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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bereits im Bunker
befinden, Omar?“
    Oira trat an die Wand. Ihre Finger glitten über die Fuge, die
zweifellos von der Horizontalisolierung stammte. So sah sie
jedenfalls aus. Aber nachdem Oiras Finger den gleichen Vorgang an
mindestens fünf Stellen wiederholt hatten, wurden Omar die Füße
unter dem Leib weggezogen. In blitzschneller Reaktion warf er sich
zurück, schlug einen Salto und rollte über die Schulter ab.
    Den Rücken an der Wand, starrte er in das quadratische Loch,
das sich dort gebildet hatte, wo soeben noch backsteinähnliche
Fliesen den Boden bedeckten. Das Loch mochte anderthalb Meter
Kantenlänge haben und stach dunkel drohend gegen die matte
Helligkeit des Kellerraumes ab.
    Oiras spöttisches Lachen riß Omar aus der Erstarrung.
Er wölbte die Brauen und versuchte, in dem Gesicht der
rätselhaften Frau zu lesen. Es gelang ihm nicht.
    Schweigend holte er seine Stablampe hervor, schaltete sie an und
trat an den Rand der Öffnung.
    Unwillkürlich pfiff er durch die Zähne.
    Im Lichtkegel der Lampe lag der Anfang einer schmalen, spiralig
nach unten führenden Wendeltreppe.
    „Zufrieden, starker Mann?“ fragte Oira leise.
    Er musterte sie gewollt zudringlich, bis sie errötete und zu
Boden sah. Dann lachte er grimmig.
    „Ausgezeichnet, Mädchen! Allmählich komme ich zu
der Überzeugung, daß man in gewissen Situationen sogar
einer Schlange trauen darf ...“
    Sie reagierte nicht. Wahrscheinlich gab es auf Maarn keine
Schlangen - und wenn, dann verkörperten sie im Bewußtsein
dieser Rasse offenbar nicht das gleiche wie auf den Menschen weiten:
Heimtücke und Verführungskunst.
    „Ich denke, du wirst jetzt hübsch brav vor mir
hergehen, Oira“, sagte er ironisch. „Solltest du
allerdings die Absicht haben, mich doch in eine Falle zu locken, so
    möchte ich dich warnen. Es täte mir leid, wenn ich dir
mit Gewalt begegnen mußte.“
    Oiras Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, die Spott, Haß
und Begehren zugleich ausdrückte. Mit einem ruckhaften
Zurückwerfen des Kopfes trat sie zum Rand der Öffnung und
stieg die Stufen hinab. Bevor ihre Schultern verschwanden, wandte sie
sich noch einmal um.
    „Falls du mitkommen willst, so solltest du deine
Befürchtungen bald aufgeben. Der Eingang bleibt fünf
Zeiteinheiten lang geöffnet, dann schließt er sich
selbsttätig. Und vier Einheiten sind bereits verstrichen.“
    Omar Hawk zuckte die Schultern und folgte ihr.
    Die Treppe schien endlos zu sein. Er wurde fast taumelig von der
Monotonie ihrer Windungen. Längst war über ihm der Eingang
wieder verschlossen. Er hätte ihn auch so nicht mehr sehen
können. Eine geisterhafte Stille herrschte in der engen
Treppenspindel; das Tappen von Oiras und seinen Füßen
waren die einzigen Geräusche, und das Licht seiner Lampe die
einzige Beleuchtung.
    Irgendwie erschien ihm alles sinnlos. Er bereute schon, sich auf
diesen Ausflug eingelassen zu haben. Wahrscheinlich würde er
dabei nur kostbare Zeit verlieren,
    ohne einen entsprechenden Gegenwert dafür zu erhalten.
    Doch dann war auch diese Treppe zu Ende.
    Ein felsgraues Schott glitt vor ihnen zur Seite - und von einem
Augenblick zum anderen veränderte sich die Umgebung.
    Bisher hatte alles auf Primitivität oder doch zumindest auf
den chronischen Mangel an technischen Mitteln hingewiesen: fehlende
Beleuchtungen, trübe brennende Gaslampen, manuell bediente
Schotte und Türen, antiquiert wirkende Treppen ...
    Aber hinter dem Eingangsschott des „Bunkers“ schien
eine andere Welt zu beginnen. Das Licht drang aus den Decken der
Räume, Gleitbänder sorgten dafür, daß man keine
Zeit mit ermüdenden Fußmärschen vergeudete, die
Schächte von Antigravlifts waren aktiviert - und die Einrichtung
der Räume zeugte von Kultiviertheit.
    Oira führte Hawk in einen Raum, der offensichtlich nur zu
Wohnzwecken diente. Er war ganz mit einem dicken Teppich ausgelegt,
in dem Omars Füße bis an die Knöchel versanken.
Telebilder zeigten so gegensätzliche Landschaften, daß in
Omar der Verdacht aufkam, sie stammten von verschiedenen Planeten. An
einer der Wände zog sich eine Art flache Bar hin; Kontursitze
mit zurückgeklappten Lehnen standen davor. Auf der
gegenüberliegenden Seite war ein Speisen -und GetränkeAutomat
in die Wand eingelassen; drehbare Schalenhocker deuteten auf die
Eßgewohnheiten der Maarn hin.
    Am meisten beeindruckte Omar jedoch das große
Pflanzengestell, das etwa ein Viertel des Raumes abtrennte.
Fremdartige, vielfarbige Blütenpflanzen rankten

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