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PR TB 001 Planet Der Mock

PR TB 001 Planet Der Mock

Titel: PR TB 001 Planet Der Mock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kontrollanlagen und beobachteten auf ihren
Bildschirmen jede Bewegung der gelandeten Fremden, bereit, jeden
Augenblick ihre Waffen an die Oberfläche hinauf zuschicken und
die Eindringlinge zu vernichten.
    Bullys Haare sträubten sich, als er an diese Möglichkeit
dachte. Seine Hand tastete zum Griff des Strahlers, der lose im
Gürtel baumelte. Vielleicht war es Leichtsinn, sich so einfach
den Unbekannten zu nähern, ohne an eigene Sicherheitsmaßnahmen
zu denken. Aber dann gab er sich einen Ruck und überwand seine
Bedenken.
    „Sehen wir uns das mal an“, flüsterte er und ging
auf die nächste Kuppel zu.
    Haggard folgte langsamer.
    Aufmerksam suchte er den Sand nach Spuren ab, aber er bemerkte
nichts als merkwürdige Schleif rillen, die scheinbar sinnlos von
Kuppel zu Kuppel verliefen. Von Fußabdrücken war nichts zu
sehen. Selbst zum Startplatz der Rakete führten nur die
seltsamen Rillen. Wenn die Rakete eine Besatzung besaß, so
mußte diese auf ihrem Weg dahin alle Spuren verwischt haben.
Warum aber?
    „Man muß uns erwartet haben“, sagte er
überzeugt. „Sie haben gewußt, daß wir kommen.“
Bully gab keine Antwort. Er war bei der ersten Kuppel angelangt und
bückte sich nun, um sie näher in Augenschein zu nehmen.
Erst jetzt erkannte er, daß die Oberfläche der runden
Gebilde nicht aus einem Stück bestand, sondern aus vielen
kleinen Einzelteilen, die fast nahtlos zusammengefügt worden
waren. Eine umständliche Kleinarbeit, die sinnlos schien. So
kleine Kuppeln konnten doch in einem Stück gegossen werden.
    Bullys Selbstbewußtsein stieg, als nichts geschah. Er ging
zur nächsten Kuppel und untersuchte auch sie. Kein Unterschied
zur ersten. Auch die dritte war nicht anders, dafür aber
reagierte sie unterschiedlich.
    Bully näherte sich ihr mit den widersprechendsten Gefühlen
und Gedanken. An erster Stelle befaßte er sich mit dem Problem,
wie die unbekannten Intelligenzen aussehen mochten, die auf diesem
Planeten hausten und sich nicht sehen ließen. Das Klima und die
geringe
    Schwerkraft ließen auf hochgewachsene und dürre
Individuen mit breitem Brustkorb schließen, falls, sie
überhaupt menschlicher Abstammung waren. Bullys Phantasie
kümmerte sich nicht um die Grenzen des Möglichen, sondern
ging, wie man so schön sagt, mit ihm durch. Die Fremden bauten
Raketen, also besaßen sie auch Hände - aber bestimmt
welche mit sechs Fingern, das war irgendwie interessanter. Die
Füße... nun, wenn sie schon unter der Oberfläche
hausten, waren es vielleicht Schaufelfüße mit scharfen
Krallen.
    Er grinste, als er sich das Fabelwesen seiner Phantasie vor
stellte, und bückte sich, um die dritte Kuppel näher zu
betrachten.
    „Bully!“
    Haggards Schrei klang schrill und voller Panik.
    „Aufpassen! Hinter Ihnen...!“
    Bully fuhr hoch, wirbelte um seine Achse und riß dabei mit
einer geschickten Handbewegung den Strahler aus dem Gürtel.
    Aber dann verharrte er in völliger Bewegungslosigkeit und sah
auf das merkwürdige Wesen, das wenige Schritte von ihm entfernt
zwischen den Kuppeln stand, als sei es aus dem Nichts aufgetaucht und
könne jeden Augenblick wieder dorthin verschwinden.
    Bullys Hand sank langsam nach unten, sein Mund öffnete sich
in fassungslosem Erstaunen, und die Augen wurden ganz groß und
rund.
    „Nein!“ sagte er verblüfft und wich einen Schritt
zurück.
    Zehn Meter vor ihm stand ein Mensch, hochgewachsen und dürr,
mit weit vorgewölbtem Brustkorb. An langen Armen baumelten die
Hände herab - Hände mit sechs Fingern. Die Füße
glichen denen von Maulwürfen; die scharfen Krallen eigneten sich
vorzüglich zum Graben.
    „Nein!“ stammelte Bully erneut. „Das ist nicht
möglich!“
    Haggard hielt ebenfalls den Impulsstrahler schuß bereit in
der Hand. Die Mündung war auf den Fremden gerichtet, der ohne
Furcht dastand und sie ansah. Sein Blick wanderte zu Bully, kehrte
aber dann zu dem seltsamen Wesen zurück.
    „Was ist nicht möglich?“
    Bully stöhnte und kniff die Augen zu, um sie schnell wieder
zu öffnen. Die Erscheinung blieb. Er träumte also nicht.
    „Genau so hatte ich mir die Bewohner von Beta IV vorgestellt
- ganz genau so! Kann ich das vorausgeahnt haben?“
    Haggard war inzwischen langsam auf den Fremden zugeschritten, der
waffenlos zu sein schien.
    „Wir sind Freunde“, sagte er langsam auf
intergalaktisch, der Verständigungssprache des arkonidischen
Sternenreiches. „Können Sie mich verstehen?“
    Keine Reaktion.
    Bullys Haare begannen sich zu legen.

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