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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem
    Planeten ausgebreitet ist. Viermal während des Umlaufs
gestatten die Gesetzesvögel den Austausch von Nachrichten,
Material und Menschen zwischen den einzelnen Inseln.«
    Yser ließ den Löffel, mit dem er eben die Brühe
hatte zum Mund führen wollen, wieder sinken. Er fragte
überrascht: »Viermal jährlich… zwanzig Inseln?«
»Wieviel Einwohner hat eure Siedlung?« fragte Keenra.
»Rund einhunderttausend«, sagte Thoogr. »Die
meisten Inseln haben so viele Bewohner. Nur die Insel des lachenden
Gottes ist kleiner und weniger dicht bevölkert.«
    Als sie zu Ende gegessen hatten, lehnten sie sich zurück.
Hundert Fragen brannten Yser und Keenra auf der Zunge. Sie
überschütteten Thoogr damit. Nacheinander erfuhren sie
alles. Die Vögel: Es ging die Sage, daß sie vor allem
erschaffen worden wären. Dann erst kamen Menschen und ließen
sich in den bewohnbaren Bezirken nieder. Sie brauchten keine Gesetze:
alles kontrollierten die Vögel. Sie schufen so seit zwölf
Generationen die Verhaltensweisen, die sich als richtig
herausstellten. Sie verhielten sich passiv, solange die Menschen
richtig handelten. Sie straften, wenn gegen ihren Kodex verstoßen
wurde.
    »Das Geschlecht«, sagte Thoogr abschließend,
»das auf Glynth heranwächst und xahlreicher wird, ist
hart, gerecht und sehr gesund. Wir arbeiten hart, leben lange und
intensiv, sind zivilisatorisch und kulturell erwachsen und haben
wenig Zeit, über alles nachzudenken.«
    »Dritte Lernstufe«, sagte Keenra lächelnd. »Hier
werden wir den Ansatz einer möglichen Lösung finden und
ausprobieren.«
    Yser nickte schweigend. Die zwanzig Inseln: Sie waren über
den gesamten Planeten verteilt. Zwanzig Lebensbereiche: Wüstenoasen,
fruchtbare Felsentäler, Inseln in Strömen, eine wirkliche
Insel in einem flachen Meer, ein Hochplateau, ein Wald, eine
Grassteppe, die bebaut wurde, eine Küstenlandschaft … überall
stand ein solcher Kopf, dessen Ausdruck der Zone den Namen gegeben
hatte. Auf jeder Insel lebten rund hunderttausend Menschen, das ergab
eine Bevölkerung von zwei Millionen. Zum Anfang jeder Jahreszeit
setzten sich Teile dieser Bevölkerung in Bewegung und wanderten
umher. Nahrungsmittel, Schriftstücke, Bücher und Bilder,
Erfindungen und Maschinen, Menschen und Ideen wurden ausgetauscht.
Teilweise gegen Naturalien, teilweise umsonst. So fluktuierte die
Zivilisation, so erstellte sich die planetare Kultur, eine
merkwürdige Mischung zwischen der Zeit der Metallbearbeitung und
der beginnenden Industrialisierung einer Welt. Die Symbiose erlebten
sie hier in der Oase der Jäger.
    Raketenpfeile und Farbfotos, die in dicken Büchern zu finden
waren und die Landschaft des Planeten zeigten. Erdölgeneratoren,
die elektrisches Licht lieferten, und feinziselierte Streitäxte.
Cavans als Reit-und Zugtiere und Explosivgeschosse in Harpunen und
Pistolen. Jäger als Analphabeten und Frauen, die Bücher
schrieben. Yser lachte auf.
    »Eine merkwürdige Welt. Aber nichts im Kosmos geschieht
ohne Grund.« Yser beugte sich vor und sagte leidenschaftlich:
»Um diese Gesetzmäßigkeiten herauszubekommen, sind
wir hier. Uns hat eine unbekannte Macht hierher verschlagen. Wir
suchen nach unserer Aufgabe - genauer: Nach dem Grund aller dieser
Dinge. Verstehst du?«
    »Ich verstehe«, bekräftigte Thoogr halblaut. »Ihr
habt ein Problem, das ihr lösen müßt. Ihr wollt
vermutlich den Ursprung aller Dinge erforschen und aufklären.
Auch wir haben ein Problem.«
    »In der Tat«, sagte Keenra. »Auch ihr habt
eines. Es besteht darin, daß irgendeine Macht oder ein Mensch
euch erzieht. Wozu? Zu einem Volk, das makellos, hart und gesund ist.
Das geschieht und hat seine Früchte getragen. Was aber, bei
Arkons Sternen, ist der Grund? Welchen Zweck sollt ihr erfüllen,
wozu seid ihr so, wie ihr euch unseren Blicken darbietet?«
    »Wir wissen es nicht«, sagte Thoogr. »Das Denken
überlassen wir den Vögeln. Sie schweben über allem und
sehen mehr, als wir jemals begreifen können. Was werdet ihr tun,
wenn ihr ausgeruht seid?« »Die anderen Inseln erforschen.
Versuchen, den Horst der Vögel zu entdecken.«
    Schwer nickte Thoogr. Dann schwieg er, um schließlich
bedrückt zu gestehen: »Ihr seid nicht die ersten. Acht
Männer zogen vor euch aus, um dieses Geheimnis zu erschließen.
Sie kamen nicht weiter als bis an den Rand des Sumpfes. Dort fand man
ihre Skelette. Die Vögel töteten sie vorher.«
    Sie schwiegen.
    Sechzig Tage nach Verlassen der ersten Oase, siebzig Tage nach

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