich frage mich, warum uns Perkunos in die Intropolen führen will. Er plant etwas. Außerdem müssen wir die Frage wohl anders stellen. Es geht nicht darum, ob ich oder wir zurückwollen, sondern ob wir es können. Der Weg über die Grenzen der Universen war mehr als kompliziert. Denk an diese seltsame Ebene mit den Chrononten und die Phänomene des Zeitkollers. Vielleicht hat sich Velines schlicht keine Gedanken darum gemacht, ob er mich zurückbringen kann.«
    »Ich denke schon.«
    »Und warum?«
    »Er hat dich nicht nur in dieses Universum geholt, damit du irgendeinen Zweck erfüllst. Ich glaube, Velines will selbst zurück - mit deiner Hilfe. Vielleicht will er an deiner Stelle herrschen ... auf seine Art.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass mir dieser Gedanke nicht auch schon gekommen wäre. Aber ich herrsche nicht, Wiesel. Ich bin nur ein Repräsentant, der...«
    »Für den Generalgouverneur sind das

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