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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Strecke ist
genau abgesteckt. Sehen Sie zu, daß dieses Ding hier heil
bleibt. Ich denke daran, daß die beiden anderen Fräsen
Schwierigkeiten bekommen.«
    Der andere Fahrer, ein kleiner Terraner aus Nordalaska, griff nach
den Sprossen der metallenen Leiter. »Die Felsen am Isthmus und
die Geröllschichten am Rand der Bucht?«
    »So ist es«, sagte Kelly. »Können wir
anfangen?«
    Er schüttelte den beiden Männern die Hände und sah
zu, wie sie in zwanzig Metern Höhe in der großen
Glaskabine verschwanden. Diese Bodenfräse wog halb soviel wie
eine Korvette und war nicht ganz so groß. Ihr Schaufelrad, eine
silbern schimmernde Terkonitstahlkonstruktion, war mit achtundvierzig
Greifkübeln ausgerüstet und mit zwei Arten von Projektoren,
die zwischen den Schaufeln befestigt waren. Diese Projektoren konnten
mit Ultraschall Gestein zersägen und mit Hitze Felsen
verflüssigen. In normalem Boden betrug die Stundenleistung
zweieinhalb Kilometer, in Gestein und Fels bis zu einem halben
Kilometer.
    Dieses Ungeheuer aus Stahl, Glas und Motoren würde, sobald es
gestartet war, eineinhalb Wochen lang ununterbrochen fahren und eine
Rille von dreißig Metern Tiefe und zwanzig Metern Breite in die
Kruste des Halbkontinents schneiden.
    Kelly ging schnell zwanzig Meter zurück und stellte sich
neben den wartenden Gleiter, in dem Ashikaga saß. Dann erhob er
einen Arm über den Kopf und bewegte ihn im Kreis umher. Die
Männer in der runden Kabine winkten zurück.
    »Hoffentlich bleibt der Koloß nicht stecken«,
sagte Ashikaga halblaut.
    Zuerst hörte man das feine Singen der Anlassermotoren. Dann
erwachte der Meiler, verwandelte Wasser in hochgespannten Dampf und
trieb einen Satz schwerer, schneilaufender Turbinen an. Der

    gelbe Koloß begann zu zittern, und, als sich die Touren
erhöhten, zu vibrieren. Er brummte auf und setzte sich auf acht
breiten Raupenketten in Bewegung. Die Fräse sah aus wie ein
kopflastiger Käfer, wie eine metallische Spinne, die sich in den
Boden frißt. Stelzbeinig fuhr die Fräse bis an den Beginn
der Markierungen, die aus einer Doppelreihe von weißen Stäben
bestanden. Zwischen beiden Stäben war ein Abstand von zwanzig
Metern.
    »Die Männer der Versorgungsabteilung werden den
Mannschaften die Wohnwürfel nachfliegen. Ist das im Plan
vermerkt?« brüllte Kelly gegen den Lärm des
Exkavators.
    Ashikaga nickte stumm.
    Das Schaufelrad senkte sich langsam, begann sich ebenso langsam zu
drehen und hatte Bodenberührung. Einer der zahnstarrenden
Schürfkübel riß eine lange Furche in den Boden,
zwanzig Meter breit und dreißig Zentimeter tief. Das Rad sackte
tiefer. Die achtundvierzig Stahlschaufeln fraßen sich in einem
gleitenden Arbeitsgang dreißig Meter tief in den Boden, rissen
ihn auf, drehten sich wieder voll nach oben und entleerten ihren
Inhalt auf ein Förderband.
    Vierzig Meter weit reichte der Ausleger seitwärts aus der
Maschine heraus. Er warf einen nichtendenden Strom von Sand, Humus,
zerstückelten Wurzeln und Steinenjeder Größe neben
das Loch auf die Oberfläche des Landes. Die Positronik stellte
sich automatisch ein; die Geschwindigkeit der Fräse, die
Umdrehungen des Rades und die benötigten Kräfte wurden
binnen einer einzigen Minute festgestellt und auf die Maximalwerte
gebracht, dann aufeinander abgestimmt. Das gelbe Ungeheuer verschwand
brüllend und donnernd in einer hellgrauen Wolke aus feinem
Staub.
    Ashikaga startete den Gleiter und flog einen engen Kreis, dessen
Zentrum ein Stück Graben und die Maschine zeigte. In zwanzig
Metern Höhe raste dann das Flugzeug nach Osten, mitten in die
gelbe Sonne hinein. Kelly setzte die dunkle Brille auf.
    »Drei dieser Maschinen genügen«, sagte Ashikaga,
»und binnen zehn Tagen ist das gesamte Netz der Kanalisation
und der Tunnel ausgebaggert. Wohinjetzt? Zu den anderen beiden
Fräsen?«
    »Ja.« Kelly zündete sich eine seiner gelben
Zigaretten an. »Und dann zu der Fabrik für die
Betongußsteine.«
    Der Gleiter flog vom nördlichsten Punkt der projektierten
Stadt dem Meer entgegen, beschrieb eine Kurve und flog entlang des
Ufers nach Süden. Hier, an dem fingerähnlichen Stück
der Bucht, stand die zweite Fräse. Kelly startete auch diese,
dann im Westen die dritte. Alle drei Bahnen kreuzten sich nicht, sie
durchzogen in einem wohldurchdachten Netz aus weitgeschwungenen
Kurven die Grenzen der Zweimillionenstadt.
    Aus großer Höhe sahen sie es:
    Unaufhaltsam arbeiteten sich drei gelbe Fräsen inmitten
grauer Staubwolken durch

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