Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

Titel: PR TB 006 Die Tochter Des Roboters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
mit der Waffe hatte inzwischen die Kante des Aggregats
erreicht. Der Arm war weit zur Seite gestreckt. Hatte Ron ihn in
schußgerechter Position heraufgebracht, hatte er die Schulter
bewegen müssen. So war es einfacher. Er knickte den Arm und zog
die Hand zu sich heran. Dicht vor sich, von einer der Aufbauten
bedeckt, ließ er sie anhalten. Er richtete den Lauf nach vorne.
»Na, wie

    ist das?« fragte er ungeduldig. »Bekomme ich eine
Antwort?«
    Keiner der beiden Robots rührte sich. »Also schön«,
brummte Ron. »Ich mache michjetzt auf die Beine. Wenn ihr
wollt, könnt ihr mich da hinten irgendwo suchen.«
    Er duckte sich; aber nicht tiefer, als daß er noch über
die Kante des Aggregats hinwegsehen konnte. Die Bewegung gab ihm die
Möglichkeit, seine Waffe mit einem Ruck in Schußposition
zu bringen. Der linke der beiden Roboter reagierte unverzüglich.
Er erkannte, daß es ernst wurde, und erklärte schnarrend:
»Warten Sie eine kurze Weile. Wir erhalten Anweisungen!«
    In diesem Augenblick feuerte Ron. Er traf den linken Roboter gegen
die metallene Brust. Schneller, als das Maschinenwesen reagieren
konnte, fraß sich der weißglühende Strahl durch die
Deckplatten hindurch und zerstörte alles, was darunter lag. Der
Robot fing an zu wanken. Ron hatte keine Zeit, seinen Sturz zu
beobachten. Der zweite Robot war mit dem Gespräch beschäftigt
und besaß deswegen eine geringere Reaktionsfähigkeit. Sie
war aber immer noch so gut wie die eines schnell reagierenden
Menschen. Die neue Lage zu erkennen, das Gespräch zu
unterbrechen und den Waffenarm in Bewegung zu setzen - all das kostet
den Robot nicht mehr als eine Zehntelsekunde. Sein Pech war, daß
Ron sich schon von vornherein auf die Situation eingestellt hatte. Er
war seines Ziels völlig sicher. Er brauchte die Hand nur um
einen winzigen Winkel zu drehen, um den zweiten Robot ins Schußfeld
zu bekommen. Und bevor die furchtbare Mündung des Waffenarms auf
ihn zeigte, schoß er ein zweites Mal. Dann ließ er sich
fallen und ging aufs neue hinter dem Aggregat in Deckung. In diesem
Augenblick stürzte der erste Robot mit polterndem Gedröhn.
Der Boden zitterte unter dem Aufprall. Ron lag keuchend, das Gesicht
an die Wand des Aggregats gepreßt, und horchte. Unendlich viel
Zeit schien zu vergehen. Hatte er den zweiten nicht richtig
getroffen? War er noch funktionsfähig und wartete nur darauf,
bis er wieder aus der Deckung hervorkam? Ron schob sich ein Stück
zur Seite. Er machte sich bereit, in die Deckung der Maschine hinter
ihm zu springen, wenn er den zweiten Roboter sich bewegen hörte.
Als das Geräusch zu ihm drang, hätte er sich um ein Haar
rückwärts geschnellt. Dann begriff er, daß das, was
er hörte, das Knirschen überbeanspruchter Metallfolie war.
Er hörte ein Scharnier unter einer zu großen Last
zerbrechen. Er hörte Stahl über den Boden scharren. Dann
kam der zweite Aufprall. Die Rückwand des Aggregats vor Ron
summte unter der Erschütterung. Leises Quietschen folgte, ein
letztes Scharren - dann war Stille. Ron wartete. Nach einer Weile
stand er auf und schaute über das Aggregat hinweg. Beide Roboter
lagen am Boden. Und als Ron die beiden faustgroßen Löcher
sah, die der Thermostrahl durch ihre Brustkästen gefressen
hatte, zweifelte er nicht mehr daran, daß sie beide tot waren.
Nicht tot. Außer Funktion. Er, Ron, hatte sie hereingelegt. Es
kam Ron zu Bewußtsein, daß der, mit dem der zweite Robot
gesprochen hatte, sich über die Unterbrechung des Gesprächs
wundern wurde. Er würde nicht lange brauchen, um herauszufinden,
was geschehen war. Sicherlich gab es in der Riesenhalle mehr ab nur
zwei Wachroboter. Er mußte also fort. Er hatte keine halbe
Sekunde zu verlieren. Er sah sich um. Was er sah, war Aina. Zwei
Sekunden lang war er viel zu verblüfft, um zu bemerken, daß
sie nicht wirklich vor ihm stand. Er schloß die Augen - und sah
sie selbst dann noch. Das Bild entstand direkt in seinem Gehirn. Er
wußte nicht, wie es dorthin geriet. Es war viel deutlicher als
die Bilder, die unkontrollierte Gedanken manchmal erzeugten. Ron
starrte die Erscheinung an. Er sah Aina lächeln, ein hilfloses,
trauriges Lächeln. »Hilf mir, Ron!« bat sie. »Ich
bin ganz in deiner Nähe. Hol mich raus, bitte!«
    Als Meech mit dem requirierten Wagen nach Hause kam, berichteten
die Nachrichtenstationen schon über das Ausmaß des
Unglücks. Es war ja nicht damit abgetan, daß für zehn
Minuten sämtliche Energie ausgefallen war. Überall hatte

Weitere Kostenlose Bücher