PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes
seinem
Begleiter unsichere Blicke zu, dann sagte eine von ihnen langsam und
nachdenklich:
»Wir glauben dir. Aber wir können uns nicht denken, daß
du uns helfen willst, obwohl wir dich nicht gebeten haben. Was
verlangst du dafür?«
»Mutter der Vernunft«, sagte Seymour erleichtert,
»nichts verlange ich, außer etwas Höflichkeit und
Entgegenkommen. Wir bekommen unseren Lohn von einer anderen Macht.«
Was Seymour jetzt hören mußte, erstaunte ihn zutiefst.
Gleichzeitig bedeutete es einen Sieg für ihn. Offensichtlich
hatte er den Wall auf Mißtrauen und Überheblichkeit
durchdrungen, und die dreizehn Frauen waren also überzeugt, daß
er kein haltloser Schwätzer war, sondern ein Gast, der ein
dringendes Problem klar erkannt hatte.
»Terraner Seymour«, sagte eine der Tloke, »es
scheint, als habest du mit einigen deiner Worte recht gehabt; wir
haben das Problem verkannt. Was können wir tun, um deinen Ärger
zu besänftigen?« Seymour lachte. »Es gehört
nicht viel dazu. Wir werden diese Plattform vermutlich zwingen
müssen, auf diesem Planeten zu landen. Gibt es an einer Stelle
eurer Meere einen Platz, wo sich eine Plattform, fünfmal so groß
wie diese Unterwasserstadt, hinabsenken kann?«
Die Frauen überlegten eine Weile, dann sagte eine von ihnen:
»Nein. Unsere Fabriken sind an den beiden Polen des Planeten
untergebracht. Wir brauchen sie, denn dort werden Röhren,
Stahlerzeugrusse und Maschinen hergestellt und unsere Nahrung.
Da ist diese Insel, auf der euer Schiff steht.
Dort könnt ihr die Plattform absetzen. Könnt ihr das
ermöglichen?«
Sasaki und Seymour verständigten sich mit einem Blick, dann
nickte Seymour und sagte: »Ja, ich glaube, daß wir es
schaffen. Ich weiß allerdings noch nicht, was geschehen wird.
Unsere Verbündeten, die Bewohner von Poongahburru, helfen uns
dabei, und sie haben eigene Ideen — obwohl sie nur Männer
sind.«
»Ihr müßt uns verstehen«, sagte eine der
dreizehn Herrscherinnen, »wir haben von unseren Männern
auf euch geschlossen. Sie haben keine persönliche Initiative.
Sie zwingen uns seit Jahrtausenden, die Macht zu behalten . .., und
es ist ganz gut so, schätzen wir.«
»Ich begreife euch, Frauen«, sagte Seymour, »aber
wir Terraner sind anders. Wir sindjung und wild, und wir besiegen
das, was wir als Widerstände erkennen.
Und deshalb werden wir euch helfen. Ich brauche nur eines.«
»Was immer du willst...«, sagte eine Tloke.
»Unterstützung. Wir müssen von unserem Schiff aus
vorgehen und die Paddler bekämpfen. Haben wir die Möglichkeit,
uns mit euch zu verständigen?«
Wieder überlegten die Frauen, wieder machte sich eine zur
Sprecherin und sagte langsam:
»Wir werden euch Xassiah und einige von ihren Mädchen
mitgeben mit entsprechenden Instrumenten und Geräten. Für
die Zeit eures Kampfes wird aus der Stadtkugel eine Antenne
ausgefahren werden, und das Mädchen hat dann die Möglichkeit,
mit uns zu sprechen.«
Wieder blickten sich Sasaki und Seymour vielsagend an.
»Vergeßt nicht, Herrscherinnen, daß wir ein
Schiff voller Männer sind!«
Etwas kühl und indigniert sagte eine Tloke:
»Vergiß nicht, daß wir hier die Herrscherinnen
sind. Meine Mädchen — die Garde der Nahwake — werden
sich zu benehmen wissen.«
»Gut«, sagte Seymour, »wir werden unser Bestes
tun.«
»Eine Frage noch, Terraner«, warf eine der
Herrscherinnen ein, »wie kommt es, daß ihr hier landet
und uns das Angebot macht, uns zu helfen. Gehört es zu euren
Pflichten, gegen diese Gefahren anzukämpfen?«
Seymour stand auf, dann sagte er:
»An sich nicht. Wir haben von einer unbekannten Macht eine
Aufgabe gestellt bekommen , die wir lösen müssen. Und da
wir einmal anfangen, machen wir es gründlich. Wir erhalten —
das allerdings gehört noch zu meinen Problemen — dafür
einen Lohn, der euch etwas kümmerlich vorkommen wird, für
uns aber entscheidend ist. Wir werden in unsere Heimat
zurückgebracht.«
Die Tloke nickten. »Wir verstehen. Wir dachten zuerst, daß
unser Geburtenrückgang eine natürliche Ursache hätte.
Dann aber sahen unsere Instrumente den Schatten zwischen den Sternen,
und wir fühlten, ohne es ausdrücken zu können, daß
die Gefahr von dort kam. Aber wir hatten nichts, was wir
dagegensetzen konnten. Wir hätten gern etwas getan, aber was?«
»Ich verstehe. Meine Männer werden inzwischen unruhig
werden — ihr erlaubt, daß wir uns wieder zum Schiff
zurückziehen?«
Es wurde ihm gestattet. »Wartet bitte eine Zeitlang,
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